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3. Juli 3. Juli 2024 - Sobibór Schülerinnen und Schüler des Düsseldorfer Comenius Gymnasium legen einen Gedenkstein für Rosa Willinger. 12. Apr. 12. April 2024 - Sobibór Schülerinnen und Schüler aus dem ostpolnischen Izbica besuchten das Museum und den Gedenkweg in Sobibór 31. Okt. 2023 31. Oktober 2023 - Sobibór Gedenksteine für die Angehörigen von Kalmen Wewryk und Eva Szepesi eingeweiht. 14. Okt. 2023 Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Aufstands in Sobibor 14. Oktober 2023 Zum 80. Jahrestag des Aufstands der jüdischen Gefangenen 23. Sept. 2023 Bildungsreise nach Sobibór - 21. bis 28. September 2024 - Seit 1998 organisiert das Bildungswerk Stanislaw Hantz Bildungsreise
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Alle (1251) Veranstaltungen (3) Blogbeiträge (5) Andere Seiten (1243) 1251 Ergebnisse gefunden für „“ Veranstaltungen (3) Gedenksteine 7. November 2023 | 14:00 Żłobek 101, 22-200 Włodawa, Polen Gedenkveranstaltung in Sobibór (1) 12. Februar 2023 | 13:00 Żłobek 101, 22-200 Włodawa, Polen Erinnern und Gedenken in Sobibór 31. Oktober 2023 | 09:00 Żłobek 101, 22-200 Włodawa, Polen Alles ansehen Blogbeiträge (5) 3. Juli 2024 - Sobibór Schülerinnen und Schüler vom Comenius Gymnasium in Düsseldorf haben am 3. Juli die Gedenkstätte Sobibór besucht und im Gedenkweg einen Stein für Rosa Willinger gelegt. Sie war die Mutter von Guido Willinger, der in den 1910-Jahren das Comenius Gymnasiums besuchte. Rosa Willinger wurde am 2. Juli 1943 in Sobibor ermordet. Die Veranstaltung Im Rahmen ihrer Arbeit in der AG „Jüdische Schüler des Comenius-Gymnasiums 1908-45“ fanden die Schülerinnen und Schüler Dokumente aus den 1910-Jahren zu den jüdischen Schülern Issmer, Kurt und Guido Willinger. Durch eine intensive Spurensuche konnten sie die Geschichte der Familie Willinger nachzeichnen und schließlich Gershon Willinger in Kanada als noch lebendes Familienmitglied finden. Nach ersten Videotreffen luden sie ihn nach Düsseldorf ein. Im Zuge ihrer Spurensuche entdeckten die Schüler die Geschichte von Rosa Willinger, Gershon Willingers Großmutter. Sie führte in Düsseldorf zwischen 1912 und 1916 ein Damen-Konfektionsgeschäft. Die Mutter von fünf Kindern wurde 1878 geboren und war mit Samuel Willinger verheiratet. Die Ehe wurde nach dem ersten Weltkrieg geschieden. Vor den antijüdischen Repressalien floh Rosa Willinger in den 1930-Jahren zu ihrem Sohn Guido nach Amsterdam. Am 29. Juni 1943 musste Rosa Williger zusammen mit ihrem Sohn Guido und ihrer Schwiegertochter Edith in einem Zug „in den Osten“ einsteigen. Unmittelbar nach ihrer Ankunft in Sobibor am 2. Juli wurde sie ermordet. Im Juni 2024 besuchte Gershon Willinger Düsseldorf und gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern suchte er am Rheinufer den Stein aus, der in Sobibór an seine Großmutter erinnern soll. Nach einem Rundgang auf den Spuren der jüdischen Geschichte in der Stadt Wlodawa, etwa 10 Kilometer von Sobibor entfernte, besuchten die Schülerinnen und Schüler die Gedenkstätte Sobibór. Im Gedenkweg wurde an dem Stein für die in Sobibor ermordeten Jüdinnen und Juden von Włodawa, an diese erinnert und am Stein für Mendel Mordensterin an den Rabbiner aus Włodawa erinnert. Danach wurde im Namen von Gershon Williger der Gedenkstein für seine Großmutter gelegt. 12. April 2024 - Sobibór Schülerinnen und Schüler vom Schulzentrum Maria Konopnicka aus dem ostpolnischen Izbica haben am 12. April die Gedenkstätte Sobibór besucht und im Gedenkweg an Jüdinnen und Juden aus ihrer Stadt erinnert welche im April 1943 in Sobibór ermordet wurden. Die Veranstaltung Seit über 20 Jahren arbeitet das Bildungswerk Stanislaw Hantz e.V. mit dem Schulzentrum Maria Konopnicka zusammen. Wie schon in den zurückliegenden Jahren hat das Bildungswerk auch 2024 Schülerinnen und Schüler zu einem Besuch der Gedenkstätte Sobibór eingeladen. Nach einer Führung durch das Areal der Gedenkstätte begann eine besondere Veranstaltung im Seminarraum des Museums. Aus Kalifornien wurde Rena Blatt zugeschaltet, die Tochter von Thomas Toivi Blatt. Ihr Vater wurde 1927 in Izbica geboren und lebte dort bis 1943. Am 28. April wurde er mit seinem Vater, der Mutter und dem Bruder nach Sobibor verschleppt. Seine Angehörigen wurden unmittelbar nach der Ankunft ermordet. Er selbst wurde zur Zwangsarbeit in der Mordstätte bestimmt und konnte beim Aufstand der jüdischen Gefangen am 14. Oktober 1943 fliehen. Thomas Toivi Blatt ist 2015 verstorben. Rena Blatt hat den Lebensweg ihres Vaters erzählt und Fragen beantwortet. Im Anschluss an die Veranstaltung wurde am Gedenkstein für Leon, Fajga und Hersz Blatt an die Familie von Thomas Toivi Blatt erinnert. Danach ging es im Gedenkweg weiter zu dem Stein für die in Sobibór ermordeten Jüdinnen und Juden aus Izbica. Stellvertretend für alle Opfer wurde an die Schwestern Brancha und Toba Bialowicz erinnert. Sie wurden im April 1943 von Izbica nach Sobibor verschleppt und dort im Alter von 22 bzw. 18 Jahren direkt ermordet. Mit einer Blume konnten die Schülerinnen und Schüler individuell gedenken. Bildungsreise nach Sobibór 21. September - 28. September 2024 Seit 1998 organisiert das Bildungswerk Stanislaw Hantz e.V. eine jährlich stattfindende Bildungsreise zu den Mordstätten der „Aktion Reinhardt“ – Belzec, Sobibor, Treblinka. Geprägt wird diese Bildungsreise durch den Besuch der ehemaligen Mordstätten der „Aktion Reinhardt“. Gemeinsame Rundgänge und die Möglichkeit, das Terrain individuell wahrzunehmen, ermöglichen zum einen ein Kennenlernen der Topografie und der Geschichte der Mordlager, zum anderen aber auch die Umgebung persönlich aufzunehmen und zu erfahren. Thematisiert wird auch die Geschichte und Bedeutung der sogenannten Aktion Reinhardt bei der etwa 1,8 Millionen Jüdinnen und Juden zwischen März 1942 und November 1943 ermordet wurden. Die Frage nach den Täter*innen, den Mitwisser*innen und Zuschauer*innen begleitet uns während der Bildungsreise. Die große Zahl der Mitwisser*innen und Zuschauer*innen beim Mord an der jüdischen Bevölkerung stellt die Frage der Schuld nicht nur mit Blick auf die direkten Täter. Wir stellen uns darüber hinaus die Frage, wie und wo die Menschen vor ihrer Ermordung lebten und wie die Jahre der deutschen Besatzung ihre Lebenswelt veränderte. Mehr Informationen zu der Bildungsreise können sie lesen: https://bildungswerk-ks.de/reise/mordstatten-der-aktion-reinhardt/ Alles ansehen Andere Seiten (1243) Michel, geborene Meyerhoff | Gedenkweg in Sobibor < zurück vorherige Erna Rosa Michel geboren am 4. November 1894 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland ermordet: 03. Juni 1942 in der deutschen Mordstätte Sobibor Familie Ehemann: Michel, Siegmund geboren am 20. August 1888 in Vetzberg, Hessen, Deutschland begeht Selbstmord am 1. März 1934 in Korbach Tochter: Michel, Lieselotte geboren am 5. Juli 1926 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland ermordet am 26. März 1943 in der Mordstätte Sobibor Mutter: Betty Meyerhoff, geborenen Oppenheimer geboren am 8. Mai 1868 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland ermordet am 2. Oktober 1942 in der deutschen Mordstätte Treblinka Vater: Albert Abraham Meyerhoff geboren am 7. April 1866 in Volkmarsen, Hessen, Deutschland ermordet am 2. Oktober 1942 in der Mordstätte Treblinka Lebensdaten 1894 Geburt in Volkmarsen 1925 Heirat mit Siegmund Michel aus Vetzberg 1926 Geburt der Tochter Lieselotte 1926 wohnen und arbeiten im Haus ihrer Eltern 1932 Einschulung der Tochter Lieselotte 1934 Selbstmord des Ehemannes Siegmund 1938 Überfall der SA auf ihr Haus 1938 Berufsverbot und Enteignung 1938 Einquartierung in einer Sammelunterkunft 1939 Tochter Lieselotte fährt mit einem Kindertransport in die Niederlande und lebt u.a. bei Pflegeeltern 1942 Deportation und Ermordung in der Mordstätte Sobibor 1942 Deportation und Ermordung der Eltern von Erna Michel in Treblinka 1943 Deportation und Ermordung der Tochter Lieselotte und der Großmutter ihrer Pflegefamilie in Sobibor 1943 Deportation und Ermordung der Pflegeeltern und deren Tochter in Sobibor nächste 3 Generationen der Familie Michel, Mutter Betty, Erna und ihre Tochter Lieselotte Halskette von Lieselotte Michel, ihre Mutter hatte sie kurz vor der Deportation dem Nachbarkind, Lieselottes Freundin, Josephine Langer geschenkt Biografie Die Familie Meyerhoff gab es seit Anfang des 18. Jahrhunderts im nordhessischen Volkmarsen. Seit den 1830er Jahren gab es am Ort eine Synagoge, die 1936 verkauft wurde. 1932 existierten zwei jüdische Wohltätigkeitsvereine und es gab einen Lehrer für jüdische Religion.1933 lebten noch 34 Jüdinnen und Juden in Volkmarsen. Sie trieben Handel oder waren Handwerker. Fünf jüdische Männer aus Volkmarsen fielen im Ersten Weltkrieg. Erna Meyerhoff heiratete am 23. Oktober 1925 den Witwer Siegmund Michel aus Vetzberg. Sie wohnten in Volkmarsen bei ihren Eltern in der Geilingstrasse 11. Dort betrieben die Eltern in ihrem eigenen Haus seit vielen Jahren einen Gemischtwarenladen. 1926 wurde ihre Tochter Lieselotte geboren. Acht Jahre später, am 1. März 1934, beging Siegmund Michel Selbstmord im dreißig Kilometer entfernten Korbach im „Hotel Zur Post“. Die nun verwitwete Erna Michel und ihre Tochter Lieselotte blieben bei den Eltern wohnen. Lieselotte wurde 1932 in die Katholische Volksschule Volkmarsen eingeschult. