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  • Dam van | Gedenkweg in Sobibor

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  • Brilleslijper | Gedenkweg in Sobibor

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  • Isenberg | Gedenkweg in Sobibor

    < zurück vorherige Emilie Isenberg geboren am 18. August 1883 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland ermordet am 03. Juni 1942 in der deutschen Mordstätte Sobibor Familie Mutter: Sara Isenberg, geborene Neumark geboren am 4. Juli 1854 in Rothenkirchen, Hessen, Deutschland verstorben am 01. Juli 1925 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland Vater: Julius Isenberg geboren am 16. September 1845 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland verstorben am 31. Juli 1911 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland Schwester: Johanna Isenberg geboren am 3. Oktober 1880 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland verstorben am 24. Oktober 1904 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland Bruder: Hermann Isenberg geboren 1882 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland verstorben im Alter von wenigen Monaten Bruder: Sally Isenberg geboren am 26. Oktober 1885 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland verstorben am 22. August 1925 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland Lebensdaten 1880 Geburt der Schwester Johanna 1882 Geburt und Tod des Bruders Hermann 1883 Geburt in Volkmarsen als drittes Kind 1885 Geburt des Bruders Sally 1904 Tod der Schwester Johanna 1911 Tod des Vaters Julius Isenberg 1925 Tod der Mutter Sara, geborene Neumark 1925 Tod des Bruders Sally 1940 Enteignung und Einquartierung bei ihren jüdischen Nachbarn 1942 Deportation und Ermordung in der Mordstätte Sobibor nächste Biografie Ab dem 17 Jahrhundert lebten jüdische Familien in Volkmarsen. Seit den 1830er Jahren gab es am Ort eine Synagoge, die 1936 verkauft wurde. 1932 existierten zwei jüdische Wohltätigkeitsvereine und es gab einen Lehrer für jüdische Religion. Die meisten Volkmarser Juden trieben Handel oder waren Handwerker. Im 1. Weltkrieg verloren fünf Volkmarser Juden ihr Leben. 1933 hatte Volkmarsen 34 jüdische Bürgerinnen und Bürger, 22 von ihnen sind Opfer des Holocaust. Emilie Isenberg wurde als drittes Kind von Sara und Julius Isenberg in Volkmarsen geboren. Ihr Vater stammte aus einer Metzgerfamilie und war auch selbst von Beruf Metzger. Emilies ältere Schwester Johanna war bereits 1880 geboren und verstarb am 24. 10. 1904, da war Emilie Isenberg 21 Jahre alt. Ihr älterer Bruder Hermann wurde 1882 geboren, er starb bereits im Säuglingsalter. 1885 wurde ihr jüngerer Bruder Sally geboren. Auch er verstarb früh, am 22. August 1925. Im selben Jahr ist auch der Tod ihrer Mutter verzeichnet, sie verstarb nur wenige Tage vor ihrem jüngsten Sohn. Ab 1925 lebte Emilie Isenberg als Alleinstehende in Volkmarsen. Sie bewohnte das Haus der Familie an der Oberen Stadtmauer Nr. 36, für das in den Wiedergutmachungsakten von 1971 ein Wert von 6500 RM angegeben wurde. Das Haus wurde enteignet, ab 1940 war Emilie Isenberg bei den jüdischen Nachbarn Lichtenstein gemeldet. Über das Leben von Emilie Isenberg ist nur wenig bekannt. Deportation und Ermordung Im Frühjahr 1942 erhielt auch Emilie Isenberg die Mitteilung über ihre geplante „Umsiedlung in den Osten“. Sie musste sich am 31. Mai 1942 nach Kassel begeben. Am Morgen des 1. Juni 1942 wurde sie mit insgesamt 508 jüdischen Kindern, Frauen und Männern aus dem Geheimen Staatspolizei-Bezirk Kassel von der „Sammelstelle“ in der Schillerstraße zum nahen Hauptbahnhof geführt, wo der Sonderzug „Da 57“ bereitstand. Die Streckenführung von „Da 57“ verlief von Hanau u.a. über Kassel und Halle nach Sobibor. Mit diesem Deportationszug wurden etwa 1.000 Juden und Jüdinnen aus über siebzig verschiedenen Orten v.a. aus Hessen und Sachsen-Anhalt in den Osten verschleppt. Der Zielbahnhof des Transportes war Izbica. Izbica war ein jüdisches Sztetl im „Distrikt Lublin“, mit etwa 7.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, davon 80 Prozent jüdischen Glaubens. Izbica war für insgesamt 27.000 Jüdinnen und Juden eines von über zwanzig „Durchgangsghettos“ im „Distrikt Lublin“ im Generalgouvernement. Hier wurden die verschleppten Jüdinnen und Juden für die geplante Ermordung konzentriert und in neuen Transporten zusammengefasst, damit einhergehend wurden hier die Todgeweihten ihrer letzten kläglichen Habe beraubt. Ab Juni 1942 fuhr kein Deportationszug mehr zu einem Transitghetto, sondern direkt zu den Endstationen. In Izbica kamen etwa 7.500 Jüd*innen aus dem Deutschen Reich an, etwa 20.000 kamen aus Österreich, Tschechien, der Slowakei und Luxemburg. Das tatsächliche erste Ziel des Sonderzugs „Da 57“ war nicht wie angegeben Izbica, sondern das Anschlussgleis zum Zwangsarbeitslager „Alter Flughafen“ in Lublin. Dort wurden aus dem Transport etwa 115 junge, starke Männer zur Zwangsarbeit für das Todes- und Konzentrationslager Majdanek ausgewählt und hier wurden die Gepäckwagen mit dem schweren Gepäck abgekoppelt. Da 57 fuhr anschließend direkt nach Sobibor weiter, wo er am 3. Juni 1942 ankam; Emilie Isenberg wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft in Sobibor ermordet. Verwendete Dokumente und Literatur Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Hessisches Archiv, HHSTAW, Bestand 365, Nr. 842 (Transskript Grabinschriften Jüdischer Friedhof Volkmarsen)

