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< zurück vorherige Ruth Eva Asch geboren am 1. Oktober 1923 in Hoechst, Hessen, Deutschland ermordet am 23. Juli 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Familie Verlobter: Philipp Jacobs geboren am 8. Dezember 1922 in Amsterdam, Niederlande gestorben am 31. Juli 2013 in den Niederlanden Vater: Bruno Asch geboren am 23. Juli 1890 in Wollstein (heute Wolsztyn), Kreis Posen (heute Poznań), heute Polen begeht Selbstmord am 16. Mai 1940 in Amsterdam Mutter: Margarete Asch, geborene Hauschner geboren am 16. Juni 1886 in Potsdam, Brandenburg, Deutschland ermordet am 13. März 1943 in der Mordstätte Sobibor Schwester: Mirjam Asch geboren am 11. März 1920 in Berlin, Deutschland ausgewandert 1939 von Amsterdam nach Palästina gestorben im Jahr 2020 in Rechovot, Israel Schwester: Renate Charlotte Asch geboren am 24. April 1928 in Frankfurt am Main, Deutschland ermordet am 13. März 1943 in der Mordstätte Sobibor Lebensdaten 1923 Geburt in Hoechst, ihrer ältere Schwester Mirjam ist drei Jahre alt 1924? Umzug nach Frankfurt 1928 Geburt ihrer Schwester Renate Charlotte 1931 Vater wird Stadtkämmerer in Berlin, 1933 Flucht der Familie von Berlin in die Niederlande 1939 Flucht ihrer Schwester Mirjam nach Palästina 1940 Selbstmord des Vaters in den Niederlanden 1941 Flucht ihres Verlobten Philipp Jacobs 1942 Inhaftierung in Herzogenbusch und Westerbork 1943 Verschleppung und Ermordung ihrer Mutter und Schwester in der Mordstätte Sobibor 1943 Verschleppung und Ermordung ihres Großvaters und zweier Tanten in Auschwitz 1943 Verschleppung und Ermordung in der Mordstätte Sobibor, gemeinsam mit den Eltern ihres Verlobten nächste Bruno Asch, Ruth Evas Vater Renate Asch, Ruths Schwester Biografie Ruth Eva Asch wurde als mittleres Kind ihrer Familie in Hoechst bei Frankfurt am Main geboren. Ruth Asch hatte noch eine ältere Schwester, die bereits 1920 geboren wurde, ihre jüngere Schwester Renate-Charlotte kam 1928 zur Welt. Die vielen Umzüge der Familie hingen eng mit der politischen Orientierung und Verfolgung ihres Vaters zusammen. Ihr Vater Bruno Asch war SPD-Mitglied und seit 1920 hauptamtlicher Wirtschaftsdezernent der Stadt Höchst; er wurde 1923 zum Bürgermeister der Stadt gewählt und im selben Jahr entlassen. Danach war er Stadtrat in Frankfurt am Main und die Familie siedelte dorthin um. Ab 1931 war der Vater Stadtkämmerer in Berlin. Wiederum folgte ihm die Familie nach Berlin. Nach 1933 Als 1933 die Nationalsozialisten die Macht übernahmen, wurde der Vater aufgrund seines Glaubens und der Zugehörigkeit zur SPD aus seinem Amt entlassen. Die Familie emigrierte mit ihren drei Kindern im Herbst 1933 nach Amsterdam in die Niederlande. Mit ihnen flohen auch der Großvater und zwei Tanten mütterlicherseits nach Amsterdam und bezogen dort eine gemeinsame Wohnung. In Amsterdam konnte Ruth Eva Asch die jüdische Schule für angewandte Kunst besuchen. Die Situation der jüdischen Flüchtlinge verschlechterte sich in den Niederlanden. In der zweiten Hälfte der 30er Jahren wurden zunehmend Arbeitsverboteverbote eingeführt, dies führte zunehmend zur Abhängigkeit von Hilfsorganisationen Die Schwester Mirjam Asch emigrierte 1939 aus den Niederlanden nach Palästina. Sie hielt über den Postweg Kontakt zur Familie. Auf den Karteikarten des Judenrats in Amsterdam sind ihre Anfragen zum Verbleib der Familie verzeichnet. Sie heiratete später in Israel und verstarb 