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  • Selowsky | Gedenkweg in Sobibor

    < zurück vorherige Karin Friedel Selowsky geboren am 1. August 1931 in Delft, Niederlande ermordet am 13. März 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Familie Mutter: Eleonora Selowsky geboren am 1. April 1902 in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 13. März 1943 im Mordlager Sobibor Vater: Oskar Selowsky geboren am 19. Dezember 1891 in Dresden, Sachsen, Deutschland ermordet am 13. März 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Bruder: Heinrich Peter Selowsky geboren am 8. Oktober 1925 in Dresden, Sachsen, Deutschland ermordet am 13. März 1943 im Mordlager Sobibor Großmutter: Fridoline Eichenberg, geborene Kaufmann geboren am 26. September 1880 in Mannheim, Deutschland, Baden-Württemberg verstorben 1908 in Düsseldorf, Deutschland Stiefgroßmutter: Johanna Eichenberg, geborene Nathan geboren am 31. März 1879 in Frankfurt am Main, Hessen, Deutschland umgekommen am 13. März 1943 im Ghetto Theresienstadt Großvater: Albert Eichenberg geboren am 9. Mai 1861 in Adelebsen, Niedersachsen, Deutschland verstorben am 2. Mai 1922 in Düsseldorf Onkel: Hubert Eichenberg geboren am 04. Juni 1903 in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland verstorben am 08. Juni 1903 in Düsseldorf Onkel: Gerhard-Michel Eichenberg geboren am 26. Januar 1908 in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland geflüchtet 1939 über Großbritannien in die USA verstorben am 22. Mai 1999 in Indianapolis, Indiana, USA Stieftante: Ruth Eichenberg, verheiratete Ruschkewitz geboren am 9. Februar 1911 geboren in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland umgekommen am 26. Oktober 1942 in der Mordstätte Auschwitz-Birkenau Onkel: Ernst Richard Selowsky geboren am 29. August 1895 in Dresden, Sachsen, Deutschland flüchtet 1938 nach Südamerika verstorben 1975 in Genf, Schweiz Onkel: Selowsky, Heinz Kurt geboren am 25. Dezember 1903 in Dresden, Sachsen, Deutschland flüchtet 1938 nach Südamerika verstorben nach 1963 Lebensdaten 1925 Geburt des Bruders Heinrich Peter 1929 Auswanderung der Familie in die Niederlande 1931 Geburt in Delft 1935 Stieftante Ruth wandert in die Niederlande aus 1937 Mutter legt Prüfung zur Physiotherapeutin ab 1938 Flucht der beiden Onkel nach Chile 1938 Tod der Großmutter Elli Selowsky in Dresden 1939 Abitur des Bruders Heinrich in Delft 1939 Flucht Onkels Gerhard Michael Eichenberg in die USA 1942 Verschleppung der Großmutter Johanna nach Theresienstadt 1942 Verschleppung und Ermordung der Stieftante Ruth und ihres Sohnes Jan nach Auschwitz 1943 Einquartierung der befreundeten Nachbarfamilie van Hoorn 1943 Verhaftung der Familien Selowsky und van Hoorn 1943 Verschleppung nach Westerbork 1943 Verschleppung und Ermordung in Sobibor, zusammen mit Jenny Jeidels-Stamm in Sobibor 1943 Tod der Großmutter Johanna in Theresienstadt 1943 