  • Sarluis-Fresco | Gedenkweg in Sobibor

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  • Leviticus-Mansbach | Gedenkweg in Sobibor

    < zurück Leviticus-Mansbach Beate Hildegard vorherige nächste

  • Volen van | Gedenkweg in Sobibor

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  • Lieberg | Gedenkweg in Sobibor

    < zurück vorherige Ralf Michael Lieberg geboren am 16. Juni 1933 in Kassel, Hessen, Deutschland ermordet am 3. Juni 1942 im deutschen Mordlager Sobibor Familie Mutter: Hertha Lieberg geboren am 26. Oktober 1898 in Berlin, Deutschland ermordet am 3. Juni 1942 in der deutschen Mordstätte Sobibor Vater: Wilhelm Lieberg geboren am 19. Dezember 1893 in Kassel, Hessen, Deutschland umgekommen am 8. September 1942 im Konzentrations- und Todeslager Majdanek Schwester: Marion Lieberg geboren am 16. Februar 1924 in Kassel, Hessen, Deutschland ausgewandert im Mai 1939 nach Groß England gestorben am 19. Juni 1996 in den USA Bruder: Wolfgang Lieberg geboren am 5. Juni 1927 in Kassel, Hessen, Deutschland gestorben am 5. Juni 1929 in Kassel, Hessen, Deutschland Lebensdaten 1933 Geburt in Kassel 1938 Inhaftierung seines Vaters im Konzentrationslager Buchenwald 1938 Flucht seiner beiden Tanten in die Schweiz bzw. nach Palästina 1938 Schulverbot für die Schwester Marion 1939 Schwester Marion geht mit einem Kindertransport nach England 1939 Einschulung 1940 Zwangsarbeit seines Vaters in seinem eigenen ehemaligen Betrieb 1942 Deportation gemeinsam mit seinen Eltern 1942 Inhaftierung und Tod des Vaters im KZ- und Mordlager Majdanek 1942 Ermordung, gemeinsam mit seiner Mutter in Sobibor nächste Ralf Lieberg, 1935 Ralf mit seiner Schwester Marion, 1934 Ralf mit seinem Vater Wilhelm, 1940 Biografie Ralf Lieberg war das jüngste der drei Kinder von Hertha und Wilhelm Lieberg. Seine ältere Schwester Marion wurde 1924 geboren, der Bruder Wolfgang 1927, der zweijährig verstarb. Am 28. Juni 1922 hatten seine Eltern geheiratet. Seine Mutter stammte aus Berlin. Sie heiratete in die gutbürgerliche und weit verzweigte Unternehmerfamilie Lieberg aus Kassel ein. Das Paar lebte bis 1926 in ihrem Haus in der heutigen Friedrich-Ebert-Straße 78. 1926 zog die Familie in die Lessingstraße 18 um. Der Familienbetrieb Lieberg war in der Metallverarbeitung tätig und hatte seinen Firmensitz im Messinghof im Industriegebiet Bettenhausen. Ralf Liebergs Vater Wilhelm übernahm nach dem Tod seines Vaters 1927 den Messinghof, Mitgesellschafterinnen waren seine beiden Tanten Erna und Margarethe. Kurt Kaufmann, ein schweizerischer Verwandter war ebenfalls Gesellschafter und auch Geschäftsführer der Firma. Verfolgung, Raub, Vertreibung Die Familie Lieberg, ihre Unternehmen und ihr Besitz erfuhren von Anfang an eine besondere Aufmerksamkeit durch die Nationalsozialisten. Schon am 26. August 1933 war ein Neffe seines Vaters wegen „Kontakten zu deutschen Frauen“ von einer aufgebrachten Menschenmenge durch Kassels Straßen geführt worden. Der Vorbesitzer des Betriebs und Großonkel von Ralf hatte eine wertvolle Kunstsammlung zusammengetragen, die mit dem übrigen Vermögen des Unternehmers bereits im Jahr 1939 einer staatlichen Sicherungsanordnung unterlag und später versteigert wurde. Im Zuge des Novemberpogroms 1938 wurde sein Vater Wilhelm Lieberg verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt und für mehrere Wochen festgehalten. Während seiner Haftzeit wurde der Messinghof „arisiert“ und weit unter Wert verkauft. Sein Vater musste 1938 zudem eine beträchtliche „Judenvermögensabgabe“ von annähernd 50.000 Reichsmark leisten. Seine beiden Tanten wanderten 1938 in die Schweiz und nach Israel aus. Der Geschäftsführer des Betriebes war bereits 1933 zurück in die Schweiz gegangen und leitete den Betrieb von dort aus. Seine Schwester Marion konnte in Kassel ihren Schulabschluss nicht mehr machen. Seinen Eltern gelang es, für die Fünfzehnjährige einen Platz in einem der Kindertransporte nach Großbritannien zu bekommen. So konnte sie im Mai 1939 in das rettende Ausland flüchten. 