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten im Jahr 1933 und den damit einhergehenden Boykottmaßnahmen, Handels-, Arbeitsverboten und Zwangsabgaben gegen Jüdinnen und Juden, verschlechterte sich die finanzielle Situation der Familie Michel/Meyerhoff schnell. Immer weniger Kunden wagten es, in ihrem Laden einzukaufen. Der Familie wurde die Existenzgrundlage entzogen Nach 1938 In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde ihr Haus von der SA überfallen, demoliert und ausgeraubt, unterstützt von Volkmarser Nachbarn. In den Wochen nach diesen Übergriffen wurde ihr Haus staatlich konfisziert. Die jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner Volkmarsens, auch die Familie Michel und Meyerhoff, wurden beengt im ehemaligen jüdischen Schulhaus einquartiert. Für die hier zusammen gepferchten Menschen galten eine Reihe von Einschränkungen. Es gab ein nächtliches Ausgangsverbot. Ihnen wurden nur sehr knappe Lebensmittelmarken zugeteilt, sie erhielten weder Milch, noch Fleisch, noch Eier. Einige wenige christliche Volkmarser Bürgerinnen und Bürger unterstützten ihre ehemaligen jüdischen Nachbarn. Einige europäische Länder nahmen nach der Pogromnacht schnell und unbürokratisch jüdische Kinder auf. Von einer befreundeten Familie am Ort hörte Erna Michel von den Kindertransporten in die Niederlande, wo die Kinder sogar eine Schule besuchen könnten. Am 3. Januar 1939 fuhr die 13-jährige Lieselotte, zusammen mit insgesamt 150 jüdischen Kindern ins niederländische Bergen aan Zee. Unter ihnen befanden sich Ilse und Inge Lichtenstein, ebenfalls aus Volkmarsen. Bergen aan Zee war nicht Lieselottes letzte Station: ab März 1939 kam sie in ein Kinderheim in Amsterdam, danach lebte sie in verschiedenen Pflegefamilien in Amsterdam und Haarlem. Deportation der Mutter und der Großeltern Ab November 1941 setzten die Deportationen von Jüdinnen und Juden in den Osten ein. Den Betroffenen wurde eine „Umsiedlung“ mit einer möglichen Existenzgründung vorgegaukelt. Aus Kassel fuhren insgesamt drei große Deportationszüge in den Osten. Die in Volkmarsen verbliebene Mutter Rosa Erna Michel wurde Ende Mai 1942 in die „Sammelstelle“ in der Turnhalle des Schulkomplexes in der Kasseler Schillerstraße bestellt. Kurz vor ihrer Abfahrt hatte sie eine Kette ihrer Tochter Lieselotte an deren Freundin verschenkt, die erhalten blieb. Rosa Erna Michel wurde in der „Sammelstelle“ registriert und ihr Gepäck durchsucht. Am Morgen des 1. Juni 1942 wurde sie mit insgesamt 508 Jüdinnen und Juden aus dem Bezirk der Geheimen Staatspolizei Kassel zum nahen Hauptbahnhof geführt, wo der Sonderzug „Da 57“ bereitstand. Die Streckenführung von „Da 57“ verlief von Hanau u.a. über Kassel und Halle nach Sobibor. Mit diesem Deportationszug wurden etwa 1.000 Juden und Jüdinnen aus über siebzig verschiedenen Orten vor allem aus Hessen und Sachsen-Anhalt in den Osten verschleppt. Der Zielbahnhof des Transportes war Izbica. Izbica war ein jüdisches Sztetl im „Distrikt Lublin“, mit etwa 7.000 Einwohner*innen, davon 80 Prozent jüdischen Glaubens. Izbica war für insgesamt 27.000 Jüdinnen und Juden eines von über zwanzig „Durchgangsghettos“ im „Distrikt Lublin“ im Generalgouvernement. Hier wurden die verschleppten Menschen für die geplante Ermordung konzentriert und in neue Transporte zusammengefasst, damit einhergehend wurden die Todgeweihten ihrer letzten kläglichen Habe beraubt. In Izbica kamen etwa 7.500 Jüdinnen und Juden aus dem Deutschen Reich an, etwa 20.000 kamen aus Österreich, Tschechien, der Slowakei und Luxemburg. Allerdings war das erste Ziel des Sonderzugs „Da 57“ nicht wie angegeben Izbica, sondern das Anschlussgleis zum Zwangsarbeitslager „Alter Flughafen“ in Lublin. Dort wurden aus dem Transport etwa 115 junge, starke Männer zur Zwangsarbeit für das Todes- und Konzentrationslager Majdanek ausgewählt und hier wurden die Gepäckwagen mit dem schweren Gepäck abgekoppelt. Der Sonderzug „Da 57“ fuhr vom Anschlussgleis „Alter Flughafen“ nicht wie angegeben nach Izbica, sondern auf direktem Weg nach Sobibor, wo er am 3. Juni 1942 ankam. Rosa Erna Michel aus Volkmarsen wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft in der deutschen Mordstätte Sobibor ermordet. Die Eltern von Rosa Erna Michel, Albert und Betty Meyerhoff, wurden drei Monate später, am 8. September 1942, von Kassel aus nach Theresienstadt und am 29. September 1942 ins Todeslager Treblinka deportiert und dort ermordet. Sie waren 74 und 76 Jahre alt. Deportation nach Sobibor Ein dreiviertel Jahr nach ihrer Mutter, am 23. März 1943, musste Lieselotte Michel in den Niederlanden zusammen mit insgesamt 1250 Jüdinnen und Juden vom „Polizeilichen Judendurchgangslager Kamp Westerbork“ aus ebenfalls die Fahrt nach Sobibor antreten. Die Fahrt im Viehwaggon dauerte drei Tage. Lieselotte Michel wurde direkt nach ihrer Ankunft, am 26. März 1943, im Todeslager ermordet. Lieselotte Michel fand ihren Tod zusammen mit der Großmutter ihrer niederländischen Pflegefamilie. Sie fuhren im selben Zug nach Sobibor. Einige Wochen später wurden auch ihre Pflegeeltern mit ihrer kleinen Tochter nach Sobibor verschleppt. Sie wurden am 16. Juli 1943 in Sobibor ermordet Verwendete Dokumente und Literatur Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Website Joods Monument Website Dokin - Informationen zu Kinder aus Kindertransporten in die Niederlande Website Statistik des Holocaust Website Alemmannia Judaica-Volkmarsen Gottwald, Alfred/ Schulle, Diane, Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941-1945, 2005 Hänschen, Steffen, Das Transitghetto Izbica im System des Holocaust, 2018 Kingreen, Monika u.a., Hanauer Juden 1933-1945, Entrechtung, Verfolgung, Deportation, 1998 Klein, Ernst, Verschwundene Nachbarn – verdrängte Geschichte, 2012 Kleinert, Beate und Prinz, Wolfgang Prinz, Ein Gedenkbuch, 1982 Lilienthal, Marion u.a. (Hg.), Auf Omas Geburtstag fahren wir nach P., Die gewaltsame Verschleppung von Juden aus Waldeck-Frankenberg 1941/1942, Riga, Sobibor/Majdanek, Theresienstadt, 2013 Lewandowski, geborene Mecca | Gedenkweg in Sobibor < zurück vorherige `Lina´Caroline Lewandowski geboren am 2. Februar 1875 in Kassel, Hessen, Deutschland ermordet am 3. Mai 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Familie Ehemann: Jakob Lewandowski geboren am 06. Oktober 1860 in Hamburg, Deutschland gestorben am 27. Januar 1936 in Kassel, Hessen, Deutschland Sohn: Dr. Herbert Lewandowski geboren am 20. März 1896 in Kassel, Hessen, Deutschland gestorben am 04. März 1996 in Genf, Schweiz Tochter: Irma Lewandowski geboren am 10. Januar 1903 in Kassel, Hessen, Deutschland verstorben am 21. September 1915 in Kassel, Hessen, Deutschland Sohn: Hans Wolfgang Lewandowski geboren am 10. Februar 1911 in Kassel, Hessen, Deutschland ermordet am 01. Dezember 1942 im deutschen Mord- und Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau Sohn: Paul Walter Lewandowski geboren am 10. Februar 1911 in Kassel, Hessen, Deutschland verstorben am 25. Januar 2005 in Portland, Oregon, USA Schwester: Dorothea Mosberg, Rufname Dora, geborene Mecca geboren am 09. Mai 1878 in Kassel, Hessen, Deutschland deportiert am 9. Dezember 1941 von Kassel nach Riga - ermordet Vater: Julius Mecca geboren am 16. Januar 1843 in Neisse, Preußen verstorben am 20. Oktober 1915 in Kassel, Hessen, Deutschland Mutter: Olga Mecca, geborene Fränkel geboren am 8. Februar 1853 in Neiße, Preußen gestorben am 10. Juni 1935 in Kassel, Hessen, Deutschland Lebensdaten 1875 Geburt in Kassel 1881 Schulbesuch 1895 Heirat mit Jakob Lewandowski 1903 Geburt der Tochter Irma 1911 Geburt der Zwillinge Hans Wolfgang und Peter Walter 1914 Teilnahme ihres Sohnes Herbert am Weltkrieg I 1915 Tod ihrer 12-jährigen Tochter Irma 1915 Tod ihres Vaters Julius Mecca 1923 Sohn Herbert wandert in die Niederlande aus 1935 Flucht des Sohnes Hans Wolfgang in die Niederlande 1936 Tod ihres Ehemannes Jakob Lewandowski 1935 Flucht ihres Sohnes Paul Walter in die Niederlande 1936 Umzug mit ihrer Schwester Dora Mosberg in die Hardenbergstraße 1937 Emigration ihres Sohnes Paul Walter in die USA 1937 Flucht ihres Sohnes Herbert aus den Niederlanden nach Frankreich 1939 Flucht in die Niederlande zu ihrem Sohn Hans Wolfgang 1941 Verschleppung und Tod ihrer Schwester Dora in Riga 1942 Verschleppung von Caroline und Hans Wolfgang nach Westerbork 1942 Flucht ihres Sohnes Herbert von Frankreich in die Schweiz 1942 Verschleppung und Tod ihres Sohnes Hans Wolfgang nach Auschwitz 1943 Verschleppung und Ermordung in Sobibor nächste Dora Mosberg; Linas Schwester Biografie Caroline Linas Mutter Olga und ihr Vater Julius stammten beide aus Neiße an der Oder, einer kleinen Stadt in Oberschlesien. Das Paar heiratete 1873. Ab wann sie in Kassel lebten, ist unbekannt. Ihr Vater Julius Mecca verdiente den Familienunterhalt als Kaufmann. Er unterhielt mehrere Firmen, verteilt über die Stadt. Caroline wurde 1875 in Kassel geboren. Drei Jahre später kam ihre jüngere Schwester Dora zur Welt. Die Eltern ermöglichten ihren beiden Kindern eine gute Schulbildung an der höheren Töchterschule. Beide Töchter galten als außerordentlich gebildet. Gründung der eigenen Familie Caroline Lina heiratete am 8. Mai 1895 den Hamburger Jakob Lewandowski. Er betrieb eine Wollwäscherei am Rande von Kassel. Das Paar bekam vier Kinder. Herbert kam 1896 zur Welt, die Tochter Irma 1903 und 1911 folgten die Zwillinge Hans Wolfgang und Paul Walter. Die Familie zog 1911 in eine größere Wohnung in die Hohenzollernstraße 78, die heutige Friedrich-Ebert-Straße. Caroline Lewandowski war es wichtig, dass ihre Kinder auch die christlichen Traditionen kennenlernten, so schmückte jedes Jahr zu Weihnachten ein Christbaum ihre Wohnung. 