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  • Kolthof-Cohen | Gedenkweg in Sobibor

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  • Messel van | Gedenkweg in Sobibor

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  • Klijn de-Cohen Rodrigues | Gedenkweg in Sobibor

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  • Gans-Lisser | Gedenkweg in Sobibor

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  • Gedenksteine | Gedenkweg in Sobibor

    Jeder Mensch hat einen Namen. Angehörige, Freundinnen und Freunde und Gemeinden erinnern bisher mit 300 Gedenksteinen an einzelne Opfer. Mit jedem Gedenkstein wird aus der unfassbaren Opferzahl eine einzelne Familie, ein Kind, ein Mann oder eine Frau. Die Gedenksteine Die Nennung der Namen erfolgt in der alphabetischen Abfolge der Familiennamen a - d o - s e - j k - n t - z

  • Les | Gedenkweg in Sobibor

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  • Leijden van Amstel-Worms | Gedenkweg in Sobibor

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  • Kan-Wilzig | Gedenkweg in Sobibor

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  • Selowsky, geborene Eichenberg | Gedenkweg in Sobibor

    < zurück vorherige Eleonora Selowsky, geborene Eichengrün geboren am 1. April 1902 in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 13. März 1943 im Mordlager Sobibor Familie Ehemann: Oskar Selowsky geboren am 19. Dezember 1891 in Dresden, Sachsen, Deutschland ermordet am 13. März 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Sohn: Heinrich Peter Selowsky geboren am 8. Oktober 1925 in Dresden, Sachsen, Deutschland ermordet am 13. März 1943 im Mordlager Sobibor Tochter: Karin Friedel Selowsky geboren am 1. August 1931 in Delft, Niederlande ermordet am 13. März 1943 im Mordlager Sobibor Mutter: Fridoline Eichenberg, geborene Kaufmann geboren am 26. September 1880 in Mannheim, Deutschland, Baden-Württemberg verstorben 1908 in Düsseldorf, Deutschland Stiefmutter: Johanna Eichenberg, geborene Nathan geboren am 31. März 1879 in Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland umgekommen am 13. März 1943 im Ghetto Theresienstadt Vater: Albert Eichenberg geboren am 9. Mai 1861 in Adelebsen, Niedersachsen, Deutschland verstorben am 2. Mai 1922 in Düsseldorf Bruder: Hubert Eichenberg geboren am 04. Juni 1903 in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland verstorben am 08. Juni 1903 in Düsseldorf Bruder: Gerhard-Michel Eichenberg geboren am 26. Januar 1908 in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland geflüchtet 1939 über Großbritannien in die USA verstorben am 22. Mai 1999 in Indianapolis, Indiana, USA Halbschwester: Ruth Eichenberg, verheiratete Ruschkewitz geboren am 9. Februar 1911 geboren in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland umgekommen am 26. Oktober 1942 in der Mordstätte Auschwitz-Birkenau Schwager: Ernst Richard Selowsky geboren am 29. August 1895 in Dresden, Sachsen, Deutschland flüchtet 1938 nach Südamerika verstorben 1975 in Genf, Schweiz Schwager: Selowsky, Heinz Kurt geboren am 25. Dezember 1903 in Dresden, Sachsen, Deutschland flüchtet 1938 nach Südamerika verstorben nach 1963 Lebensdaten 1902 Geburt in Düsseldorf 1903 Tod ihres Bruders Hubert 1908 Geburt ihres Bruders Gerhard Michael 1908 Tod der Mutter Fridoline Eichenberg 1910 zweite Heirat des Vaters 1911 Geburt der Halbschwester Ruth 1923 Heirat mit Oskar Selowsky 1925 Geburt des Sohnes Heinrich Peter 1929 Auswanderung in die Niederlande 1931 