1946 heiratete sie einen US-Bürger und emigrierte in die USA. Sein Vater arbeitete ab Beginn des 2. Weltkrieges als einfacher Arbeiter gegen geringes Entgelt in seiner ehemaligen eigenen Firma. Deportation nach Majdanek und Sobibor Zum 31.5.1942 wurden sein Vater Wilhelm Lieberg, seine Mutter Hertha und er selbst, er war neun Jahre alt, in die `Sammelstelle´ in der Turnhalle der Wörth-Schule zur „Aussiedlung in den Osten“ in der Kasseler Schillerstraße bestellt. Hier wurden sie registriert und ihr Gepäck durchsucht. Es waren fünfzig Kilogramm Gepäck und fünfzig Reichsmark pro Person erlaubt. Die Familie Lieberg wurde am Morgen des 1. Juni 1942 mit insgesamt 508 jüdischen Kindern, Frauen und Männern aus dem GeStaPo-Bezirk Kassel von der „Sammelstelle“ in der Schillerstraße zum nahen Hauptbahnhof geführt, wo der Sonderzug „Da 57“ bereitstand. Die Streckenführung von „Da 57“ verlief von Hanau u.a. über Kassel und Halle nach Sobibor. Mit diesem Deportationszug wurden etwa 1.000 Juden und Jüdinnen aus über siebzig verschiedenen Orten v.a. aus Hessen und Sachsen-Anhalt in den Osten verschleppt. Der Zielbahnhof des Transportes war Izbica. Izbica war ein jüdisches Sztetl im „Distrikt Lublin“, mit etwa 7.000 Einwohnern, davon 80 Prozent jüdischen Glaubens. Izbica war für insgesamt 27.000 Jüdinnen und Juden eines von über zwanzig „Durchgangsghettos“ im „Distrikt Lublin“ im Generalgouvernement. Allerdings war das erste Ziel des Sonderzugs „Da 57“ nicht wie angegeben Izbica, sondern tatsächlich das Anschlussgleis zum Zwangsarbeitslager „Alter Flughafen“ in Lublin. Dort wurden aus dem Transport etwa 115 junge, starke Männer zur Zwangsarbeit für das Todes- und Konzentrationslager Majdanek ausgewählt. Unter diesen Männern befand sich auch sein Vater Wilhelm Lieberg. Unter der Häftlingsnummer 10177 wurde dessen Tod am 8. September 1942 im Todes- und Konzentrationslager Majdanek registriert. Ralf Lieberg und seine Mutter fuhren im Sonderzug „Da 57“ vom Anschlußgleis „Alter Flughafen“ direkt nach Sobibor weiter. „Da 57“ kam am 3. Juni 1942 in Sobibor an. Der erst achtjährige Ralf Lieberg und seine Mutter Bertha wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft in Sobibor ermordet. Verwendete Dokumente und Literatur Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Website Statistik des Holocaust Website Stolpersteine Kassel Gottwald, Alfred/ Schulle, Diane, Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941-1945, 2005 Hänschen, Steffen, Das Transitghetto Izbica im System des Holocaust, 2018 Kammler, Jörg u.a., Hg., Volksgemeinschaft und Volksfeinde, Kassel 1933-1945, Bd. I und II, 1984 und 1987 Kingreen, Monika u.a., Hanauer Juden 1933-1945, Entrechtung, Verfolgung, Deportation, 1998 Klein, Ernst, Verschwundene Nachbarn – verdrängte Geschichte, 2012 Kleinert, Beate und Prinz, Wolfgang, Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933 – 1945, Ein Gedenkbuch, Hg. Magistrat der Stadt Kassel-Stadtarchiv, 1986 Lilienthal, Marion u.a. Hg., Auf Omas Geburtstag fahren wir nach P., Die gewaltsame Verschleppung von Juden aus Waldeck-Frankenberg 1941/1942, Riga, Sobibor/Majdanek, Theresienstadt, 2013 Matthäus, Wolfgang, Kaiserstraße 13. Geschichten vom jüdischen Leben im Vorderen Westen, in Kassel und Region, 2014