Verschleppung und Ermordung der Familie van Hoorn nach Sobibor nächste Der 4. Geburtstag von Karin, das Mädchen mit dem weißen Hut vorn links, ihr Bruder Peter hinten Mitte. Emmy van Hoorn ganz rechts und daneben Reni Jeidels, die Kinder der befreundeten Familien Karin Selowsky Karins Mutter Eleonora Karin Selowsky, vor in der Mitte im karierten Kleid Biografie Karin Friedel Selowsky wurde 1931 in Delft in den Niederlanden geboren. Ihre Kindheit bestand aus vielen Trennungen. Ihre Mutter war Eleonore Eichenberg, verheiratete Selowsky, und stammte aus Düsseldorf. Sie hatte zwei Brüder. Ihr Bruder Hubert verstarb kurz nach der Geburt, lange bevor Karin-Friedel zur Welt kam. Ihr Onkel Gerhard Michael wanderte Ende der 1930er Jahre in die USA aus und verstarb 1999 in Indianapolis. Ihren Großvater hatte sie nicht kennen gelernt, er war bereits 1922 verstorben. Die Großmutter Johanna wurde im August 1942 aus Frankfurt am Main in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie im März 1943 umkam. Ihr Vater war Oskar Selowsky aus Dresden. Er hatte ebenfalls zwei Brüder. Sie flohen vermutlich 1938 nach Südamerika. Emigration der Familie in die Niederlande Ihre Eltern Eleonora und Oskar heirateten 1923. Bei der Geburt ihres Bruders Peter im Jahr 1925 lebte die Familie noch in Dresden. 1929, also noch vor ihrer Geburt. emigrierte die Familie in die Niederlande und ließ sich in Delft nieder. Hier wohnten sie in der heutigen Julianalaan 74. Sie selbst kam in Delft zur Welt. In der Nachbarschaft wohnten zwei weitere deutsch-jüdische Familien, zu denen sowohl ihre Eltern als auch ihr Bruder engen Kontakt pflegten. Das war zum einen die Familie Van Hoorn mit ihren beiden Kindern Emma und Berend, die etwas älter waren als sie. Die zweite Familie hieß Jeidels, sie hatten eine Tochter, sie hieß Reni und war gleichaltrig. In der Familie Jeidels lebte es die Großmutter Jenny Jeidels-Stamm. Karin war mit dem gleichaltrigen Nachbarskind Reni Jeidels befreundet. Sie waren das, was man beste Freundinnen nennt. Reni beschrieb ihre Freundin Karin als ein süßes Mädchen mit großen braunen Augen. Von ihr stammt auch die Information, dass es in der Wohnung der Selowskys ein lebensgroßes Porträt von Elenora mit ihrem Baby Karin auf dem Schoß gab. Vom Bruder Heinrich Peter ist bekannt, dass er Briefmarken sammelte und sich mit seiner Bienenzucht beschäftigte. Er besuchte das Delfter Gymnasium und machte 1939 seinen Abschluss. Ihr Vater Oskar Selowsky arbeitete in der Farbenfabrik in Delft. Ihre Mutter hatte sich in den Niederlanden zur Physiotherapeutin ausbilden lassen und legte 1937 die entsprechende Prüfung ab. Sie annoncierte ihre Dienste in der Delfter Zeitung und behandelte ihre Patientinnen und Patienten zuhause. 