1915 war für Caroline Lina mit zwei Todesfällen ein schweres Jahr. Erst starb ihre 12-jährige Tochter Irma und wenige Wochen später Carolines Vater Julius Mecca. Sohn Herbert Der älteste Sohn Herbert legte sein Abitur in Kassel ab.Bereits 1914 wurde er zum Militär eingezogen und nahm am Ersten Weltkrieg teil. Da war er 18 Jahre alt. Seine Teilnahme war nicht freiwillig, sein Vater hatte ihn dahingehend beeinflusst. Sein Bruder erinnerte sich in einem späteren Interview an die Argumente seiner Eltern, die nachträglich geradezu blauäugig klingen: „You are a German. This country gives us a good living. We can live here, and you go to the army …“. 1917 kam Herbert zur Filmabteilung des deutschen Heeres in Budapest, wo er auch seine ersten Lieder und Novellen verfasste und für Zeitungen schrieb. Nach Kriegsende begann er sein Studium der Germanistik in Berlin. Nebenbei arbeitete er für Filmzeitschriften als Redakteur und Kritiker. Sein Studium beendete er 1923 in Bonn, wo er mit einer Dissertation über Lyrik promovierte. Noch im selben Jahr emigrierte er in die Niederlande. 1924 heiratete Herbert in Utrecht seine aus Berlin stammende Frau Marta Berkowski. Sie war Christin. Die beiden bekamen zwei Kinder. Herbert verdiente den Lebensunterhalt mit Buch- und Briefmarkenhandel und durch die Einnahmen aus dem Berliner Pfeil-Verlag, den er schon während seines Studiums 1922 erworben hatte. 1933 erhielt er ein Publikationsverbot für Deutschlande. Viele seiner Bücher fielen 1933 der Bücherverbrennung zum Opfer. 1934 besuchte Herbert das letzte Mal seine Eltern in seiner Heimatstadt Kassel. Später erinnerte er sich, wie er seinen Vater auf dem zentral gelegenen Königsplatz davon abhielt, wütend auf eine Gruppe Hitlerjugend loszugehen, die lauthals antisemitische Lieder sang. Ein Jahr später besuchten ihn die Eltern in Utrecht, dort sah er seinen schwerkranken Vater das letzte Mal: „Er reichte mir vom Fenster aus noch einmal die Hand, zog dann das Fenster herauf und verschwand. Und ich stand auf dem Bahnsteig und sagte mir stumm: ‚Dieser Mann war mein Vater, mein innig geliebter Vater – er geht von mir fort, um allein, einsam zu sterben – und ich stehe hier tatenlos – und lasse den gehen, den mir niemals ein anderer Mensch ersetzen wird.‘ Noch heute wird es mir kalt und heiß, wenn ich an diesen Abschied im Oktober 1935 in Utrecht denke … “ Wenige Monate später verstarb Jakob Lewandowski in Kassel. Der Pfeil-Verlag wurde 1935 beschlagnahmt. 1937 emigrierte die Familie nach Frankreich und wurde bei Kriegsbeginn 1939 vorübergehend von den Franzosen interniert. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs wurde Herbert Lewandowski erneut interniert, entkam aber in die Schweiz, wo er von 1942 bis 1945 in schweizerischen Internierungslagern leben musste. Nach dem Krieg entschied er sich mit seiner Familie in der Schweiz zu bleiben. Schwester Dora Mosberg Caroline Linas Schwester Dora war mit dem Kaufmann Theodor Mosberg verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Dora arbeitete als Prokuristin im Geschäft ihres Mannes. 1929 verstarb ihr Ehemann. 1936 verstarb auch der Ehemann von Caroline-Lina. Sie und ihre Schwester waren nun Witwen und bezogen zusammen eine Wohnung in der Kasseler Hardenbergstraße 6. Unter dem Druck der zunehmenden Repressionen gegen die jüdische Bevölkerung flüchtete Caroline Lina Lewandowski im April 1939 in die Niederlande, wo seit 1935 bereits ihr Sohn Hans als Fotograf in Enschede lebte. Ihre Schwester Dora konnte sich wohl nicht für eine Flucht entscheiden. Sie hielt sich nun für kurze Zeit in Freiburg auf, von wo aus sie nach wenigen Wochen wieder nach Kassel zurückkehrte. Am 9. Dezember 1941 musste sie mit über 1000 anderen jüdischen Menschen am Kassler Hauptbahnhof einen Deportationszug „in den Osten“ besteigen. Der Zug `DA 26´ hatte das Ziel Riga. Dora Mosberg überlebte nicht. Ihr erhebliches Vermögen aus dem Erbe ihres Mannes und ihres Vaters wurde vom NS-Staat eingezogen. Von Kassel aus gab es zwischen Dezember 1941 und September 1942 drei große Deportationen von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern. Insgesamt wurden 2380 Menschen aus dem Regierungsbezirk Kassel in nationalsozialistische Mordstätten gebracht. Sohn Paul Walter Der Sohn Paul Walter Lewandowski arbeitete 1933 in Koblenz als Kaufmann. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten verlor er seine Arbeit und emigrierte im selben Jahr nach Amsterdam in die Niederlande. Er heiratete dort 1935 die aus Wiesbaden stammende Edith Rosenthal. Dem Paar gelang 1937 mit dem Schiff RMS Ausonia rechtzeitig die Emigration in die USA. Deportation des Sohnes Hans Wolfgang Sohn Hans war 1935 in die Niederlande geflüchtet. Er wurde 1942 verhaftet und musste am 19. Oktober 1942 mit 1326 jüdischen Menschen im polizeilichen Durchgangslager Westerbork einen Deportationszug besteigen. Das Ziel des Zuges war das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau im von den Nazis besetzten Polen. Nach zwei Tagen erreichte der Zug sein Ziel. Im Kalendarium von Auschwitz-Birkenau heißt es zu diesem Transport „… Mit einem Transport des RSHA aus Holland sind 1237 jüdische Männer, Frauen und Kinder aus dem Lager Westerbork eingetroffen. Nach der Selektion werden 497 Männer, die die Nummern 69212 bis 69708 erhalten, als Häftlinge in das Lager eingewiesen. Die übrigen 830 Deportierten werden in den Gaskammern getötet.“ Hans Lewandowski war einer dieser zur Arbeit Ausselektierten und wurde im sogenannten Stammlager Auschwitz untergebracht. Er erhielt die Häftlingsnummer 69448. Die Inhaftierung in Auschwitz überlebte er keine zwei Monate. In den Sterbebüchern von Auschwitz ist sein Tod mit dem 1. Dezember 1942 angegeben. Deportation nach Sobibor Caroline Lewandowski hatte in Enschede zusammen mit ihrem Sohn Hans Wolfgang in der Dahliastraat 51 gewohnt. Sie wurde1943 verhaftet und ins polizeiliche Durchgangslager nach Westerbork gebracht. Lina Lewandowski musste sieben Monate nach ihrem Sohn am 11. Mai 1943 einen Viehwaggon besteigen. Es war der 11. Transport, der das Lager Westerbork in Richtung der deutschen Mordstätte Sobibor im heutigen Ostpolen verließ. Mit weiteren 1445 jüdischen Männern, Kindern und Frauen erreichte sie drei Tage später Sobibor. Caroline Lewandowski wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft in Sobibor in der Gaskammer ermordet. Verwendete Dokumente und Literatur Website Museum Auschwitz-Birkenau Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Website Joods Monument Website Jewish Museum Oregon - Transkript Interviel Paul Walters Website des Vereins Kassel West Danuta Czech, Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz – Birkenau 1939 – 1945, 1989 Mansbach, geborene Eichengrün | Gedenkweg in Sobibor < zurück vorherige Rosa Rosalie Mansbach geboren am 18. Februar 1885 in Beringhausen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 21. Mai 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Familie Ehemann: Leopold Louis Mansbach geboren am 18. Juli 1918 in Dordrecht, Niederlande ermordet am 30. April 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Sohn: Erwin Mansbach geboren am 21. August 1909 in Gudensberg, Hessen, Deutschland umgekommen am 14. Mai 1940 bei einem Bombenangriff in Rotterdam Sohn: Julius Mansbach geboren am 13. September 1913 in Gudensberg, Hessen, Deutschland verstorben am 27. Dezember 2015 in San Francisco, Carlifornien, USA Tochter: Beate Hildegard Leviticus-Mansbach geboren am 4. Februar 1916 in Gudensberg, Hessen, Deutschland ermordet am 30. April 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Schwiegersohn: Louis Leviticus geboren am 18. Juli 1918 in Dordrecht, Niederlande ermordet am 30. April 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Lebensdaten 1885 Geburt in Beringhausen 1908 Heirat mit Leopold Louis Mansbach 1909 Geburt von Sohn Erwin 1913 Geburt von Sohn Julius 1914 Weltkriegsteilnahme des Ehemanns 1916 Geburt von Tochter Beate Hildegard 1933 Emigration der Kinder in die Niederlande 1934 Emigration in die Niederlande mit ihrem Ehemann 1940 Tod des Sohnes Erwin beim Bombenangriff auf Rotterdam 1942 Untertauchen der Kinder Julius und Hildegard 1943 Verhaftung der Tochter Hildegard 1943 Deportation und Ermordung der Tochter Hildegard in Sobibor 1943 Verhaftung zusammen mit ihrem Ehemann 1943 Deportation und Ermordung in Sobibor nächste Leopold, Rosas Ehemann Beate, Rosas Tochter Biografie Rosa Rosalie Mansbach wurde 1885 in Beringhausen bei Marsberg im Sauerland geboren. Ihre Eltern waren Simon und Wilhelmine Eichengrün. Sie hatte sechs Geschwister. Erstmals wurden jüdische Bewohner in Beringhausen im 17. Jahrhundert erwähnt. Es gab ab Mitte des 18. Jahrhunderts einen Betraum, zeitweise existierte eine jüdische Schule und es gab einen