  • Tijn van | Gedenkweg in Sobibor

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  • Hoorn van | Gedenkweg in Sobibor

    < zurück vorherige Berend `Beertje´van Hoorn geboren am 10. Januar 1931 in Delft, Südholland, Niederlande ermordet am 26. März 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Familie Mutter: Hilda Hoorn geboren am 15. Januar 1895 in Langenholzhausen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 26. März 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Vater: Maurits van Hoorn geboren am 27. Januar 1891 in t´Zandt, Groningen, Niederlande ermordet am 26. März 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Schwester: Emma van Hoorn, Rufname Emmy geboren am 27. August 1928 in Delft, Südholland, Niederlande ermordet am 26. März 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Lebensdaten 1922 Umzug der Mutter nach Delft 1928 Geburt der Schwester Emma 1931 Geburt 1938 Tod der Tante Emilie-Kroon 1939 Flucht des Onkels Erich-Sally Katz mit Familie in die Niederlande 1940/1941 Vater verliert seine Arbeit an der Universität 1941/1942 Vater wird Lehrer an der jüdischen Schule in Den Haag 1941/1942 Schulverbot und Umschulung in die jüdische Schule in Den Haag 1942 Tod der Tante Estella-Carolina in der Mordstätte Auschwitz-Birkenau, zusammen mit Ehemann und drei Kindern 1943 Ermordung der Tante Henni Irma Kroon in Auschwitz 1943 Verhaftung der Familie 1943 Inhaftierung in Westerbork 1943 Ermordung von Berend van Hoorn, seinen Eltern und seiner Schwester in Sobibor 1943 Ermordung der Tante Grietje Minco in Sobibor 1943 Ermordung des Onkel Erich Sally Katz in Auschwitz nächste links außen in der 2. Reihe Berend, seine Schwester Emma steht in der hinteren Reihe, das zweite Mädchen von rechts. Vor Emma Reni Jeidels, vorn in der Mitte mit dem karierten Kleid Karin Selowsky Mutter Hilda Emma und Berend Berend mit seiner Schwester Emma, links ihre Freundin Reni Jeidels Biografie Berend Van Hoorn wurde 1931 in Delft in den Niederlanden geboren. Seine Mutter Hilda Katz war bereits Anfang der 1920er Jahre in die Niederlande ausgewandert. Seine Eltern waren schon 1922 nach Delft umgezogen. Nach der Geburt der Schwester Emma, im August 1928, bewohnte die kleine Familie ein eigenes Häuschen in die Juliana Laan 54. Sein Vater Maurits van Hoorn hatte studiert und arbeitete als Lehrer an der Universität am Rotterdamsche Weg. Zusätzlich unterrichtete er Deutsch an der Handelsabendschule. Seine Mutter nannte seinen Vater ’Mo‘, sie buk gerne Butterkuchen und sorgte liebevoll für ihre Kinder. Seine Mutter Hilda stammte aus Deutschland und hatte Schwierigkeiten mit der niederländischen Sprache, so tat sie sich gern mit deutschsprachigen Nachbarinnen zusammen. Das waren die Familie Anne und Kurt Jeidels aus Berlin und die Familie Eleonora und Oskar Selowsky aus Dresden. Erwachsene und Kinder, so auch Berend, pflegten einen freundschaftlichen Umgang. So schauten beispielsweise beide van-Hoorn-Kinder bei den Nachbarn gerne den geschmückten Christbaum an, den es zuhause nicht gab. Sein Rufname