Geburt der Tochter Karin Friedel 1933 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft 1935 Stiefschwester Ruth wandert mit ihrem Ehemann in die Niederlande aus 1937 Geburt ihres Neffen Jan in Den Haag 1937 Anerkennung als Physiotherapeutin 1938 setzt sich für die Aufnahme von Kindern in den Niederlanden ein 1938 Flucht des Schwagers Heinz Kurt Selowsky nach Chile 1938 Flucht des Schwagers Ernst Richard Selowsky nach Chile 1938 Tod der Schwiegermutter Elli Selowsky in Dresden 1939 Abitur des Sohnes Heinrich Peter in Delft 1939 Flucht ihres Bruders Gerhard Michael Eichenberg in die USA 1942 Verschleppung der Stiefmutter Johanna nach Theresienstadt 1942 Verschleppung und Ermordung der Halbschwester Ruth und ihres Sohnes Jan nach Auschwitz 1943 Einquartierung der befreundeten Nachbarfamilie van Hoorn 1943 Verhaftung der Familien Selowsky und van Hoorn 1943 Verschleppung nach Westerbork 1943 Verschleppung und Ermordung in Sobibor, zusammen mit Jenny Jeidels-Stamm in Sobibor 1943 Tod der Stiefmutter Johanna in Theresienstadt 1943 Verschleppung und Ermordung der Familie van Hoorn nach Sobibor 1945 Tod ihres Schwagers Ernst in einem Außenlager von Buchenwald nächste Der 4. Geburtstag von Oskars Tochter Karin, das Mädchen mit dem weißen Hut vorn links, ihr Bruder Peter hinten Mitte. Emmy van Hoorn ganz rechts und daneben Reni Jeidels, die Kinder der befreundeten Familien Stolpersteine für die Familie Selowsky in der Julianalaan in Delft Biografie Eleonora Selowsky wurde 1902 in Düsseldorf geboren. Die jüdische Geschichte Düsseldorfs reicht zurück bis ins 18. Jahrhundert. Es gab eine Synagoge, eine jüdische Schule und einen jüdischen Friedhof. 1933 lebten etwa 5.500 Jüdinnen und Juden in Düsseldorf, von denen etwa wie Hälfte auswanderte. Die erste Deportation fand im bereits Oktober 1941 statt, die letzte im Januar 1945. Nach 1945 kehrten etwa 60 jüdische Überlebende nach Düsseldorf zurück. Eleonore Eichenberg, spätere Selowsky, wurde als ältestes Kind von Fridoline und Albert Eichenberg in Düsseldorf geboren. Ihre beiden jüngeren Brüder Hubert und Gerhard Michael kamen 1903 und 1908 ebenfalls in Düsseldorf zur Welt. Hubert verstarb wenige Tage nach der Geburt. Die Mutter Fridoline verstarb im Jahr der Geburt des jüngeren Bruders Gerhard-Michael. Der Vater heiratete 1910 ein zweites Mal, seine zweite Frau hieß Johanna Nathan. Sie wurde im August 1942 aus Frankfurt am Main in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie im März 1943 umkam. Emigration in die Niederlande Eleonora Eichenberg ehelichte im Oktober 1923 den aus Dresden stammenden Oskar Selowsky. In der Heiratsurkunde ist als Beruf ‚Haustochter‘ angegeben. Bei der Geburt ihres ältesten Sohnes Peter im Jahr 1925 lebte die Familie noch in Dresden. 1929, also noch vor der Geburt der Tochter Karin, emigrierte die Familie in die Niederlande und ließ sich in Delft nieder. Hier wohnten sie in der heutigen Julianalaan 74. 1931 wurde dann ihre Tochter Karin geboren. In der Nachbarschaft wohnten zwei weitere deutsch-jüdische Familien, zu denen die Selowskys engen Kontakt pflegten. Das waren die Familie Van Hoorn mit ihren beiden Kindern und Familie Jeidels mit Tochter Reni und der Großmutter Jenny Jeidels-Stamm. Am 14. Juli 1933 wurde den Selowskys die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Ihr Ehemann Oskar Selowsky arbeitete in einer Farbenfabrik in Delft. Eleonora war Physiotherapeutin. Sie legte 1937 die entsprechende Prüfung ab. Sie annoncierte ihre Dienste in der Zeitung und behandelte ihre Patientinnen und Patienten zuhause. 