jüdischen Friedhof. Am 12. Oktober 1908 heiratete Rosa Eichengrün Leopold Louis Mansbach aus Gudensberg in Niedermarsberg. Das Paar ließ sich in Gudensberg nieder und bekam drei Kinder: Erwin, Julius und Beate Hildegard. Ihr Ehemann Leopold diente als Soldat im Ersten Weltkrieg und erhielt 1917 das Eiserne Kreuz verliehen. Leopold Mansbach führte zusammen mit seinem Bruder einen Viehhandel in der Bahnhofstraße in Gudensberg, er war im Aufsichtsrat der Gewerbebank des Ortes. Sohn Julius Mansbach berichtete in späteren Jahren von seiner schönen Kindheit in Gudensberg. Noch vor 1933 begann er eine Lehre in einem Kaufhaus im Rheinland. Nach 1933 Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten änderte sich das Alltagsleben für die jüdische Bevölkerung schnell. Das vorher scheinbar friedliche Zusammenleben zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Einwohnern der Gemeinde endete bereits 1933, als jüdische Geschäfte und Häuser geplündert und jüdische Bürger misshandelt und verprügelt wurden. Unter dem Eindruck dieser Übergriffe entschied sich die Familie in die Niederlande auszuwandern, ihre zwei Schwägerinnen wohnten bereits dort. Nach dem Aufruf zum Boykott der jüdischen Geschäfte im Frühjahr 1933, wanderte Sohn Julius nach Rotterdam aus. Auch seine Schwester Beate und sein Bruder Erwin flüchteten ebenfalls in die Niederlande. Wenige Monate später verließen auch Rosa und ihr Ehemann Leopold Gudensberg und flohen ebenfalls nach Rotterdam. Leopold verdiente dort sein Geld als Metzger, sein Sohn Erwin arbeitete bei ihm im Geschäft. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande Beim Überfall der Deutschen auf die Niederlande wurde am 14. Mai 1940 Rotterdam bombardiert. Sohn Erwin wurde, wie viele Deutsche Emigranten, von den Niederländern verhaftet und in einem Untergrund-Theater in Rotterdam festgehalten, das Gebäude wurde von Bomben getroffen. Sohn Erwin starb bei diesem Angriff. Mit der Besetzung der Niederlande im Mai 1940 verschärfte sich sowohl die Situation der niederländischen Jüdinnen und Juden als auch der aus Deutschland Geflüchteten dramatisch. Die jüdische Bevölkerung musste Rotterdam verlassen, die Familie zog nach Gorinchem in die Zuisterhuis 9. Als man immer mehr junge Frauen und Männer zur Zwangsarbeit abholte, entschieden sich ihre beiden Kinder Beate und Julius unterzutauchen. Julius fand Unterschlupf bei einer Familie auf einem Dorf in der Nähe von Osterhaut. Die Familie hatte fünf eigene kleine Kinder und versteckte Julius über zwei Jahre auf dem Dachboden des Hauses. Mit ihrer Hilfe gelang es ihm zu überleben. 1947 wanderte er in die USA aus. Er verstarb im Alter von 102 Jahren 2015 in San Francisco. Auch Tochter Beate tauchte in Hardinxveld-Giessendam unter, vermutlich zusammen mit ihrem Freund Louis Leviticus. Louis hatte in der Nähe der Mansbachs gewohnt und dort mit seiner Schwester ein Optikergeschäft betrieben. Die beiden Untergetauchten wurden verraten. Am 10. März 1943 wurden Beate und Louis in ihrem Versteck von der Sicherheitspolizei verhaftet. Beide kamen in Arrest in Rotterdam und wurden am 14. April 1943 in das „Polizeiliche Durchgangslager Westerbork“ gebracht. Deportation von Westerbork nach Sobibor Von Westerbork wurden zwischen 1942 und 1944 insgesamt 107.000 Menschen in den Osten verschleppt - 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen das Lager mit dem Ziel Mordstätte Sobibor. In Westerbork heirateten die beiden noch, bevor sie am 27. April 1943 den Deportationszug nach Sobibor besteigen mussten. Die Fahrt im Viehwaggon dauerte drei Tage. Beate Hildegard und ihr Mann Louis Leviticus wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft am 30. April 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor ermordet. In diesem Transport befanden sich weitere 1202 Menschen, niemand von ihnen überlebte. Rosa und Leopold wurden ebenfalls im April verhaftet und in das deutsche Konzentrationslager Herzogenbosch (Camp Vught) eingewiesen. Nach zwei Wochen wurden sie in das „Polizeiliche Durchgangslager Westerbork“ gebracht. Rosa und ihr Ehemann wurden am 18. Mai 1943 mit dem 12. Transport aus dem Lager Westerbork nach Sobibor deportiert. In diesem Transport befanden sich weitere 2509 Menschen, keiner dieser Menschen überlebte. Rosa und Leopold Mansbach wurden direkt nach ihrer Ankunft am 21. Mai 1943 in Sobibor ermordet. Verwendete Dokumente und Literatur Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Website Joods Monument Website Alemannia-Judaica zu Gudensberg Website Stolpersteine Dordrecht Interview: Julius Mansbach - United States Holocaust Memorial Museum Collection, 2.12.1986 in San Francisco Alles ansehen
- Programmplan | Gedenkweg in Sobibor
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- Gedenksteine | Gedenkweg in Sobibor
Di., 07. Nov. | Włodawa Gedenksteine für die Familien von Eva Szepesi und Kalmen Wewryk Zeit & Ort 07. Nov. 2023, 15:00 Włodawa, Żłobek 101, 22-200 Włodawa, Polen Über die Veranstaltung Auf Einladung des Bildungswerk Stanislaw Hantz haben sich am 31. Oktober im Muzeum i Miejsce Pamięci w Sobiborze / Museum and Memorial in Sobibór Schüler*innen des Stefan Czarniecki Lyzeums aus Chełm und Eva Szepesi aus Frankfurt getroffen, die von Angehörigen begleitet wurde. Trotz der schwierigen Lage in Israel sind auch die Nachfahren von Kalmen Löwy, seiner Frau Roza und seiner Tochter Alice nach Sobibor gekommen. Eva Szepesi hat zusammen mit ihren Angehörigen an ihre Großeltern erinnert, welche im Juni 1942 von der Slowakei nach Sobibor verschleppt wurden und an dem Gedenkstein für Etel und Henrik Löwy ihrer gedacht. Eva Szepesi kam als zwölfjähriges Kind im November 1944 nach Auschwitz. Überlebt hat sie unter anderem, weil ihr bei der Ankunft im Lager eine slowakische Aufseherin vor der Registrierung drohend befahl: „Sag, du bist 16, und versuche ja nicht, dich jünger zu stellen.“ Die ausgemergelte Eva lag fast verhungert und verdurstet auf ihrer schmutzigen Pritsche neben Toten und Sterbenden, als sie ein russischer Soldat am 27. Januar 1945 findet. Die Angehörigen von Kalmen Löwy und seiner Familie haben an deren Gedenkstein ihrer gedacht. Mehr anzeigen Diese Veranstaltung teilen
- Gedenksteine t-z (List) | Gedenksteine Sobibor
< zurück Gedenksteine t - z t y z x u v w Next Rachel Tertaas 21. Mai 1929 9. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Philip Tertaas 21. November 1899 9. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Isabella Tertaas-Frank 8. Mai 1904 9. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Familie Theeboom N/A N/A N/A Sobibór Next Marianne Rosa Ticho 24. Juli 1919 23. Juni 1942 Boskovice – CZ Sobibór Next Roza Ticho 15. Oktober 1876 23. Juni 1942 Boskovice – CZ Sobibór Next Max Ticho 22. April 1878 23. Juni 1942 Boskovice – CZ Sobibór Next Paula Ticho 27. Dezember 1890 23. Juni 1942 Uhorska Ves – SK Sobibór Next Sara Sophia Tijn van 17. April 1933 9. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Mozes Tijn van 17. Juli 1905 9. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Betty Louise Tijn van 26. August 1935 9. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Benjamin Tijn van 12. Dezember 1929 9. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Benjamin Tijn van 17. Juni 1880 23. Juli 1943 Coststellingwerf – NL Sobibór Next Alexander Tijn van 19. August 1902 7. Mai 1943 Den Haag – NL Sobibór Next Betje Tijn van-Goslinski 29. Januar 1881 23. Juli 1943 Groningen – NL Sobibór Next Helena Tijn van-Jong de 16. Dezember 1902 9. April 1943 Enschede – NL Sobibór Next Aron Moshe Trachtenberg 3. Januar 1928 21. Mai 1943 Den Haag – NL Sobibór Next Eliyohu Elias Trachtenberg 27. Februar 1932 21. Mai 1943 Den Haag – NL Sobibór Next Yizchok Isaak Trachtenberg 2. Juli 1884 21. Mai 1943 Sieniawa – PL Sobibór Next Mechel Trachtenberg 12. Januar 1899 21. Mai 1943 Sieniawa – PL Sobibór Next Keile Klara Trachtenberg 13. Juni 1894 21. Mai 1943 Zołynia – PL Sobibór Next Anni Trachtenberg-Metz de 24. Dezember 1904 21. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Mozes Samuel Trommel van 10. September 1882 13. März 1943 Arnheim – NL Sobibór Next Susanna Trommel van-Gelder van 3. Juni 1880 13. März 1943 Schoonhoven – NL Sobibór Next Leni Valk 28. September 1933 21. Mai 1943 Goch – D Sobibór Biografie Next Sophia Mathilda Veen van der 20. April 1924 21. Mai 1943 Rotterdam – NL Sobibór Next Saartje Veen van der-Presser 9. August 1883 21. Mai 1943 Rotterdam – NL Sobibór Next Lea Veernan-Sjouwerman 24. März 1875 30. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Carla Veffer 23. April 1928 11. Juni 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Jonas Veffer 20. Oktober 1893 11. Juni 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Catherina Veffer-Appelboom 18. September 1868 5. März 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Catharina Veffer-Stuiver 14. März 1895 11. Juni 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Emanuel Velzen van 18. Oktober 1909 21. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Duifje Velzen van-Wurms 21. April 1907 21. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Mozes Verdooner 17. Oktober 1876 4. Juni 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Salomon Verdooner 28. Mai 1875 16. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Tobias Verdooner 10. März 1912 4. Juni 1943 Bussum – NL Sobibór Next Esther Verdooner-Kool 5. Oktober 1912 4. Juni 1943 Sterkrade – NL Sobibór Next Magtelt Verdooner-Praag van 3. November 1878 16. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Sara Verduin 20. Februar 1905 16. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Erna Verständig 16. August 1924 16. Juli 1943 Kassel – D Sobibór Next Julius Visser 16. Mai 1865 5. März 1943 Deventer – NL Sobibór Next Isaac Vleeschdraager 27. Januar 1881 23. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Jaantje Vleeschdraager-Luteraan 15. Juli 1881 23. April 1943 Zwolle – NL Sobibór Next Rachel Vleeskruijer 14. April 1883 14. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Max Jacob Volen van 31. August 1940 23. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next David Volen van 13. November 1915 11. Juni 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Melanie Volen van-Swaab 25. Juni 1916 23. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Merlina Vorst 28. November 1886 28. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Victor Vries de 19. April 1899 4. Juni 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Jacob Vries de 29. August 1923 21. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Israel Vries de 28. Februar 1895 16. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Salomon Vries de 28. März 1897 30. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Familie Vries de N/A N/A N/A Sobibór Next Jeannette Vries de-Prins 7. Dezember 1902 4. Juni 1942 Haarlem – NL Sobibór Next Golda Wagner 22. März 1857 2. April 1943 Hamburg – D Sobibór Next Ilse Wagner 26. Januar 1929 2. April 1943 Hamburg – D Sobibór Next Johanna Wagner 18. Oktober 1896 2. April 1943 Hamburg – D Sobibór Next Jacques Waterman 2. Oktober 1937 2. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Leendert Waterman 2. September 1939 2. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Salomon Waterman 20. Dezember 1909 2. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Barend Waterman 27. August 1933 2. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Sara Waterman-Aap 7. Mai 1911 2. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Johanna Watermann-Löwenstein 5. Juli 1891 20. März 1943 Obernkirchen – D Sobibór Next Sem Weening 27. Mai 1931 28. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Job Weening 15. Dezember 1942 28. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Samson Weening 24. Februar 1875 9. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Abraham Weening 12. Februar 1904 28. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Joost Weening 26. April 1939 28. Mai 1943 Dordrecht – NL Sobibór Next Hugo Weening 5. März 1933 28. Mai 1943 s´Gravenhage – NL Sobibór Next Roza Weening-Groot de 20. Januar 1905 28. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Sarah Weening-Lek 21. August 1876 9. April 1943 Paris – F Sobibór Next Pierre-Daniel Weil 3. April 1929 30. März 1943 Éphinal – F Sobibór Next Roger Weil 20. Februar 1886 30. März 1943 Éphinal – F Sobibór Next Georgette Weil-Levy 22. Januar 1892 30. März 1943 Éphinal – F Sobibór Next Emma Weinberg 23. Juli 1891 13. März 1943 Groningen – NL Sobibór Next Siegfried Weinberg 8. März 1859 7. Mai 1943 Oldenburg – NL Sobibór Next Samuele Wekslera 6. Oktober 1940 26. April 1905 Starych Swiecianach – LT Sobibór Next Batii Wekslerowej 10. April 1908 26. April 1905 Starych Swiecianach – LT Sobibór Next Pesza Wewryk N/A 1942 Chełm – PL Sobibór Next Josele Wewryk N/A 1942 Chełm – PL Sobibór Next Jocheved Wewryk N/A 1942 Chełm – PL Sobibór Next Eduard Benjamin Wezel van 30. Oktober 1921 23. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Levie Wezel van 11. März 1880 2. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Izaak Wied de 18. August 1898 9. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Herman Wied de 23. Januar 1878 30. April 1943 Wijhe – NL Sobibór Next Alida Wied de-Mok 15. Oktober 1876 30. April 1943 Rotterdam – NL Sobibór Next Anna Marianna Wiek van der 17. Februar 1912 16. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Paulina Wijler-Vomberg 10. Juni 1892 14. Mai 1943 Zupthen – NL Sobibór Next Manie Wijnbergen van 6. April 1904 21. Mai 1943 Den Haag – NL Sobibór Next Meta Wijnbergen van-Saphati 16. September 1916 21. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Guido Willinger 29. Juli 1908 2. Juli 1943 Dortmund – D Sobibór Next Edith Helene Willinger-Rothschild 28. Juli 1909 2. Juli 1943 Dortmund – D Sobibór Next Betty Willner 9. Mai 1973 9. April 1943 Cloppenburg – D Sobibór Next Friedrich Willner 23. Oktober 1870 9. April 1943 Cloppenburg – D Sobibór Next Louis Witjas 1. Mai 1935 9. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next David Benjamin Witjas 10. Dezember 1929 9. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Metje Witsenhuijsen-Bril 18. März 1879 5. März 1943 Rotterdam – NL Sobibór Next Isaac Witteboon 16. Juli 1886 28. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Joep Wolf 3. Februar 1870 14. Mai 1943 Urmond – NL Sobibór Next Anita Annie Wolffers 1. Juni 1930 11. Juni 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Rosita Sita Wolffers 17. August 1927 11. Juni 1943 Den Haag – NL Sobibór Next Lion Samuel Wolffers 7. Juli 1899 11. Juni 1943 Rotterdam – NL Sobibór Next Branca Betsy Wolffers-Rooselaar 16. Juni 1902 11. Juni 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Abraham Wurms 14. September 1880 21. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Kaatje Wurms 19. August 1927 2. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Esther Wurms 18. Februar 1890 21. Mai 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Veronica Wurms 4. Mai 1929 2. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Für die jüdischen Einwohner*innen von Włodawa N/A 1942/1943 N/A Sobibór Next Simon Zak 20. März 1908 11. Juni 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Jacob Zak 23. Mai 1878 30. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next David Jacob Zak 23. Februar 1935 11. Juni 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Saartje Zak-Leeuwarden 6. Juli 1879 30. April 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Judith Zak-Vleesschouver 31. Mai 1906 11. Juni 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Wolf Zwaap 22. September 1894 2. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Sara Zwaap-Olivier 19. März 1895 2. Juli 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Rika Zwarts 26. März 1918 26. März 1943 Amsterdam – NL Sobibór Next Isak Yatzke Zylberklang *1925 1942 Zółkiewka – PL Sobibór Next Tuwia Zylberklang N/A 1942 Zółkiewka – PL Sobibór Next Zysl Zylberklang *1885 1942 Zółkiewka – PL Sobibór Next Aron Zylberklang *1900 1942 Zółkiewka – PL Sobibór Next Idl Judke Zylberklang *1909 1942 Zółkiewka – PL Sobibór Next Shlomo Zylberklang N/A 1942 Zółkiewka – PL Sobibór Next Peisa Sara Zylberklang N/A 1942 Zółkiewka – PL Sobibór Next Josef Zylberklang *1876 1942 Zółkiewka – PL Sobibór Next Dov Berish Zylberklang *1905 1942 Zółkiewka – PL Sobibór u v w x y z
- Selowsky | Gedenksteine Sobibor
< zurück vorherige Heinrich Peter Selowsky geboren am 8. Oktober 1925 in Dresden, Sachsen, Deutschland ermordet am 13. März 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Familie Mutter: Eleonora Selowsky geboren am 1. April 1902 in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 13. März 1943 im Mordlager Sobibor Vater: Oskar Selowsky geboren am 19. Dezember 1891 in Dresden, Sachsen, Deutschland ermordet am 13. März 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Schwester: Karin Friedel Selowsky geboren am 1. August 1931 in Delft, Niederlande ermordet am 13. März 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Großmutter: Fridoline Eichenberg, geborene Kaufmann geboren am 26. September 1880 in Mannheim, Deutschland, Baden-Württemberg verstorben 1908 in Düsseldorf, Deutschland Stiefgroßmutter: Johanna Eichenberg, geborene Nathan geboren am 31. März 1879 in Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland umgekommen am 13. März 1943 im Ghetto Theresienstadt Großvater: Albert Eichenberg geboren am 9. Mai 1861 in Adelebsen, Niedersachsen, Deutschland verstorben am 2. Mai 1922 in Düsseldorf Onkel: Hubert Eichenberg geboren am 04. Juni 1903 in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland verstorben am 08. Juni 1903 in Düsseldorf Onkel: Gerhard-Michel Eichenberg geboren am 26. Januar 1908 in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland geflüchtet 1939 über Großbritannien in die USA verstorben am 22. Mai 1999 in Indianapolis, Indiana, USA Stieftante: Ruth Eichenberg, verheiratete Ruschkewitz geboren am 9. Februar 1911 geboren in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland umgekommen am 26. Oktober 1942 in der Mordstätte Auschwitz-Birkenau Onkel: Ernst Richard Selowsky geboren am 29. August 1895 in Dresden, Sachsen, Deutschland flüchtet 1938 nach Südamerika verstorben 1975 in Genf, Schweiz Onkel: Selowsky, Heinz Kurt geboren am 25. Dezember 1903 in Dresden, Sachsen, Deutschland flüchtet 1938 nach Südamerika verstorben nach 1963 Lebensdaten 1925 Geburt in Dresden 1929 Auswanderung