war Beertje und Bär. Er wird als ein fröhlicher Junge beschrieben. Als Beertje noch zu klein war, um an die Türklingel zu kommen, rief er durch den Briefkasten: öffnen, öffnen. Kinder, die später in das Haus der Van Hoorns zogen, taten es ihm gleich und riefen wie er, öffnen, öffnen. Berend besuchte die Grundschule zusammen mit Karin Selowsky aus der Nachbarschaft. Seine Schwester Emma und Reni Jeidels waren beste Freundinnen. Anne Jeidels beschrieb Schwester Emma als ein tapferes sommersprossiges Mädchen mit schwarzen Locken, die es liebte Witze zu erzählen. Die beiden Mädchen besuchten dieselbe Grundschule Nr. 11 in der Van Spreykstraat. Die deutsche Besatzung 1940, als die Deutschen die Niederlande besetzten, gab es etwa 140.000 jüdische Bewohnerinnen und Bewohner in den Niederlanden, davon waren an die 15.000 jüdische Flüchtlinge aus Deutschland. Etwa 75 Prozent der jüdischen niederländischen Bevölkerung fiel dem Holocaust zum Opfer, sie wurden vor allem in die Mordstätten Sobibor und Auschwitz verschleppt. Nach der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht wurde Bernds Vater Maurits Van Hoorn verboten, weiter an der Hochschule zu unterrichten. Er nahm eine Stelle an der jüdischen Schule in Den Haag an. Auch Berend und Emma durften nicht mehr in der öffentlichen Schule am Unterricht teilnehmen. Sie besuchten ab 1941 ebenfalls die jüdische Schule in Den Haag. Im Januar 1943 mussten Berend und seine Familie innerhalb von drei Tagen ihr Haus verlassen. Danach wurde es von einem deutschen Offizier bewohnt. Berend und seine Familie fanden Unterschlupf bei den Selowskys in der Julianalaan 74. Verhaftung und Deportation Wenige Wochen später wurden die beiden Elternpaare van Hoorn und Selowsky von der niederländischen Polizei abgeholt. Berend, Emma, Peter und Karin hatten keinen Platz mehr in dem Auto, das die Eltern wegholte. Also liefen Berend und die drei anderen Kinder zu Fuß zur Polizeistation zu ihren Eltern. Von der Polizeistation aus wurden die beiden Familien gemeinsam mit Renis Großmutter Jenny Jeidels in das Polizeiliche Durchgangslager Westerbork gebracht. Das „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“ diente als Konzentrationslager in Vorbereitung der Deportationen der niederländischen Jüdinnen und Juden und der jüdischen Flüchtlinge in die deutschen Mordstätten. Von hier wurden zwischen 1942 und 1944 insgesamt 107.000 Jüdinnen und Juden in den Osten verschleppt - 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel Sobibor. Am 23. März 1943 mussten der zwölfjährige Berend, seine Schwester und die Eltern in Westerbork einen Deportationszug besteigen. Mit weiteren 1246 jüdischen Menschen wurden sie in das deutsche Mordlager Sobibor im heutigen Ostpolen verschleppt. Nach einer dreitägigen Zugfahrt in überfüllten Waggons kamen sie am 26. März 1943 in Sobibor an. Berend Van Hoorn und seine Familie wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft in Sobibor ermordet. Die Familie Selowsky war bereits Anfang März 1943 mit ihren beiden Kindern und der Großmutter Jenny Jeidels