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Bella Dalberg

geboren am 28. Januar 1883 in Bad Hersfeld, Hessen, Deutschland
ermordet am 23. Juli 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor

Familie

Ehemann: Julius Dalberg geboren am 21. Mai 1882 in Essentho, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 23. Juli 1943 in der Mordstätte Sobibor

Lebensdaten

1883 Geburt in Hersfeld 1911 Heirat mit Julius Dalberg aus Kassel 1915 Bruder Benjamin fällt im 1. Weltkrieg 1920 Tod der Mutter 1929 Tod des Vaters 1933 schwere Misshandlung und Verhaftung des Ehemanns 1933 Inhaftierung des Ehemannes im Konzentrationslager Guxhagen 1933 Flucht in die Niederlande 1938 Bruder Seligmann flieht in die USA 1938 Schwester Rahel flieht in die USA 1941 Arbeitsverbot für sie und ihren Ehemann 1943 Verhaftung und Verschleppung nach Westerbork 1943 Schwester Hulda wird in der Mordstätte Sobibor ermordet 1943 Deportation und Ermordung in der Mordstätte Sobibor
Porträtfoto
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Julius Dalberg - Bellas Ehemann

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Biografie

Bella Dalberg stammte aus Hersfeld, wo mit Unterbrechungen bereits seit dem 14. Jahrhundert jüdische Familien lebten. Eine eigenständige jüdische Gemeinde gab es seit Ende des 19. Jahrhunderts. Es gab eine Synagoge, eine jüdische Schule, einen jüdischen Friedhof, 1933 lebten 238 Jüdinnen und Juden in Hersfeld.


Bella Dalbergs Vater, Lehrer in der israelitischen Elementarschule, war Moses Nussbaum, er verstarb 1929. Ihre Mutter Sara kam aus einer Rabbinerfamilie in Würzburg, sie war bereits 1920 verstorben. Bella Dalberg war die älteste von fünf Geschwistern, sie hatte noch zwei Schwestern und zwei Brüder.

Ihr späterer Ehemann Julius Dalberg besuchte das Oberstufen-Gymnasium in Bad Hersfeld. Die beiden haben sich bereits in dieser Zeit kennengelernt.


Im Jahr 1911 heiratete Bella Nussbaum dann den Kasseler Rechtsanwalt Julius Dalberg. Ab 1911 wohnte die Familie in der Hohenzollernstraße in Kassel und blieb kinderlos.

Ihr Ehemann Julius Dalberg hatte immer wieder berufliche Auseinandersetzungen mit dem Kasseler Rechtsanwalt und späteren Präsidenten des nationalsozialistischen Volksgerichtshofes Roland Freisler. Dieser war Sprecher und der führende Kopf der Kasseler Nationalsozialisten.


Am 24. März 1933 wurde Julius Dalberg im SA-Lokal „Bürgersäle“ auf schwerste Weise misshandelt- mit bleibenden körperlichen Schäden. Am 1. September 1933 wurde er verhaftet und für zwei Wochen ins Konzentrationslager Breitenau in Guxhagen nahe Kassel eingeliefert.




Flucht in die Niederlande

Bella Dalberg und ihr Ehemann flüchteten nach seiner Freilassung nach Amsterdam. Sie waren in Amsterdam zwischen 8. Januar 1934 und 1. Juni 1943 in der Noorder Amstellaan 31 A III polizeilich gemeldet. Julius gründete das jüdisch-wissenschaftliche Antiquariat „Pampiere Wereld.

Mit der Besetzung der Niederlande am 10. Mai 1940 durch die Deutschen verschärfte sich sowohl die Situation der niederländischen Jüdinnen und Juden als auch der aus Deutschland Geflüchteten dramatisch. Dem von den Nazis erlassenen Arbeitsverbotes für Juden entsprechend wurde das Antiquariat 1941 geschlossen.


Anfang April 1943 wurden Bella und Julius Dalberg bei einer Razzia verhaftet und in das Zentrale Flüchtlingslager Westerbork, später „Polizeiliches Judendurchgangslager Kamp Westerbork“ gebracht. Von hier wurden zwischen 1942 und 1944 insgesamt 107.000 Menschen in den Osten verschleppt - 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel Sobibor. Julius und Bella Dalberg wurden am 20. Juli 1943 mit dem 19. Transport aus dem Lager Westerbork ins Todeslager Sobibor deportiert. Die Fahrt im Viehwaggon dauerte drei Tage.  In diesem Transport befanden sich weitere 2007 Menschen, keiner dieser Menschen überlebte.

Bella Dalberg und ihr Ehemann Julius wurden direkt nach ihrer Ankunft im Vernichtungslager Sobibor am 23. Juli 1943 ermordet.





Verwendete Dokumente und Literatur

Website des Archivs ITS Arolsen

Website Gedenkbuch des Bundesarchivs

Website Joods Monument 

Website zur Geschichte jüdischer Gemeinden in Deutschland

Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe, Hg. Susanne Freund u.a., 2016

Kamler u.a., Hg., Volksgemeinde und Volksfeinde, Kassel 1933 – 1945, Bd. I und II, 1984 und 1987

Kleinert, Beate und Prinz, Wolfgang Prinz, Namen und  Schicksale der Juden Kassels 1933 – 1945, Ein Gedenkbuch, Hg. Magistrat  der Stadt Kassel-Stadtarchiv, 1986

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