1938 starb ihre Großmutter in Dresden. Ihre Mutter Eleonora Selowsky war offensichtlich eine engagierte Frau. Sie setzte sich für geflüchtete jüdische Kinder ein, die nach der Pogromnacht mit den Kindertransporten aus Deutschland in die Niederlande kamen. Schon am 17.11.1938 rief sie niederländische Familien mit einer Anzeige in der Delfter Zeitung dazu auf, deutsche Kinder bei sich aufzunehmen. Im Mai 1940 besetzte die deutsche Wehrmacht die Niederlande. Das hatte für die jüdische Bevölkerung und die jüdischen Flüchtlinge zur Folge, dass sie Schritt für Schritt ausgegrenzt, entrechtet, beraubt und verfolgt wurden. Ihre Großmutter Johanna, die Stiefmutter ihrer Mutter wurde 1942 von Frankfurt aus ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie 1943 ums Leben kam. Ihre Tante Ruth, die Stiefschwester ihrer Mutter war Mitte der 1930er Jahre in die Niederlande geflohen. 1936 kam in Den Haag ihr Sohn Jan zur Welt. Bereits im Oktober 1942 wurde sie von Westerbork aus mit Ehemann und Tochter in das Konzentrations- und Vernichtungslager nach Auschwitz verschleppt. Mutter und Tochter kamen dort um, der Ehemann überlebte. Das Schicksal des Sohnes Jan ist unklar. Verhaftung und Deportation Zu Beginn des Jahres 1943 wurde bei ihnen die befreundete Familie Van Hoorn mit ihren beiden Kindern einquartiert. Diese mussten ihr Haus für die deutschen Besatzer räumen. Anfang März 1943 wurden die beiden Elternpaare von der niederländischen Polizei verhaftet. Die vier Kinder gingen zu Fuß zur Polizeistation, um bei ihren Eltern bleiben zu können. Beide Familien wurden zusammen mit ihren Kindern nach Westerbork verschleppt. Das „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“ diente als Konzentrationslager in Vorbereitung der Deportationen v.a. der jüdischen Flüchtlinge und niederländischen Juden und Jüdinnen in die Vernichtungslager. Von hier wurden zwischen 1942 und 1944 insgesamt 107.000 Jüdinnen und Juden in den Osten verschleppt - 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel Sobibor. Am 10. März 1943 mussten Karin, ihr Bruder Heinrich Peter und die Eltern zusammen mit der Großmutter der befreundeten Familie, Jenny Jeidels, im 2. Transport zusammen mit 1000 weiteren Jüdinnen und Juden die Fahrt nach Sobibor antreten. Die Fahrt im Viehwaggon dauerte drei Tage. Die 11-jährige Karin Friedel, ihr 17-jähriger Bruder Heinrich Peter, ihre Eltern und Jenny Jeidels-Stamm wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft, am 13 März 1943, in Sobibor ermordet. Die Familie Van Hoorn wurde zwei Wochen später deportiert. Am 23. März verließen sie Westerbork und kamen drei Tage später in Sobibor an, wo man sie unmittelbar nach der Ankunft ermordet wurden. Im November 2021 wurden in Delft auf der Julianalaan vier Stolpersteine zur Erinnerung an die Familie Selowsky verlegt. Die Stolpersteine für die Familie Van Hoorn wurden vor ihrem Haus verlegt, aus dem sie von den Deutschen verjagt wurden. Verwendete Dokumente und Literatur Bundesarchiv Gedenkbuch Joods Monument ITS Archiv Arlosen Niederländisches Zeitungsarchiv Delpher Stolpersteine Delft