2020. Wenige Tage nach der Besetzung der Niederlande durch die Deutschen, am 16. Mai 1940, beging der Vater von Eva Asch Selbstmord. Mehr als 300 weitere Amsterdamer Jüdinnen und Juden nahmen sich an diesem Tag das Leben. Über zionistische Kreise lernte Ruth Philip Jacobs kennen, sie verlobten sich. Im Sommer 1941 nahmen die Verhaftungen von jungen jüdischen Männern zu, die in Arbeits- oder Konzentrationslager verschleppt wurden. Unter diesem Eindruck verließ Philip Jacobs auf Drängen von Eltern und Freunden die Niederlande. Nach einem langen Fluchtweg traf er letztlich in Großbritannien ein und schloss sich dort der britischen Armee an und diente bei der Royal Air Force. Seine Verlobte sah er niemals wieder. Den Verlust seiner Familie und seiner Verlobten schildert er schluchzend im Jahr 2020 beim Prozess gegen den Sobibor-Täter Demjanuk: „Die Ereignisse von damals prägen alle Tage meines Lebens.“ Verhaftung und Deportation Die verhafteten und verschleppten Jüdinnen und Juden in den Niederlanden wurden v.a. in Westerbork inhaftiert. Das „Polizeiliche Judendurchgangslager Kamp Westerbork“ diente als Konzentrationslager in Vorbereitung der Deportationen v.a. der jüdischen Flüchtlinge und niederländischen Jüdinnen und Juden in die nationalsozialistischen Mordstätten. Von Westerbork wurden zwischen 1942 und 1944 107.000 Jüdinnen und Juden in den Osten verschleppt – 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel der Mordstätte Sobibor. Ruth Eva Asch, ihre 13-jährige Schwester Renate Charlotte und ihre Mutter Margarete wurden am 10. Februar 1942 erst in das Konzentrationslager s´Herzogenbusch und zehn Tage später in das Lager Westerbork verschleppt. Ruths 87-jähriger Großvater, Jacob Hauschner, wurde zusammen mit seinen beiden Töchtern, Nanny-Else und Gertrud am 23. Februar 1943 von Westerbork in das deutsche Vernichtungslager Auschwitz in Polen deportiert. Sie wurden direkt nach ihrer Ankunft am 26.2.1943 ermordet. Die Mutter Margarete wurde drei Wochen später, am 10. März 1943, zusammen mit Ruths Schwester Renate Charlotte von Westerbork nach Sobibor deportiert. Dies war der 2. Transport, der Westerbork in Richtung Sobibor mit insgesamt 1105 Menschen verließ. Am 13. März 1943 erreichten sie das deutsche Vernichtungslager Sobibor, wo sie unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden. Ruth Eva Asch wurde zusammen mit den Eltern ihres Verlobten Philip Jacobs, Samuel und Duifje Jacobs, am 20. Juli 1943 von Westerbork nach Sobibor deportiert. Dies war der letzte von 19 Transporten, der Westerbork in Richtung Sobibor verließ. In diesem Zug befanden sich weitere 2206 Menschen. Ruth und ihre Schwiegereltern in spe wurden direkt nach ihrer Ankunft im Mordlager Sobibor ermordet. Verwendete Dokumente und Literatur Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Website Joods Monument Jüdisches Museum Berlin; Buchvorstellung Helga Krohn Website Gedenkseite zu Bruno Asch Interviews: Interview mit Philip Jacobs: getuigenverhalen.nl