1938 starb ihre Schwiegermutter in Dresden, ihre beiden Schwager waren im selben Jahr von Dresden nach Südamerika geflüchtet. Von Sohn Heinrich Peter ist bekannt, dass er Briefmarken sammelte und sich mit seiner Bienenzucht beschäftigte. Er machte 1939 seinen Abschluss am Delfter Gymnasium. Die Tochter Karin war mit dem Nachbarskind Reni Jeidels befreundet. Später erinnerte Reni ihre Freundin Karin als ein süßes Mädchen mit großen braunen Augen. Von ihr stammt auch die Information, dass es in der Wohnung der Selowskys ein lebensgroßes Porträt von Elenora mit ihrem Baby Karin auf dem Schoß gab. Eleonora Selowsky setzte sich für geflüchtete jüdische Kinder ein, die nach der Pogromnacht mit den Kindertransporten aus Deutschland in die Niederlande kamen. Schon am 17.11.1938 rief sie mit einer Anzeige in der Delfter Zeitung dazu auf, deutsche Kinder bei sich aufzunehmen. Im Mai 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht die Niederlande. Das hatte für die jüdische Bevölkerung Schritt für Schritt zur Folge, dass sie ausgegrenzt, entrechtet, beraubt und verfolgt wurde. Auch ihre Halbschwester Ruth war vermutlich 1936 in die Niederlande geflohen. Ihr Sohn kam 1937 in Den Haag zur Welt, für den Ehemann Ernst gibt es einen entsprechenden Eintrag, dass er 1936 in die Niederlande ausgewandert ist. Bereits im Oktober 1942 wurde sie von Westerbork aus mit ihrem Ehemann Ernst und dem 5-jährigem Jan in das Konzentrations- und Todeslager Auschwitz-Birkenau verschleppt. Mutter und Sohn kamen dort um. Ihr Ehemann starb kurz vor Ende des Krieges im Frühjahr 1945 in einem Außenlager von Buchenwald. Verhaftung und Deportation Zu Beginn des Jahres 1943 musste die befreundete Familie Van Hoorn ihr Haus für die deutschen Besatzer räumen und zog mit ihren zwei Kindern zu den Selowskys. Anfang März 1943 wurden die beiden Elternpaare von der niederländischen Polizei verhaftet. Die Kinder gingen zu Fuß zur Polizeistation, um bei ihren Eltern zu sein. Beide Familien wurden zusammen mit ihren Kindern nach Westerbork verschleppt. Das „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“ diente als Konzentrationslager in Vorbereitung der Deportationen v.a. der jüdischen Flüchtlinge und niederländischen Juden und Jüdinnen in die Vernichtungslager. Von hier wurden zwischen 1942 und 1944 insgesamt 107.000 Jüdinnen und Juden in den Osten verschleppt - 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel Sobibor. Am 10. März 1943 mussten Eleonora Selowsky und ihr Ehemann Oskar mit ihren beiden Kindern und der Großmutter der befreundeten Familie, Jenny Jeidels, im 2. Transport zusammen mit 1000 weiteren Jüdinnen und Juden die Fahrt nach Sobibor antreten. Die Fahrt im Viehwaggon dauerte drei Tage. Eleonora und Oskar Selowsky und Jenny Jeidels-Stamm wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft, am 13 März 1943, im Todeslager Sobibor ermordet. Die Familie Van Hoorn wurde zwei Wochen später deportiert. Am 23. März verließen sie Westerbork und kamen drei Tage später in Sobibor an, wo sie unmittelbar nach der Ankunft ermordet wurden. Im November 2021 wurden in Delft auf der Julianalaan vier Stolpersteine zur Erinnerung an die Familie Selowsky verlegt. Die Stolpersteine für die Familie Van Hoorn wurden vor ihrem Haus verlegt, aus dem sie von den Deutschen verjagt wurden. Verwendete Dokumente und Literatur Bundesarchiv Gedenkbuch Joods Monument ITS Archiv Arlosen Niederländisches Zeitungsarchiv Delpher Stolpersteine Delft