  • Mansbach | Gedenkweg in Sobibor

    < zurück vorherige Leopold Louis Mansbach geboren am 18. Juli 1918 in Dordrecht, Niederlande ermordet am 30. April 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Familie Ehefrau: Rosa Rosalie Mansbach, geborene Eichengrün geboren am 18. Februar 1885 in Beringhausen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 21. Mai 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Sohn: Erwin Mansbach geboren am 21. August 1909 in Gudensberg, Hessen, Deutschland umgekommen am 14. Mai 1940 bei einem Bombenangriff in Rotterdam Sohn: Julius Mansbach geboren am 13. September 1913 in Gudensberg, Hessen, Deutschland verstorben am 27. Dezember 2015 in San Francisco, Carlifornien, USA Tochter: Beate Hildegard Leviticus-Mansbach geboren am 4. Februar 1916 in Gudensberg, Hessen, Deutschland ermordet am 30. April 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Schwiegersohn: Louis Leviticus geboren am 18. Juli 1918 in Dordrecht, Niederlande ermordet am 30. April 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Lebensdaten 1877 Geburt in Gudensberg 1908 Heirat mit Rosa Eichengrün 1909 Geburt von Sohn Erwin 1913 Geburt von Sohn Julius 1914 Weltkriegsteilnahme 1916 Geburt von Tochter Beate Hildegard 1933 Emigration der Kinder in die Niederlande 1934 Emigration in die Niederlande mit seiner Frau 1940 Tod des Sohnes Erwin beim Bombenangriff auf Rotterdam 1942 Untertauchen der Kinder Julius und Hildegard 1943 Verhaftung der Tochter Hildegard 1943 Deportation und Ermordung der Tochter Hildegard in Sobibor 1943 Verhaftung zusammen mit seiner Frau Rosalie 1943 Deportation und Ermordung in Sobibor nächste Rosa, Leopolds Ehefrau Beate, Leopolds Tochter Biografie Leben in Gudensberg Leopold Louis Mansbach wurde als zweitjüngstes Kind von Betti, auch Beilchen genannt, und Kaufmann Mansbach im hessischen Dorf Gudensberg geboren. Er hatte vier Schwestern und drei Brüder. Zwei seiner Geschwister verstarben bereits im Kindesalter. Erstmals wurden jüdische Bewohner in der Gemeinde Gudensberg 1621 erwähnt. Vom aktiven Gemeindeleben der jüdischen Familien In Gudensberg zeugen zahlreiche Einrichtungen. Es gab neben der Synagoge eine jüdische Schule, eine Mikwe, einen jüdischen Friedhof und verschiedene jüdische Vereine. 1932 lebten noch 103 Jüdinnen und Juden im Ort, das waren annähernd fünf Prozent der 2.422 Einwohner. Am 12. Oktober 1908 heirateten Leopold Louis und Rosa Eichengrün in Niedermarsberg. Das Paar bekam drei Kinder: Erwin, Julius und Beate Hildegard. Im Ersten Weltkrieg diente Leopold als Soldat und erhielt 1917 das Eiserne Kreuz verliehen. Leopold Mansbach führte zusammen mit seinem Bruder einen Viehhandel in der Bahnhofstraße im Ort, er war im Aufsichtsrat der Gewerbebank des Ortes. Sohn Julius Mansbach berichtete in späteren Jahren von seiner schönen Kindheit in Gudensberg. Noch vor 1933 begann er eine Lehre in einem Kaufhaus im Rheinland. Nach 1933 Mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten änderte sich das Alltagsleben für die jüdische Bevölkerung schnell. Das vorher scheinbar friedliche Zusammenleben der zwischen jüdischen und nicht-jüdischen Einwohnern der Gemeinde endete bereits 1933, als jüdische Geschäfte und Häuser geplündert und jüdische Bürger misshandelt und verprügelt wurden. Unter dem Eindruck dieser Übergriffe entschied sich die Familie in die Niederlande auszuwandern, zwei seiner Schwestern wohnten bereits in den Niederlanden. Nach dem Boykott der jüdischen Geschäfte im Frühjahr 1933, wanderte Sohn Julius bereits nach Rotterdam in den Niederlanden aus. Auch seine Schwester Beate und sein Bruder Erwin flüchteten in die Niederlande. Wenige Monate später verließen auch Leopold und seine Frau Gudensberg und flohen nach Rotterdam. Leopold verdiente dort sein Geld als Metzger, sein Sohn Erwin arbeitete bei ihm im Geschäft. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande Beim Überfall auf die Niederlande wurde am 14. Mai 1940 Rotterdam bombardiert. Sohn Erwin wurde, wie viele Deutsche Emigranten, von den Niederländern verhaftet und in einem Untergrund-Theater in Rotterdam festgehalten, das Gebäude wurde getroffen. Sohn Erwin starb bei diesem Angriff. Mit der Besetzung der Niederlande im Mai 1940 durch die Deutschen verschärfte sich sowohl die Situation der niederländischen Jüdinnen und Juden als auch der aus Deutschland Geflüchteten dramatisch. Die jüdische Bevölkerung musste Rotterdam verlassen, die Familie zog nach Gorinchem in die Zuisterhuis 9. Als man immer mehr junge Frauen und Männer zur Zwangsarbeit abholte, entschieden sich Leopolds, Kinder Beate und Julius, unterzutauchen. Julius fand Unterschlupf bei einer Familie auf einem Dorf in der Nähe von Osterhaut. Die Familie hatte fünf eigene kleine Kinder und versteckte Julius über zwei Jahre auf dem Dachboden des Hauses. Mit ihrer Hilfe gelang es ihm zu überleben. 1947 wanderte er in die USA aus. Er verstarb im Alter von 102 Jahren 2015 in San Francisco. Auch Tochter Beate tauchte in Hardinxveld-Giessendam unter, vermutlich zusammen mit ihrem Freund Louis Leviticus. Louis hatte in der Nähe der Mansbachs gewohnt und dort mit seiner Schwester ein Optikergeschäft betrieben. Die beiden Untergetauchten wurden verraten. Am 10. März 1943 wurden Beate und Louis in ihrem Versteck von der Sicherheitspolizei verhaftet. Beide kamen in Arrest in Rotterdam und wurden am 14. April 1943 in das „Polizeiliche Durchgangslager Westerbork“ gebracht. Deportation von Westerbork nach Sobibor Von Westerbork wurden zwischen 1942 und 1944 insgesamt 107.000 Menschen in den Osten verschleppt - 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen das Lager mit dem Ziel Sobibor. In Westerbork heirateten die beiden noch, bevor sie am 27. April.1943 den Deportationszug zum Mordlager Sobibor besteigen mussten. Die Fahrt im Viehwaggon dauerte drei Tage. Beate Hildegard und ihr Mann Louis Leviticus wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft am 30. April 1943 im Vernichtungslager Sobibor ermordet. In diesem Transport befanden sich weitere 1202 Menschen, niemand von ihnen überlebte. Louis und und seine Frau Rosalie wurden ebenfalls im April verhaftet und in das deutsche Konzentrationslager Herzogenbusch (Camp Vught) eingewiesen. Nach zwei Wochen wurden sie in das „Polizeiliche Durchgangslager Westerbork“ gebracht. Leopold Louis und seine Frau Rosalie wurden am 18. Mai 1943 mit dem 12. Transport aus dem Lager Westerbork nach Sobibor deportiert. In diesem Transport befanden sich weitere 2509 Menschen, keiner dieser Menschen überlebte. Rosalie und Leopold Mansbach wurden direkt nach ihrer Ankunft am 21. Mai 1943 im Mordlager Sobibor ermordet. Verwendete Dokumente und Literatur Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Website Joods Monument Website Alemannia-Judaica zu Gudensberg Website Stolpersteine Dordrecht Interview: Julius Mansbach - United States Holocaust Memorial Museum Collection, 2.12.1986 in San Francisco