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< zurück vorherige Moses Karlsberg geboren am 26. April 1865 in Fränkisch Crumbach, Hessen, Deutschland ermordet am 23. Juli 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Familie Ehefrau: Bertha Emilie Karlsberg geboren am 12. November 1872 in Mainz, Rheinland Pfalz, Deutschland ermordet am 23. Juli 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Tochter: Ilse Karlsberg, verh. Unna geboren am 16. Dezember 1893 in Hamburg, Deutschland verstorben am 21. Juni 1984 in Givat Haim, Israel Sohn: Ernst Karlsberg geboren am 29. März 1895 in Hamburg, Stadt Hamburg, Deutschland verstorben am 8. Oktober 1935 in Hamburg, Deutschland Sohn: Bernhard Karlsberg geboren am 11. Oktober 1899 in Hamburg, Deutschland verstorben am 18. Januar 1985 in Hoofddorp, Provinz Nordholland, Niederlande Lebensdaten 1865 Geburt in Fränkisch Crumbach 1868 Umzug der Familie nach Hamburg 1882 Ausbildung im Betrieb seines Vaters 1893 Heirat mit Bertha Emilie Simon 1893 Geburt der Tochter Ilse 1895 Geburt des Sohnes Ernst Karlsberg 1897 Übernahme des Postens des Vaters 1897 Kauf eines Hauses als Familienwohnsitz 1899 Geburt des Sohnes Bernhard 1913 Heirat der Tochter Ilse, verheiratete Unna 1917 Notabitur des Sohnes Bernhard 1917 Teilnahme des Sohnes Bernhard am Ersten Weltkrieg 1921 Promotion des Sohnes Bernhard in Jura 1922 Eintritt von Sohn Bernhard in den väterlichen Betrieb 1922 Heirat des Sohnes Ernst mit Nanette Lanzkorn 1922 Heirat des Sohnes Bernhard mit Ilse Heilbronn 1922 Geburt der Enkelin Luise 1923 Geburt der Enkelin Rachel 1925 Geburt der Enkelin Ruth 1926 Geburt des Enkels Walter 1933 Unterbringung der Kinder von Sohn Bernhard in der Schweiz >1933 Sohn Bernhard verteidigt als Jurist KPD-Mitglieder bei Gericht 1935 Haftbefehl gegen Sohn Bernhard wegen Hochverrats 1935 Flucht von Sohn Bernhard und Ehefrau Ilse in die Schweiz 1935 Tod des Sohnes Ernst Karlsberg 1936 Haftbefehl gegen Schwiegertochter Ilse wegen KPD-Mitgliedschaft 1936 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft von Sohn Bernhard und Ehefrau Ilse 1936 Auswanderung von Schwiegertochter Nanette Karlsberg mit den beiden Kindern nach Palästina 1937 Flucht des Sohnes Bernhard in die Niederlande 1937 Nachzug der Schwiegertochter Ilse und der drei Enkelkinder in die NL 1938 Kündigung des Postens als Mitinhaber und Direktor 1938 Verteilung des Vermögens an die Kinder und Geschwister 1938 Nichtinanspruchnahme des englischen Dauervisums 1938 Auswanderung in die Niederlande, zusammen mit Ehemann Moses 1938 Emigration der Tochter Ilse mit ihrem Ehemann nach Palästina 1940 Sohn Bernhard geht in den niederländischen Untergrund 1940 Verhaftung der Schwiegertochter Ilse Karlsberg 1941 Die Kinder von Bernhard und Ilse Karlsberg gehen in den Untergrund 1941 Ihre Schwester Alice wird mit ihrem Ehemann nach Litzmannstadt verschleppt, das weitere Schicksal ist unbekannt 1942 Verschleppung der Schwiegertochter Ilse nach Theresienstadt 1942Tod seiner Schwester Bella im Altersheim in Bremen 1942Deportation seiner Schwester Leopoldine nach Theresienstadt, später nach Treblinka 1943 Verhaftung und Verschleppung nach Westerbork 1943 Verschleppung und Tod der Schwiegermutter von Sohn Bernhard in Sobibor 1943 Deportation und Tod in der Mordstätte Sobibor 1944 Verschleppung und Tod der Schwiegertochter Ilse in der Mordstätte Auschwitz - Birkenau nächste Schwiegertochter Ilse Mathilde Karlsberg Biografie Moses, Rufname Moritz, Karlsberg wurde 1865 im südhessischen Fränkisch-Krumbach als einziger Sohn des Kaufmanns Bernhard Karlsberg und seiner Ehefrau Louise, geb. Moos, geboren. Er hatte drei Schwestern, Bella, Ida und Leopoldine. Bella starb im Februar 1942 im jüdischen Altersheim in Bremen. Leopoldine wurde 1942 in das Ghetto Theresienstadt und später nach Treblinka verschleppt und dort ermordet. Ida Karlsberg starb bereits im Alter von etwa 20 Jahren. 