nach Sobibor verschleppt und dort ermordet worden. Geschwister der Eltern Seine Mutter Hilda Katz hatte zwei Schwestern und einen Bruder. Eine Schwester, Emmas Tante Emilie, verstarb 1938 in Winschoten. Die zweite Schwester der Mutter, Tante Henni Irma, wurde mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern in Auschwitz ermordet. Bruder Erich Sally Katz wurde wie seine Ehefrau in Auschwitz ermordet, einer seiner Söhne starb kurz nach der Befreiung in Bergen-Belsen, der zweite Sohn überlebte Sein Vater hatte drei Geschwister. Ihr Onkel Carel Jacob verstarb bereits mit zehn Jahren, Ihre Tante Grietje wurde 1943 in Sobibor ermordet, ihre Tante Estella Carolina 1942 in Auschwitz – Birkenau. Nur ein Neffe väterlicherseits überlebte die Zeit des Krieges in verschiedenen Lagern. Brief seiner Schwester Emmy an Hoorn aus Westerbork an Anne Jeidels "Westerbork, 9-3-43 Liebe Familie Jeidels … Im Auftrag von Mutter schreibe ich, da sie so müde ist. …. Jetzt sind wir hier. Mutter sitzt hier ohne Stopffaden und ohne Nadeln. Auch keine Butter, weil … sie noch im Keller liegt. Im dunklen Schrank in Mutters Schlafzimmer stehen auch 3 Marmeladengläser. Ein kleiner Käse liegt im Kleiderschrank der Mutter auf dem Dachboden. Gegenüber diesem Schrank steht ein Koffer mit etwas Tee. Wir hätten alles so gerne hier. Im dunklen Schrank im Schlafzimmer der Mutter hängt Mutters Bademantel und darunter ein Kleid, das diese Mutter für die Arbeit haben wollte. Im Keller steht auch eine Dose mit Margarine … in einem grünen Buttertopf. … Und auch Haarnadeln und Sicherheitsnadeln, die in einer Sirupdose auf Mutters Nachttisch liegen. Mutter hat gerade mit deiner Schwiegermutter gesprochen. (Emmy meint meine Großmutter Jenny Jeidels-Stamm …) Sie ist sehr stark, ebenso Frau Feldmann (Jennys Schwester Lina), letztere ist sehr stark. Die Delfter sind alle zusammen in einer Baracke. … Wir dürfen einmal alle 14 Tage. schreiben. Jetzt muss ich Schluss machen. Grüßen Sie alle Bekannten. Nun liebe Familie … Grüße von uns allen und einen Kuss von Emmy. P.S. Mach dir keine Sorgen um deine Schwiegermutter und Tante. Sie halten sich sehr gut. Möchten Sie auch Father's Shaver benutzen? Wir besuchen oft Onkel Erich, du kennst Mutters Bruder." Emmys Mutter, Hilda Van Hoorn-Katz schreibt noch einige Zeilen: „Ich bin am Boden, alle Lebensmittel sind zurückgelassen worden. Ich hoffe, dass einige davon nachgeschickt werden können.“ Unter dem Bademantel hängt ein Kleid mit Knöpfen … das hätte mir gefallen. Auf dem Nachttisch oben steht eine Schachtel mit Haarnadeln etc. Mit freundlichen Grüßen H. van Hoorn.“ Auf der Rückseite des Umschlags an der Absenderstelle steht: "M. van Hoorn und Katz, Barak 67, Westerbork (Dr)" … Verwendete Dokumente und Literatur Bundesarchiv Gedenkbuch Joods Monument ITS Archiv Arlosen Niederländisches Zeitungsarchiv Delpher Stolpersteine Delft

  • Roeg | Gedenkweg in Sobibor

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  • Hasselt van-Bernhard | Gedenkweg in Sobibor

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