  • Frankenberg-Wolf | Gedenkweg in Sobibor

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  • Hartog de | Gedenkweg in Sobibor

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  • Drilsma | Gedenkweg in Sobibor

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  • David-Eichwald | Gedenkweg in Sobibor

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  • Buren van | Gedenkweg in Sobibor

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  • Lieberg | Gedenkweg in Sobibor

    < zurück vorherige Ralf Michael Lieberg geboren am 16. Juni 1933 in Kassel, Hessen, Deutschland ermordet am 3. Juni 1942 im deutschen Mordlager Sobibor Familie Mutter: Hertha Lieberg geboren am 26. Oktober 1898 in Berlin, Deutschland ermordet am 3. Juni 1942 in der deutschen Mordstätte Sobibor Vater: Wilhelm Lieberg geboren am 19. Dezember 1893 in Kassel, Hessen, Deutschland umgekommen am 8. September 1942 im Konzentrations- und Todeslager Majdanek Schwester: Marion Lieberg geboren am 16. Februar 1924 in Kassel, Hessen, Deutschland ausgewandert im Mai 1939 nach Groß England gestorben am 19. Juni 1996 in den USA Bruder: Wolfgang Lieberg geboren am 5. Juni 1927 in Kassel, Hessen, Deutschland gestorben am 5. Juni 1929 in Kassel, Hessen, Deutschland Lebensdaten 1933 Geburt in Kassel 1938 Inhaftierung seines Vaters im Konzentrationslager Buchenwald 1938 Flucht seiner beiden Tanten in die Schweiz bzw. nach Palästina 1938 Schulverbot für die Schwester Marion 1939 Schwester Marion geht mit einem Kindertransport nach England 1939 Einschulung 1940 Zwangsarbeit seines Vaters in seinem eigenen ehemaligen Betrieb 1942 Deportation gemeinsam mit seinen Eltern 1942 Inhaftierung und Tod des Vaters im KZ- und Mordlager Majdanek 1942 Ermordung, gemeinsam mit seiner Mutter in Sobibor nächste Ralf Lieberg, 1935 Ralf mit seiner Schwester Marion, 1934 Ralf mit seinem Vater Wilhelm, 1940 Biografie Ralf Lieberg war das jüngste der drei Kinder von Hertha und Wilhelm Lieberg. Seine ältere Schwester Marion wurde 1924 geboren, der Bruder Wolfgang 1927, der zweijährig verstarb. Am 28. Juni 1922 hatten seine Eltern geheiratet. Seine Mutter stammte aus Berlin. Sie heiratete in die gutbürgerliche und weit verzweigte Unternehmerfamilie Lieberg aus Kassel ein. Das Paar lebte bis 1926 in ihrem Haus in der heutigen Friedrich-Ebert-Straße 78. 1926 zog die Familie in die Lessingstraße 18 um. Der Familienbetrieb Lieberg war in der Metallverarbeitung tätig und hatte seinen Firmensitz im Messinghof im Industriegebiet Bettenhausen. Ralf Liebergs Vater Wilhelm übernahm nach dem Tod seines Vaters 1927 den Messinghof, Mitgesellschafterinnen waren seine beiden Tanten Erna und Margarethe. Kurt Kaufmann, ein schweizerischer Verwandter war ebenfalls Gesellschafter und auch Geschäftsführer der Firma. Verfolgung, Raub, Vertreibung Die Familie Lieberg, ihre Unternehmen und ihr Besitz erfuhren von Anfang an eine besondere Aufmerksamkeit durch die Nationalsozialisten. Schon am 26. August 1933 war ein Neffe seines Vaters wegen „Kontakten zu deutschen Frauen“ von einer aufgebrachten Menschenmenge durch Kassels Straßen geführt worden. Der Vorbesitzer des Betriebs und Großonkel von Ralf hatte eine wertvolle Kunstsammlung zusammengetragen, die mit dem übrigen Vermögen des Unternehmers bereits im Jahr 1939 einer staatlichen Sicherungsanordnung unterlag und später versteigert wurde. Im Zuge des Novemberpogroms 1938 wurde sein Vater Wilhelm Lieberg verhaftet und in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt und für mehrere Wochen festgehalten. Während seiner Haftzeit wurde der Messinghof „arisiert“ und weit unter Wert verkauft. Sein Vater musste 1938 zudem eine beträchtliche „Judenvermögensabgabe“ von annähernd 50.000 Reichsmark leisten. Seine beiden Tanten wanderten 1938 in die Schweiz und nach Israel aus. Der Geschäftsführer des Betriebes war bereits 1933 zurück in die Schweiz gegangen und leitete den Betrieb von dort aus. Seine Schwester Marion konnte in Kassel ihren Schulabschluss nicht mehr machen. Seinen Eltern gelang es, für die Fünfzehnjährige einen Platz in einem der Kindertransporte nach Großbritannien zu bekommen. So konnte sie im Mai 1939 in das rettende Ausland flüchten. 