1868 zog die Familie in die norddeutsche Großstadt Hamburg. Hier besuchte er die jüdische Schule und später die Gelehrtenschule des Johanneums, zusätzlich erhielt er Unterricht in Hebräisch und Religion. Anschließend trat er mit 17 Jahren die Lehre im väterlichen Geschäft an. Die deutsche Vertretung der Cunard Steam Ship Company, der ältesten Nordatlantikroute, lag seit 1849 in den Händen der Familie. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Moritz 1897 dessen Position. Gründung der eigenen Familie 1890 lernte Moritz Karlsberg seine spätere Ehefrau Bertha Emilie aus Mainz in Hamburg kennen. Zwei Jahre später verlobten sie sich und heirateten 1893 in Frankfurt. Im selben Jahr erblickte auch ihre Tochter Ilse das Licht der Welt. Nach dem Tod seines Vaters Bernhard, kaufte er ein Haus für die Familie in der Klosterallee 8, wo er mit seiner Familie 28 Jahre lang lebte. Dort wuchsen die drei Kinder der Familie auf. Moritz und Emilie engagierten sich unter anderem in der Henry-Jones-Loge, dem Humanitären Frauenverein und in der jüdischen Gemeinde. Soziales Engagement war schon seinem Vater wichtig und er setzte dies fort. Moritz Karlsberg baute eine der größten Passagier-Agenturen auf dem europäischen Kontinent für die britische Cunard-Linie aus. Sein Sohn Bernhard arbeitete ab 1922 ebenfalls in der Firma. Flucht in die Niederlande und Deportation Moritz leitete die Agentur bis ins Frühjahr 1938. Nach der Anfrage der Nationalsozialisten an die Cunard-Line Gesellschaft ob die Leitung des Betriebes in arischen Händen sei, kündigte Moritz seine Stellung als Mitinhaber und Direktor. Von seinem Dezernenten aus Liverpool erhielt er Unterstützung. Man plante gemeinsam seine Auswanderung nach England. Sein Vermögen verteilte er unter seinen Kindern und Geschwistern. Moritz und seine Frau hatten ein Dauer- Visum für England. Im August 1938 verließen sie Hamburg. Moritz und Emilie gingen aber nicht in das letztlich sichere England, sondern zogen zu ihrem Sohn Bernhard in die Niederlande. Moses Moritz und Bertha Emilie Karlsberg wurden am 20. Juni 1943 in das Polizeiliche Durchgangslager Westerbork gebracht. Sie wurden mit dem 19. Transport, der das Lager Westerbork in Richtung der deutschen Mordstätte Sobibor im heutigen Polen verließ, am 20. Juli 1943 deportiert. Sie waren zu diesem Zeitpunkt 71 und 78 Jahre alt. In diesem Transport befanden sich weitere 2007 Menschen, keiner dieser Menschen überlebte. Moses und Bertha Karlsberg wurden am 23. Juli 1943 unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. Tochter Ilse Karlsberg Sie heiratete 1913 den 1888 in Altona geborenen Zahnarzt Alfred Unna. Dem Paar gelang es, im September 1938 nach Palästina auszuwandern. Ilse Unna verstarb 1984 in Israel. Sohn Ernst Karlsberg Er legte 1917 seinem Notabitur ab und diente noch im 1. Weltkrieg, unter anderem als Übersetzer. Nach dem Krieg begann er sein Studium in Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten in Berlin, Kiel, München und Hamburg. 1921 promovierte er und nahm eine Anstellung in der Firma seines Vaters an. Er betätigte sich politisch in der Kommunistischen Partei Deutschlands. 1922 heiratete die ebenfalls aus Hamburg stammende Kindergärtnerin Ilse Heilbronn. Das Paar bekam in den nächsten vier Jahren drei Kinder, Rahel wurde 1923 geboren, Ruth 1925 und Walter 1926. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten verteidigte Bernhard Karlsberg politische Gefangene. 