  • Meijer-Grünberg | Gedenkweg in Sobibor

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  • Valk | Gedenkweg in Sobibor

    < zurück vorherige 'Leni' Magdalena Valk geboren am 28. September 1933 in Goch, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 21. Mai 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Familie Mutter: Erna Valk, geborene Stern geboren am 29. Januar 1905 in Goch, Nordrhein-Westfalen, Deutschland gestorben am 10. August 1993 in Goch, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Vater: Walter Valk geboren am 3. Juni 1897 in Emden, Niedersachsen, Deutschland gestorben am 30. Juli 1962 in Goch, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Onkel: Otto Stern geboren am 24. Januar 1889 in Goch, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 2. November 1942 in der deutschen Mordstätte Auschwitz-Birkenau Tante: Sophie Stern geboren am: 7. Februar 1889 in Odenkirchen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 2. November 1942 in der deutschen Mordstätte Auschwitz-Birkenau Onkel: Isaak Valk geboren am 4. September 1889 in Emden, Niedersachsen, Deutschland ermordet am 21. Mai 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Tante: Hertha Valk, geborene Hoffmann geboren am 11. Juni 1898 in Jever, Niedersachsen, Deutschland ermordet am 21. Mai 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Cousine: Hildegart Susanne Valk geboren am 12. Mai 1923 in Emden, Niedersachsen, Deutschland ermordet am 25. Januar 1943 in der deutschen Mordstätte Auschwitz-Birkenau Cousin: Josef Valk geboren am 19. Mai 1925 in Emden, Niedersachsen, Deutschland ermordet am 18. Februar 1943 in der deutschen Mordstätte Auschwitz-Birkenau Lebensdaten 1933 Geburt 1936 Emigration ihres Onkels Isaak Valk in die Niederlande 1938 zwangsweiser Umzug der Familie in Goch 1938 Verhaftung des Vaters nach der Reichspogromnacht 1938 Leni wird zu ihrer scheinbaren Sicherheit in die Niederlande gebracht 1939 Besuch der Grundschule in Leeuwarden 1941 Besuch der Jüdischen Schule in Leeuwarden 1942 Verschleppung von Onkel Isaak und Cousin Josef Valk nach Westerbork 1942 Verschleppung nach Westerbork zusammen mit Tante Hertha 1942 sie trifft Onkel Otto Stern und Tante Sophie Stern in Westerbork 1942 Ermordung von Onkel Otto Stern und Tante Sophie Stern in Auschwitz 1943 Tod ihrer Cousine Hildegart in Auschwitz 1943 Verschleppung und Ermordung in Sobibor, zusammen mit Onkel Isaak und Tante Hertha 1943 Tod des Cousins Josef in Auschwitz 1962 Tod des Vaters in Goch 1993 Tod der Mutter in Goch nächste Sophie und Otto Stern sowie Erna und Walter Valk mit Leni Portät von Leni Leni mit ihrer Mutter Erna Grafiti der Familie Valk in Goch - zum Gedenken an Leni Der Gedenkstein für Leni in der Gedenkallee wurde von der Realschule in Goch gespendet, die Schule trägt Lenis Namen Biografie Leni Valk wohnte zusammen mit ihren Eltern in der Hindenburgstraße, heute Brückenstraße 37, in Goch. Ihr Vater betrieb seit 1930 ein Geschäft für Herren- und Knabenbekleidung im `de Witt-Haus´ am Gocher Marktplatz. In Goch lebten schon seit Ende des 13. Jahrhundert Jüdinnen und Juden. Die Synagoge im Ort wurde 1812 erbaut und mehrmals erweitert und renoviert. 