1946 heiratete sie einen US-Bürger und emigrierte in die USA. Sein Vater arbeitete ab Beginn des 2. Weltkrieges als einfacher Arbeiter gegen geringes Entgelt in seiner ehemaligen eigenen Firma. Deportation nach Majdanek und Sobibor Zum 31.5.1942 wurden sein Vater Wilhelm Lieberg, seine Mutter Hertha und er selbst, er war neun Jahre alt, in die `Sammelstelle´ in der Turnhalle der Wörth-Schule zur „Aussiedlung in den Osten“ in der Kasseler Schillerstraße bestellt. Hier wurden sie registriert und ihr Gepäck durchsucht. Es waren fünfzig Kilogramm Gepäck und fünfzig Reichsmark pro Person erlaubt. Die Familie Lieberg wurde am Morgen des 1. Juni 1942 mit insgesamt 508 jüdischen Kindern, Frauen und Männern aus dem GeStaPo-Bezirk Kassel von der „Sammelstelle“ in der Schillerstraße zum nahen Hauptbahnhof geführt, wo der Sonderzug „Da 57“ bereitstand. Die Streckenführung von „Da 57“ verlief von Hanau u.a. über Kassel und Halle nach Sobibor. Mit diesem Deportationszug wurden etwa 1.000 Juden und Jüdinnen aus über siebzig verschiedenen Orten v.a. aus Hessen und Sachsen-Anhalt in den Osten verschleppt. Der Zielbahnhof des Transportes war Izbica. Izbica war ein jüdisches Sztetl im „Distrikt Lublin“, mit etwa 7.000 Einwohnern, davon 80 Prozent jüdischen Glaubens. Izbica war für insgesamt 27.000 Jüdinnen und Juden eines von über zwanzig „Durchgangsghettos“ im „Distrikt Lublin“ im Generalgouvernement. Allerdings war das erste Ziel des Sonderzugs „Da 57“ nicht wie angegeben Izbica, sondern tatsächlich das Anschlussgleis zum Zwangsarbeitslager „Alter Flughafen“ in Lublin. Dort wurden aus dem Transport etwa 115 junge, starke Männer zur Zwangsarbeit für das Todes- und Konzentrationslager Majdanek ausgewählt. Unter diesen Männern befand sich auch sein Vater Wilhelm Lieberg. Unter der Häftlingsnummer 10177 wurde dessen Tod am 8. September 1942 im Todes- und Konzentrationslager Majdanek registriert. Ralf Lieberg und seine Mutter fuhren im Sonderzug „Da 57“ vom Anschlußgleis „Alter Flughafen“ direkt nach Sobibor weiter. „Da 57“ kam am 3. Juni 1942 in Sobibor an. Der erst achtjährige Ralf Lieberg und seine Mutter Bertha wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft in Sobibor ermordet. Verwendete Dokumente und Literatur Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Website Statistik des Holocaust Website Stolpersteine Kassel Gottwald, Alfred/ Schulle, Diane, Die „Judendeportationen“ aus dem Deutschen Reich 1941-1945, 2005 Hänschen, Steffen, Das Transitghetto Izbica im System des Holocaust, 2018 Kammler, Jörg u.a., Hg., Volksgemeinschaft und Volksfeinde, Kassel 1933-1945, Bd. I und II, 1984 und 1987 Kingreen, Monika u.a., Hanauer Juden 1933-1945, Entrechtung, Verfolgung, Deportation, 1998 Klein, Ernst, Verschwundene Nachbarn – verdrängte Geschichte, 2012 Kleinert, Beate und Prinz, Wolfgang, Namen und Schicksale der Juden Kassels 1933 – 1945, Ein Gedenkbuch, Hg. Magistrat der Stadt Kassel-Stadtarchiv, 1986 Lilienthal, Marion u.a. Hg., Auf Omas Geburtstag fahren wir nach P., Die gewaltsame Verschleppung von Juden aus Waldeck-Frankenberg 1941/1942, Riga, Sobibor/Majdanek, Theresienstadt, 2013 Matthäus, Wolfgang, Kaiserstraße 13. Geschichten vom jüdischen Leben im Vorderen Westen, in Kassel und Region, 2014

  • Horowitz | Gedenkweg in Sobibor

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  • Horst van der | Gedenkweg in Sobibor

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  • Goudeket-Vega | Gedenkweg in Sobibor

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  • Klijn de-Peperwortel | Gedenkweg in Sobibor

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