der Familie in die Niederlande 1931 Geburt der Schwester Karin 1935 Stieftante Ruth wandert in die Niederlande aus 1937 Mutter legt Prüfung zur Physiotherapeutin ab 1938 Flucht der beiden Onkel nach Chile 1938 Tod der Großmutter Elli Selowsky in Dresden 1939 Abitur am humanistischen Gymnasium in Delft 1939 Flucht Onkels Gerhard Michael Eichenberg in die USA 1942 Verschleppung der Großmutter Johanna nach Theresienstadt 1942 Verschleppung und Ermordung der Stieftante Ruth und ihres Sohnes Jan nach Auschwitz 1943 Einquartierung der befreundeten Nachbarfamilie van Hoorn 1943 Verhaftung der Familien Selowsky und van Hoorn 1943 Verschleppung nach Westerbork 1943 Verschleppung und Ermordung in Sobibor, zusammen mit Jenny Jeidels-Stamm in Sobibor 1943 Tod der Großmutter Johanna in Theresienstadt 1943 Verschleppung und Ermordung der Familie van Hoorn nach Sobibor nächste Der 4. Geburtstag von Schwester Karin, das Mädchen mit dem weißen Hut vorn links, Bruder Peter hinten Mitte. Emmy van Hoorn ganz rechts und daneben Reni Jeidels, die Kinder der befreundeten Familien Peters Mutter Eleonora Peters Schwester Karin Stolpersteine für die Familie Selowsky in der Julianalaan in Delft Biografie Heinrich Peter Selowsky wurde 1925 in Dresden geboren. Seine Kindheit war geprägt von vielen Trennungen. Seine Mutter war Eleonore Eichenberg, verheiratete Selowsky, sie stammte aus Düsseldorf. Sie hatte zwei Brüder; sein Onkel Gerhard Michael wanderte Ende der 1930er Jahre in die USA aus und verstarb 1999 in Indianapolis. Sein Onkel Hubert war bereits 1903 kurz nach seiner Geburt verstorben. Seine Großeltern mütterlicherseits lernte Heinrich Peter nicht mehr kennen, sie waren vor seiner Geburt verstorben. Der Großvater war zweimal verheiratet. Seine zweite Frau, Großmutter Johanna, wurde im August 1942 aus Frankfurt am Main in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie im März 1943 ums Leben kam. Heinrich Peters Vater war Oskar Selowsky aus Dresden. Er hatte ebenfalls zwei Brüder. Diese beiden Onkel flohen vermutlich 1938 nach Südamerika. Der Großvater väterlicherseits war bereits vor seiner Geburt verstorben. Seine Witwe, die Großmutter väterlicherseits. verstarb 1938, dem Jahr der Auswanderung ihrer beiden Söhne. Emigration der Familie in die Niederlande Seine Eltern Eleonora und Oskar heirateten 1923. Bei der Geburt Heinrich Peters im Jahr 1925 lebte die Familie noch in Dresden. 1929 emigrierte die Familie in die Niederlande und ließ sich in Delft nieder. Hier wohnten sie in der heutigen Julianalaan 74. Seine Schwester Karin wurde 1931 in Delft geboren. In der Nachbarschaft wohnten zwei weitere deutsch-jüdische Familien, zu denen sowohl seine Eltern als auch er und seine Schwester engen Kontakt pflegten. Das war zum einen die Familie Van Hoorn mit ihren beiden Kindern Emma und Berend, die einige Jahre jünger waren als er selbst. Die zweite Familie hieß Jeidels, sie hatten eine Tochter, sie hieß Reni und war drei Jahre jünger. In der Familie Jeidels lebte zudem die Großmutter, Jenny Jeidels-Stamm. Seine Schwester Karin war mit dem gleichaltrigen Nachbarskind Reni Jeidels befreundet. Die beiden waren das, was man beste Freundinnen nennt. Reni beschrieb ihre Freundin Karin als ein süßes Mädchen mit großen braunen Augen. Von ihr stammt auch die Information, dass es in der Wohnung der Selowskys ein lebensgroßes Porträt von Elenora mit ihrem Baby Karin auf dem Schoß gab. Von Heinrich Peter ist bekannt, dass er Briefmarken sammelte und sich mit seiner Bienenzucht beschäftigte. Er besuchte das Delfter Gymnasium und machte 1939 seinen Abschluss. Sein Vater Oskar Selowsky arbeitete in der Farbenfabrik in Delft. Seine Mutter hatte sich in den Niederlanden zur Physiotherapeutin ausbilden lassen und legte 1937 die entsprechende Prüfung ab. Sie annoncierte ihre Dienste in der Delfter Zeitung und behandelte ihre Patientinnen und Patienten zuhause. Seine Mutter Eleonora Selowsky war offensichtlich eine engagierte Frau. Sie setzte sich für geflüchtete jüdische Kinder ein, die nach der Pogromnacht mit den Kindertransporten aus Deutschland in die Niederlande kamen. Schon am 17.11.1938 rief sie niederländische Familien mit einer Anzeige in der Delfter Zeitung dazu auf, deutsche Kinder bei sich aufzunehmen. Im Mai 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht die Niederlande. Das hatte für die jüdische Bevölkerung und die jüdischen Flüchtlinge auch hier zur Folge, dass sie Schritt für Schritt ausgegrenzt, entrechtet, beraubt und verfolgt wurden. Seine Großmutter Johanna wurde 1942 von Frankfurt aus ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie umkam. Seine Tante Ruth, die Stiefschwester seiner Mutter, war Mitte der 30er Jahre in die Niederlande geflohen. 1936 kam in Den Haag ihr Sohn Jan zur Welt. Bereits im Oktober 1942 wurde sie von Westerbork aus mit Ehemann und Tochter in das Konzentrations- und Vernichtungslager nach Auschwitz verschleppt. Mutter und Tochter kamen dort um, der Ehemann überlebte. Das Schicksal des Sohnes Jan ist unklar. Verhaftung und Deportation Zu Beginn des Jahres 1943 wurde in ihre Wohnung die befreundete Familie Van Hoorn mit ihren beiden Kindern einquartiert. Diese mussten ihr Haus für die deutschen Besatzer räumen. Anfang März 1943 wurden die beiden Elternpaare von der niederländischen Polizei verhaftet. Die Kinder gingen zu Fuß zur Polizeistation, um nicht getrennt von ihren Eltern zu bleiben. Beide Familien wurden zusammen mit ihren Kindern nach Westerbork verschleppt. Das „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“ diente als Konzentrationslager in Vorbereitung der Deportationen v.a. der jüdischen Flüchtlinge und niederländischen Juden und Jüdinnen in die Vernichtungslager. Von hier wurden zwischen 1942 und 1944 insgesamt 107.000 Jüdinnen und Juden in den Osten verschleppt - 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel Sobibor. Am 10. März 1943 mussten Heinrich Peter, seine Schwester Karin und die Eltern zusammen mit der Großmutter der befreundeten Familie, Jenny Jeidels, im 2. Transport zusammen mit 1000 weiteren Jüdinnen und Juden die Fahrt nach Sobibor antreten. Die Fahrt im Viehwaggon dauerte drei Tage. Der 17-jährige Heinrich Peter, seine 11-jährige Schwester Karin, seine Eltern und Jenny Jeidels-Stamm wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft, am 13 März 1943, im Todeslager Sobibor ermordet. Die Familie Van Hoorn wurde zwei Wochen später deportiert. Am 23. März verließen sie Westerbork und kamen drei Tage später in Sobibor an, wo sie unmittelbar nach der Ankunft ermordet wurden. Im November 2021 wurden in Delft auf der Julianalaan vier Stolpersteine zur Erinnerung an die Familie Selowsky verlegt. Die Stolpersteine für die Familie Van Hoorn wurden vor ihrem Haus verlegt, aus dem sie von den Deutschen verjagt worden waren. Verwendete Dokumente und Literatur Bundesarchiv Gedenkbuch Joods Monument ITS Archiv Arlosen Niederländisches Zeitungsarchiv Delpher Stolpersteine Delft
- Biografien 4 | Gedenksteine Sobibor
< zurück Biografien o - z o p q r s t u v w z Rosi Hanna Ochs Next 26. Juni 1929 Herleshausen - D 7. Mai 1943 Sobibor Selma Pardis Next 24. April 1880 Hannover - D 17. Juni 1942 Sobibor Rosa Rosenstock Next 1. April 1882 Volkmarsen - D 3. Juni 1942 Sobibor Alma Rosenthal Next 15. März 1895 Lage - D 11. Juni 1943 Sobibor Rosalie Rosa Rosenthal Next 15. November 1886 Lage - D 14. Mai 1943 Sobibor Yvonne Seelenfreund Next 22. November 1936 Leipzig - D 23. Juli 1943 Sobibor Heinrich Peter Selowsky Next 8. Oktober 1925 Dresden - D 13. März 1943 Sobibor Karin Friedel Selowsky Next 1. August 1931 Delft - NL 13. März 1943 Sobibor Oskar Selowsky Next 19. Dezember 1891 Dresden - D 13. März 1943 Sobibor Eleonora Selowsky, geborene Eichenberg Next 1. April 1902 Düsseldorf - D 13. März 1943 Sobibor Werner Simon Next 7. Februar 1920 Bodenfelde - D 7. Mai 1943 Sobibor Flora Speier, geborene Abt Next 23. Oktober 1873 Melsungen - D 21. Mai 1943 Sobibor 'Leni' Magdalena Valk Next 28. September 1933 Goch - D 21. Mai 1943 Sobibor Erna Verständig Next 16. August 1924 Kassel - D 16. Juli 1943 Sobibor aaa zzz Next aaa aaa aaa aaa o p q r s t u v w z
- Rosenthal | Gedenksteine Sobibor