1933 wohnten rund 70 Jüdinnen und Juden in der Stadt. Viele von ihnen verließen in den kommenden Jahren Goch, nur wenige Menschen kehrten nach Kriegsende zurück, zwei von ihnen waren Lenis Eltern. Als jüdisches Kind war Leni Valk der Besuch des Kindergartens verboten. Eine Gocher Mitbürgerin hatte sich zudem laut Aussage ihrer Mutter für Lenis Ausschluss engagiert, sie wollte nicht, dass ihre Kinder mit einem jüdischen Mädchen spielten. Leni fehlten Spielkameraden und Spielkameradinnen. Sie war sehr einsam. So tröstete sie sich mit Vorliebe damit, im Gocher Stadtpark oder am Schwanensee zu sitzen. Jahre später erzählte ihre Mutter Erna Valk von dieser Zeit: „Vor allem durfte Leni nicht mit zum St. Martins-Zug gehen wie die anderen Kinder. Das tat ihr furchtbar weh und sie stellte mir die Frage, ob sie später zur Schule gehen dürfe. Als die Mutter verneinte, war sich Leni sicher: „Dann will ich nicht hierbleiben, dann will ich nach Holland.“ Auch das Geschäft des Vaters lief immer schlechter, nur noch wenige Leute trauten sich bei dem jüdischen Händler einzukaufen. Er gab das Geschäft im Sommer 1938 auf. Zu dieser Zeit musste die Familie ihre Mietwohnung verlassen und sie kamen bei Lenis Onkel und Tante in der Herzogenstraße 36 unter. Nach 1938 Am 8. November 1938 sah Leni Valk, sie war fünf Jahre alt, wie die Gocher Synagoge in Flammen aufging. Am Abend der Reichspogromnacht wurde die Wohnung der Valks von Nazis durchsucht, selbst Lenis Puppenwagen blieb nicht verschont und wurde umgeworfen. Am nächsten Morgen wurde ihr Vater verhaftet und erst ins Gocher und später ins Klever Gefängnis gebracht. Vier Tage später verschleppte man ihn ins Konzentrationslager Dachau, aus dem er erst einige Monate später wieder entlassen wurde. Am 15. November 1938 erließen die Nationalsozialisten ein Schulverbot für jüdische Kinder in öffentlichen Schulen. Die Mutter beschloss, ihre Tochter Leni nach Leeuwarden in die Niederlande zu schicken und bei Lenis Tante Hertha und Onkel Isaak Valk in Sicherheit zu bringen. Ein nicht-jüdischer Nachbar mit niederländischer Staatsangehörigkeit brachte das Mädchen im Dezember 1938 über die Grenze bis zur Bahnstation in Boxmeer in der Provinz Limberg. Dort kaufte er ihr eine Fahrkarte und hängte dem fünfjährigen Mädchen ein Schild um den Hals mit der Aufschrift: „Bitte helft diesem Kind, Zielort Leeuwarden“ . Leni lebte fortan bei der Familie ihres Onkels Isaak, die schon 1936 in die Niederlande emigriert war. Isaak Valk wohnte in Leeuwarden mit seiner Frau und den beiden Kindern Josef und Hildegart Susanne. Hier ging Lenis Wunsch in die Schule gehen zu dürfen, endlich in Erfüllung. Sie besuchte anfangs die Grundschule und wechselte später in die Jüdische Schule in Leeuwarden. Leni lernte schnell die niederländische Sprache und schrieb ihren Eltern Briefe, denen sie manchmal Fotos beilegte. Im Mai 1940 überfiel die deutsche Wehrmacht die Niederlande, dadurch wurde auch die Situation für die Familie von Lenis Onkel schwieriger. In einem Brief vom November 1941 schrieb ihre Tante Hertha an Lenis Mutter: „Leni hilft uns über das Trübsal hinweg. Ihre sonnige Natur sieht natürlich noch keine Schwierigkeiten ... Gestern hatte Leni einen besonders guten Tag, mittags gab es Kartoffelpfannkuchen, am Nachmittag war sie zur Religionsstunde, die sie besonders liebt, abends gab es Steckrüben, die sie als ihr Leibgericht angibt. Also an einem Tag dreimal geboft“ (Glück gehabt). Ab dem 2. Mai 1942 mussten jüdische Menschen auch in den Niederlanden den ausgrenzenden gelben Stern tragen. Verhaftung und Deportation Am 5. Oktober 1942 wurde Leni mit ihrer Tante Hertha in das Polizeiliche Durchgangslager Westerbork gebracht. Das „Polizeiliche Judendurchgangslager Kamp Westerbork“ diente als Konzentrationslager in Vorbereitung der Deportationen v.a. der jüdischen Flüchtlinge und niederländischen Jüdinnen und Juden in die Vernichtungslager. Von hier wurden zwischen 1942 und 1944 107.000 Jüdinnen und Juden in den Osten verschleppt – 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel Sobibor. 