1934 wurde wegen des Verdachts des Hochverrats ein Haftbefehl gegen ihn erlassen. Seine 10-, 8- und 7-jährigen Kinder hatte er bereits vorsorglich in die Schweiz geschickt. Er selbst floh im Januar 1935 und seine Frau wenige Monate später ebenfalls in die Schweiz. Ehefrau und Kinder flohen weiter nach Prag. Bernhard versuchte währenddessen eine Arbeitsgenehmigung in Frankreich oder in den Niederlanden zu bekommen. In der Zwischenzeit wurde ihm und seiner Frau die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt. Auch gegen seine Ehefrau Ilse wurde Haftbefehl erlassen, ihr wurde die Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei zur Last gelegt. 1937 gelang es Bernhard eine Arbeitserlaubnis als Rechtsanwalt in den Niederlanden zu bekommen. Er zog nach Amsterdam und wenige Monate später konnten auch seine Frau und die drei Kinder nachkommen. Seine Schwiegermutter Franziska Heilbronn zog im Februar 1939 ebenfalls nach Amsterdam. 1940, nach der Besetzung der Niederlande durch die Nationalsozialisten ging Bernhard in den Untergrund, da der Haftbefehl von 1935 noch immer galt, er engagierte sich im Widerstand. Er überlebte. Die Ehefrau Ilse Mathilde Karlsberg lebte weiter in der Legalität, sie wollte für ihre Mutter und die Schwiegereltern sorgen. Im September 1940 wurde Ilse verhaftet und 1941 ins Konzentrationslager Fuhlsbüttel gebracht. Nach einigen Wochen wurde sie unter der Auflage von Hausarrest entlassen und wohnte in Hamburg. Am 20. Juli 1942 wurde sie nach Theresienstadt verschleppt und am 19. Oktober 1944 von dort nach Auschwitz deportiert, wo sie umkam. Die drei Kinder wurden 1940 in ein Flüchtlingslager für deutsch-jüdische Kinder nach Wieringen gebracht. Als das Lager 1941 geschlossen wurde, lebten die Kinder im Untergrund. 1943 wurden die beiden Mädchen Ruth und Rachel an verschiedenen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten verhaftet und nach Westerbork verschleppt. Mit der Hilfe des Vaters und von Freunden konnten sie jedoch fliehen und lebten anschließend wieder im Untergrund, wo auch ihr Bruder Walter den Krieg überlebte. (Eine Aussage der Enkelin Rachel zeigt, wie dramatisch sich für sie die Realität tatsächlich gestaltete. Siehe unten) Die Schwiegermutter von Ilse Karlsberg, Franziska Heilbronn wurde über Westerbork nach Sobibor verschleppt, wo sie am 16. Juli 1943 ermordet wurde. Aussage der Enkelin Rachel zu ihrer geplanten Deportation aus Westerbork Rachel stand für den 4. Februar 1944 auf der Transportliste von Westerbork nach Auschwitz. Sie hatte bereits den Waggon bestiegen, sprang aber wieder hinaus und landete direkt vor den Füßen des Kommandanten von Westerbork. Sie bat ihn höflich nicht mitfahren zu müssen. Der Kommandant schickte sie tatsächlich wieder zurück in ihre Baracke. Beim nächsten Transport, für den sie vorgesehen war, versteckte sie sich in einer nahegelegenen Toilette. Danach konnte sie für zwei Tage im Lager untertauchen. Mit Hilfe anderer Menschen konnte sie fliehen und in den Untergrund gehen. Aus: Interview USC Shoa Foundation mit Rahel Raven am 19. Januar 1996 in Clifton, New Jersey Verwendete Dokumente und Literatur Website des Archivs ITS Arolsen Website Gedenkbuch des Bundesarchivs Website zu Stolpersteinen aus Hamburg Website Joods Monument Interview USC Shoa Foundation mit Rachel Raven am 19. Januar 1996 in Clifton, New Jersey
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