< zurück vorherige Rosalie Rosa Rosenthal geboren am 15. November 1886 in Lage, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 14. Mai 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Familie Vater: David Rosenthal geboren am: 12. Juli 1854 in Neuenhaus, Niedersachsen, Deutschland gestorben am 4.12.1931 in Bielefeld, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Mutter: Elka Rosenthal, geborene Werthan geboren am 1. März 1852 in Rotenburg an der Fulda, Hessen, Deutschland gestorben 1932 in Bielefeld, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Geschwister: Schwester: Hulda Rosenthal geboren am 24. Juli 1880 in Lage, Nordrhein-Westfalen, Deutschland verstorben 14. August 1887 in Lage, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Bruder: Siegfried Rosenthal geboren am 5. November 1881 in Lage, Nordrhein-Westfalen, Deutschland verstorben am 11. Juli 1918 an Kriegsverletzungen aus dem 1. Weltkrieg Schwester: Dina Zilversmit, geborene Rosenthal geboren am 10. Mai 1883 in Lage, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 19. Februar 1943 in der deutschen Mordstätte Auschwitz-Birkenau Bruder: Karl Rosenthal geboren am 16. Juli 1885 in Lage, Nordrhein-Westfalen, Deutschland emigrierte 1939 über England in die USA verstorben 1952 in Wilmington, USA Bruder: Hugo Rosenthal geboren am 14. Dezember 1887 in Lage, Nordrhein-Westfalen, Deutschland emigriert 1938 nach Israel verstorben 6. Dezember 1989 in Israel Bruder: Georg Rosenthal geboren am 21. August 1889 in Lage, Nordrhein-Westfalen, Deutschland gefallen 1916 im Ersten Weltkrieg Bruder: Leopold Rosenthal geboren am 21. August 1889 in Lage, Nordrhein-Westfalen, Deutschland emigrierte 1939 in die USA verstorben 1960 in Los Angeles, USA Schwester: Grete Rosenthal, Rufname Gretchen geboren am 24. Juli 1891 in Lage, Nordrhein-Westfalen, Deutschland überlebte in einem Versteck in den Niederlanden verstorben 1955 in den Niederlanden Schwester: Alma Rosenthal geboren am 15. März 1895 in Lage, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 11. Juni 1943 in der Mordstätte Sobibor Schwager:Zilversmit, David geboren am 11. Dezember 1888 in Losser, Overijssel, Niederlande ermordet am 19. Februar 1943 in der Mordstätte Auschwitz-Birkenau Lebensdaten 1886 Geburt in Lage 1880-1895 Geburt ihrer acht Geschwister 189x Umzug nach Herford 189x Aufenthalt des Vaters in den USA 1997 Umzug der Familie zurück nach Lage 189x Rückkehr des Vaters aus den USA 1898 Umzug der Familie nach Bielefeld 191x Ausbildung zur Schneiderin ab 1914 fünf Brüder sind Kriegsteilnehmer im Ersten Weltkrieg 1916 Tod von Bruder Georg im Ersten Weltkrieg 1918 Tod des Bruders Siegfried an Spätfolgen der Kriegsteilnahme 1931/32 Tod der Eltern 1938 Flucht der Schwester Dina in die Niederlande 1938 Inhaftierung des Bruders Leopold im Konzentrationslager Buchenwald 1938 Inhaftierung des Bruders Karl im Konzentrationslager Sachsenhausen 1939 Flucht in die Niederlande zusammen mit Schwester Rosalie 1939 Flucht des Bruders Leopold in die USA 1939 Flucht des Bruders Karl nach Großbritannien 1939 Flucht des Bruders Hugo mit seiner Familie nach Israel 1939 Flucht der Schwester Grete in die Niederlande 1942 Inhaftierung der Schwester Dina und des Schwagers David in Westerbork 1943 Verhaftung und Verschleppung zusammen mit Schwester Rosalie nach s’Hertogenbosch 1943 Verschleppung und Ermordung ihrer Schwester Dina und des Schwagers David in der Mordstätte Auschwitz-Birkenau 1943 Verschleppung von Alma und Rosalie nach Westerbork 1943 Verschleppung und Ermordung der Schwester Rosalie in Sobibor 1943 Verschleppung und Ermordung in Sobibor nächste Alma Rosenthal, Rosas Schwester Rosas Name auf dem Holocaust Monument der Namen in Amsterdam Biografie Rosalie Rosenthal wurde in Lage in Westfalen als fünftes von neun Kindern von Elka und David Rosenthal geboren. Sie waren vier Mädchen und fünf Jungen. Die ersten Lebensjahre verbrachte sie mit der Familie im Haus in der Heidenschen Straße in der kleinen westfälischen Stadt Lage. Am Haus gab es einen großen Garten und eine kleine Landwirtschaft. Vater David verdiente den Lebensunterhalt als Textilhändler, die Mutter versorgte die riesige Familie. Der Vater war gut in das gesellschaftliche Leben des Ortes integriert. Er war Mitglied in verschiedenen Vereinen, unter anderem dem örtlichen Schützenverein und dem Männer-Gesangsverein. Die Liebe zur Musik verband die Familie und spielte im Alltag eine große Rolle, es wurde viel gesungen und musiziert. Kurz nach der Geburt der jüngsten Tochter Alma zog die Familie nach Herford um, wo die Familie nun in einer Stadtwohnung lebte. Der Vater ging Ende des 19. Jahrhunderts in die USA, die Gründe hierfür sind nicht bekannt. Mit seinem Weggang brach das Einkommen der Familie weg. Mutter Elka kehrte mit ihren Kindern zurück ins Armenhaus in Lage. Die schwierige Situation der Familie verschärfte sich noch durch Krankheit. Mutter Elka und einige der Kinder erkrankten an Typhus. Im darauffolgenden Jahr kehrte der Vater aus den USA zurück und die Familie zog in eine Wohnung in Bielefeld. Vater David ging verschiedenen Gelegenheitsarbeiten nach und erzielte nur ein spärliches Einkommen. Rosalie und Hugo verdienten für die Familie etwas Geld mit Heimarbeit, der sie nach der Schule nachgingen. Trotz des geringen Einkommens der großen Familie machten alle Kinder eine gute Ausbildung. Drei Brüder besuchten das jüdische Lehrerseminar in Münster. Karl Rosenthal studierte in Münster, Berlin und Köln und wurde später Rabbiner in Dortmund und Berlin. Alma, die Jüngste, ließ sich zur Stenotypistin ausbilden. Nachdem Rosalie ihre Schulausbildung abgeschlossen hatte, machte sie eine Ausbildung zur Schneiderin in Celle. Dina Rosenthal machte eine Ausbildung als Verkäuferin und fand eine gute Anstellung, mit der sie die Familie finanziell unterstützen konnte. Grete erlernte den Beruf der Buchhalterin und war in verschiedenen Firmen tätig. Alle fünf Söhne waren Weltkriegsteilnehmer im 1. Weltkrieg. 1916 fiel der Bruder Georg im Krieg im Beisein des Bruders Hugo. Der Bruder Siegfried verstarb kurz nach dem Krieg an seinen Kriegsverletzungen. Anfang der dreißiger Jahre verstarben die Eltern, beide weit über 70 Jahre alt, in Bielefeld. Flucht ins Ausland In den 30er Jahren floh die gesamte Familie ins Ausland. Vier Töchter der Familie gingen in die Niederlande. Alma und Rosalie, beide über vierzig Jahre alt, emigrierten wenige Monate nach der Reichspogromnacht 1938 nach Enschede in die Niederlande. Dort wohnte bereits ihre ältere Schwester Dina mit ihrer Familie. Vermutlich floh die Schwester Gretchen 1939 in die Niederlande. Drei Brüder aus der Familie setzten sich ebenfalls ins Ausland ab, sie flohen in die USA, nach Großbritannien und nach Israel. Die mit der Flucht in die Niederlande erhoffte Sicherheit vor den Nationalsozialisten dauerte nur kurze Zeit. Im Mai 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht die Niederlande. Die nationalsozialistischen Besetzer führten innerhalb kurzer Zeit auch hier antijüdische Gesetze ein und setzten sie sukzessive um. Verhaftung und Deportation nach Sobibor Anfang Mai 1943 wurden Rosalie und Alma verhaftet und in das deutsche Konzentrationslager s´Herzogenbusch verschleppt. Rosalie wurde am 8. Mai in das Polizeiliche Durchgangslager Westerbork gebracht, Alma einen Monat später, am 7. Juni 1943. Die Schwester Dina Rosenthal heiratete in Witten David Zilversmit, der 1888 in den Niederlanden geboren wurde. Zuerst lebte das Paar in Castrop-Rauxel. 1937 entschlossen sie sich, in die Niederlande zu emigrieren. Sie bewohnten ebenfalls eine Wohnung in Enschede. Das „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“ diente als Konzentrationslager in Vorbereitung der Deportationen v.a. der jüdischen Flüchtlinge und niederländischen Juden und Jüdinnen in die Vernichtungslager. Von hier wurden zwischen 1942 und 1944 insgesamt 107.000 Jüdinnen und Juden in den Osten verschleppt - 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel Sobibor. Am Montag, den 11. Mai 1943, musste Rosalie einen Viehwaggon besteigen, der von Westerbork in das deutsche Mordlager Sobibor im heutigen Ostpolen fuhr. Nach der dreitägigen Fahrt erreichte der Zug Sobibor. Rosalie wurde direkt nach ihrer Ankunft im Lager ermordet. Die Geschwister Vier Wochen später, am 8. Juni 1943, ereilte Alma dasselbe Schicksal. Auch sie wurde in einer dreitägigen Fahrt in einem Viehwaggon in die Mordstätte Sobibor deportiert und unmittelbar nach ihrer Ankunft am 11. Juni ermordet. Dina und David Zilversmit wurden im Oktober 1942 verhaftet und im polizeilichen Durchgangslager in Westerbork interniert. Fünf Monate später, am 16. Februar 1943, wurden sie in das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zusammen mit weiteren 1108 Jüdinnen und Juden verschleppt, von denen 200 Männer und 61 Frauen zur Arbeit ins Lager aufgenommen wurden. Sie und alle anderen Deportierten wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. Grete Rosenthal blieb ledig und arbeitete bis 1933 als Buchhalterin in verschiedenen Firmen. Nach 1933 fand sie nur noch Anstellung in jüdischen Haushalten. 1939 emigrierte sie in die Niederlande zu ihrer Schwester Dina. Sie versuchte in die USA auszuwandern. Ihre Bemühungen zu emigrieren waren jedoch vergebens. Eine gute Freundin, die Bibliothekarin Hendrika Hondius, versteckte Grete bis zur Befreiung, als einziges weibliches Kind der Großfamilie überlebte sie die Zeit der Verfolgung. Sie starb 1955 in Enschede. Karl Rosenthal wurde Rabbi in der jüdischen Gemeinde in Dortmund, wo er auch seine spätere Ehefrau Gertrude Schuster kennenlernte. Kurz vor Ausbruch des 1. Weltkrieges heirateten sie. Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Ab 1924 war Rosenthal Rabbiner der Jüdischen Reformgemeinde in Berlin und Vorsitzender mehrerer "B’nai Brith-Logen", sowie des Central-Vereins Deutscher Staatsbürger Jüdischen Glaubens und Mitglied im Reichsbund Jüdischer Frontsoldaten. Im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurde Karl Rosenthal verhaftet und im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert. Nach drei Monaten wurde er mit der Auflage Deutschland sofort zu verlassen, aus der Haft entlassen und flüchtete nach Oxford in Großbritannien. Die Familie von Karl Rosenthal lebte nach Kriegsende in den USA. Karl Rosenthal war Rabbiner u.a. in Wilmington, North Carolina, wo er 1952 starb. Leopold Rosenthal heiratete 1920 Meta Stern. Sie wohnten mit ihren beiden Söhnen in Montabaur in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Von Beruf war er Schuhmacher. Während der Reichspogromnacht im November 1938 wurde er verhaftet und musste mehrere Wochen im Konzentrationslager Buchenwald verbringen. Unter der Auflage auszuwandern wurde er entlassen. Die Familie emigrierte im Mai 1939 in die USA und zog nach Los Angeles. Leopold starb 1950. Hugo Rosenthal wurde am jüdischen Lehrerseminar in Münster zum Lehrer ausgebildet. Er unterrichtete bis 1910 an einer einklassigen jüdischen Volksschule in Gütersloh. Dort erfuhr er erste offene antijüdischen Anfeindungen. Im Fronteinsatz des 1. Weltkriegs starb sein jüngerer Bruder Georg direkt neben ihm. Nach Kriegsende wendete er sich dem Zionismus zu. Hugo Rosenthal heiratete Betty Goldschmidt, sie war ausgebildete Konzertpianistin. Aus ihrer Ehe gingen drei Kindern hervor. Von 1920 bis 1924 wohnte die Familie in Wolfenbüttel. Hugo war in dieser Zeit in der Arbeit der zionistischen Jugendbewegung aktiv. 1925 wanderte die Familie nach Palästina aus. Das Paar arbeitete dort an einer Schule in Haifa. 1929 kamen sie aufgrund wirtschaftlicher Probleme zurück nach Deutschland und wohnten in Berlin. Hugo unterrichtete in Berlin in einer jüdischen Schule und publizierte wissenschaftliche Veröffentlichungen. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten übernahm er die Leitung des jüdischen Landschulheims in Herrlingen in Süddeutschland. Die Schule wurde im März 1939 geschlossen und die Familie wanderte endgültig nach Palästina aus. Verwendete Dokumente und Literatur Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Website Joods Monument Rosenthal, Hugo (Jashuvi, Josef), Lebenserinnerungen, hg. von Prüter-Müller, Micheline und Schmidt, Peter Wilhelm A., 2000
- Verständig | Gedenksteine Sobibor
< zurück vorherige Erna Verständig geboren am 16. August 1924 in Kassel, Hessen, Deutschland ermordet am 16. Juli 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Familie Mutter: Verständig, Hedwig, geborene Wekshendler geboren am: 4. April 1884 in Lublin, Polen (damals Russisches Reich) ermordet Mitte September 1942 im deutschen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau Vater: Verständig, Josef geboren am 3. Dezember 1877 in Sieniawa, Przeworski, Polen (damals Doppelmonarchie Österreich-Ungarn) ermordet Mitte September 1942 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau Bruder: Leo Verständig geboren am 30. August 1922 in Kassel, Hessen, Deutschland ermordet im Ende September 1942 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau Halbbruder: Markus Verständig geboren am 5. Juni 1901 in Sieniawa, Przeworski, Polen (damals Doppelmonarchie Österreich-Ungarn) ermordet am 21. August 1942 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau Halbbruder: Max Mendel Verständig geboren am 18. Juli 1903 in Halberstadt, Sachsen, Deutschland umgekommen am 10. Februar 1945 im Konzentrationslager Buchenwald Halbbruder: Hermann Verständig geboren 1906 in Halberstadt, Sachsen, Deutschland emigriert in die USA Halbbruder: Siegmund Verständig geboren am 28. Dezember 1907 in Halberstadt, Sachsen, Deutschland ermordet am 9. März 1943 im Mordlager Sobibor Lebensdaten 1924 Geburt in Kassel 1938 Zwangsausweisung und Verschleppung des Vaters nach Polen 1939 Rückkehr des Vaters zu seiner Familie 1939 Flucht der beiden Kinder in die Niederlande ab 1939 Erna lebt in unterschiedlichen Waisenhäusern in Amsterdam 1939 Flucht der Eltern nach Belgien 1940 Inhaftierung des Bruders in Westerbork 1942 Deportation und Ermordung des Bruders in Auschwitz 1942 Deportation des Stiefbruders Markus und seiner Familie in Auschwitz 1942 Deportation und Ermordung der Eltern in Auschwitz 1942 Deportation und Ermordung des Bruders Leo in Auschwitz 1943 Inhaftierung in Westerbork 1943 Deportation und Ermordung in Sobibor nächste Josef Verständig, Ernas Vater Leo Verständig, Ernas Bruder Biografie Erna Verständig wurde 1924 als zweites Kind von Hedwig und Josef Verständig geboren, ihr Bruder Leo war bereits 1922 geboren worden. Die Familie wohnte anfangs in der Kasseler Druselgasse 8, 1929 zogen sie in die Kasernenstraße 5. Ernas Vater war 1911 nach Kassel gekommen. Davor lebte er mit seiner ersten Frau Serka und ihren gemeinsamen vier Söhnen Markus, Max Hendel, Hermann und Siegmund seit 1903 in Plauen und Halberstadt. Kurz nach ihrer Ankunft in Kassel starb die Ehefrau Serka. Die vier gemeinsamen Söhne wuchsen nach dem Tod der Mutter im Israelitischen Waisenhaus in Kassel auf. Drei von ihnen kamen später in den Todesstätten Auschwitz, Majdanek und Buchenwald ums Leben, nur Sohn Hermann überlebte durch seine Flucht in die USA den Holocaust. Ernas Vater Josef diente als Soldat im 1. Weltkrieg. 1920 heiratete er erneut. Aus der Ehe mit Hedwig Wekshendler gingen die beiden Kinder Erna und Leo hervor. Im Haus in der Kasernenstraße 5 betrieb Vater Josef ein Manufakturwarengeschäft, hauptsächlich handelte er mit Textilien.Sein ältester Sohn Markus aus erster Ehe arbeitete ebenfalls bei ihm im Geschäft. In Kassel gab es vor 1933 eine der größten städtischen jüdischen Gemeinden des Reiches mit fast 3.000 Mitgliedern. Die jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner trugen zum wirtschaftlichen, geistigen und kulturellen Leben der Stadt bei. Das städtische Judentum setzte sich vor allem aus assimilierten und liberalen Jüdinnen und Juden, aber auch streng Gläubigen zusammen. In Kassel gab es seit Mitte des 19. Jahrhundert eine große Synagoge und eine kleine für orthodox orientierte Juden. Zum jüdischen Leben in Kassel zählten u.a. ein Krankenhaus, ein Altersheim, ein Waisenhaus, ein Kinderhort und eine jüdische Schule, die 1933 noch von 176 Kindern besucht wurde. Viele Gemeindemitglieder engagierten sich in zahlreichen Wohltätigkeits- und anderen Vereinen und Einrichtungen. Auf Befehl von Reinhard Heydrich wurden Ende Oktober 1938 etwa 17.000 jüdische Menschen polnischer Herkunft und ohne deutschen Pass an die deutsch-polnische Grenze verschleppt, um nach Polen abgeschoben zu werden. Auch Josef Verständig musste Kassel verlassen und wurde in Bentschen (Zbąszyń) in einem Internierungslager auf der polnischen Seite inhaftiert. Erst im Sommer 1939 konnte er nach Kassel zurückkehren. Mit Kindertransport in die Niederlande Hedwig Verständig bemühte sich darum, ihre beiden Kinder mit Kindertransporten in den Niederlanden in Sicherheit zu bringen. Ende Juni 1939 konnten Erna und Leo Kassel Richtung Niederlande verlassen. Dort wurden die beiden Geschwister getrennt untergebracht. Leo wohnte bis März 1940 in Amsterdam in der New Kerkstraat 119 bei der Familie Still. Am 20 März 1940 wurde er in das von der niederländischen Regierung eingerichtete Flüchtlingslager Westerbork gebracht. Das spätere polizeiliche Durchgangslager Westerbork war ab Oktober 1939 als Flüchtlingslager für aus Deutschland und Österreich geflohene verfolgte Menschen errichtet worden. Erna lebte anfangs bei verschiedenen Familien in Bloemendaal und Amsterdam. Im Juli 1940 wurde sie in das Mädchenwaisenhaus in der Rapenburgerstraat 171 in Amsterdam eingewiesen. Das Waisenhaus wurde im Februar 1943 geschlossen. Erna wohnte noch für eine kurze Zeit in der Retiefstraße 18, wurde aber noch im Frühjahr 1943 in das polizeiliche Durchgangslager Westerbork eingewiesen. Verschleppung nach Westerbork und Deportation Das „Polizeiliche Judendurchgangslager Kamp Westerbork“ diente als Konzentrationslager in Vorbereitung der Deportationen v.a. der jüdischen Flüchtlinge und niederländischen Jüdinnen und Juden in die Vernichtungslager. Von hier wurden zwischen 1942 und 1944 107.000 Jüdinnen und Juden in den Osten verschleppt – 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel Sobibor. Erna traf in Westerbork ihren Bruder Leo nicht mehr an. Er war bereits am 28. September 1942 in das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz, im heutigen Polen, deportiert und dort ermordet worden. Auch Erna musste am 13. Juli 1943 mit 1987 anderen jüdischen Kindern, Frauen und Männern einen Zug besteigen. Dies war der 18. Transport, der das polizeiliche Durchgangslager Westerbork mit dem Ziel Sobibor verließ. Nach einer dreitägigen Fahrt in Viehwaggons erreichte der Zug am 16. Juli 1943 das deutsche Mordlager Sobibor, im heutigen Ostpolen. Erna Verständig wurde unmittelbar nach ihrer Ankunft getötet. Keiner der 1988 jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus diesem Transport überlebte die Zeit des Zweiten Weltkrieges. Das Schicksal ihrer Eltern Die Eltern von Erna und Leo flüchteten noch im Sommer 1939 nach Belgien, wie auch der Stiefbruder Max mit seiner Frau und ihrer kleinen Tochter. Am 8. September 1942 wurden ihre Eltern Hedwig und Josef Verständig aus dem SS-Sammellager Mechelen in Belgien in das deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert. In diesem Transport befanden sich insgesamt 1.000 Menschen. Nach mehrtägiger Fahrt erreichte der Zug Auschwitz-Birkenau, wo sie ermordet wurden. Verwendete Dokumente und Literatur Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Website Joods Monument Website Dokin. nl Website Stolpersteine Kassel Website zu jüdischen Gemeinden in Deutschland - Kassel