65 Transporte mit 57.000 Jüdinnen und Juden verließen Westerbork mit dem Ziel Auschwitz-Birkenau. Lenis Cousin Josef Valk und ihr Onkel Isaak Valk waren bereits drei Tage vorher nach Westerbork verschleppt worden. Dort traf sie am 15. Oktober 1942 auch ihren Onkel Otto und ihre Tante Sophie Stern wieder, bei der sie eine Zeit lang in Goch gelebt hatte. Otto und Sophie Stern wurden schon zwei Wochen nach ihrer Ankunft in Westerbork, am 30. Oktober 1942, in die deutsche Mordstätte Auschwitz-Birkenau deportiert. Sie wurden am 2. November, direkt nach ihrer Ankunft in Auschwitz-Birkenau, ermordet. Lenis Cousine Hildegart Susanne Valk arbeitete als Krankenschwester in der Apeldoornse Bos, einer jüdischen psychiatrischen Einrichtung in Amsterdam. In der Nacht vom 21. auf den 22. Januar 1943 wurden alle Patienten und das Personal der Klinik verhaftet und in einem Transport nach Auschwitz-Birkenau im heutigen Polen verbracht. Nach ihrer Ankunft in Auschwitz wurden Hildegart Susanne Valk und alle weiteren Menschen dieses Transportes ermordet. Lenis Cousin Josef Valk wurde nur wenige Wochen später, am 16. Februar, nach Auschwitz-Birkenau verschleppt. Es ist davon auszugehen, dass auch er am 18. Februar 1943, direkt nach der Ankunft in Auschwitz – Birkenau, ermordet wurde. Am Morgen des 18. Mai 1943 mussten Leni, ihre Tante Hertha und ihren Onkel Isaak zusammen mit weiteren 2508 Menschen einen Deportationszug besteigen. Sie wurden mit dem 12. Transport von Westerbork aus in die Mordstätte Sobibor verschleppt. Leni, ihre Tante und ihr Onkel wurden am 21. Mai 1943, unmittelbar nach ihrer Ankunft dort ermordet. Niemand aus diesem Transport überlebte. Die Eltern Lenis Eltern, Erna und Walter Valk, wurden bereits am 10. Dezember 1941 verhaftet, für sie begann ein langer und fürchterlicher Weg durch verschiedene deutsche Arbeits- und Konzentrationslager. Es ist davon auszugehen, dass Lenis Abwesenheit zum Überleben der Mutter beigetragen hat, da Kinder meist eine Selektion in den Tod mit sich brachten. Am 30. Juni 1945 kehrte Erna Valk zurück nach Goch, wo zehn Tage später auch ihr Mann eintraf. Sie suchten nach ihrer Tochter Leni, ihre Spur verlor sich vorerst in Westerbork. Erst später erhielten sie Auskunft darüber, was ihrer kleinen Tochter Leni widerfahren war und wo sie ermordet wurde. Walter Valk eröffnete sein Bekleidungsgeschäft in Goch erneut. Er starb am 30. Juli 1962 in Goch. Erna Valk setzte sich nach dem Krieg in ihrer Heimatstadt als Zeitzeugin dafür ein, das Gedenken an ihre Tochter Leni aufrecht zu erhalten, für ihren Einsatz erhielt sie das Bundesverdienstkreuz. 1979 wurde die Realschule in Goch nach Leni Valk benannt. Erna Valk verstarb 88-jährig am 10. August 1993 in Goch. Erinnerung an Leni Valk in Goch Verwendete Dokumente und Literatur Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Website Joods Monument Website einer Initiative aus Goch zu Leni Valk Erinnerungen: Die Mutter von Leni, Erna Valk, hat die Zeit ihres Leidens in Ghettos und Konzentrationslagern festgehalten. Ihre Erinnerungen sind hier in deutscher Sprache nachzulesen

  • Mendels-Juliard | Gedenkweg in Sobibor

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