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< zurück vorherige Siegfried Bastheim geboren am 5. Januar 1877 in Hofgeismar, Hessen, Deutschland ermordet am 4. Juni 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Familie Ehefrau: Ernestine Bastheim, Rufname Erna, geborene Sachs geboren am 12. November 1891 in Breslau, Schlesien, Deutschland, jetzt Polen ermordet 1942 im deutschen Konzentrations- und Todeslager Auschwitz-Birkenau Sohn: Paul Werner Bastheim geboren am 28. Januar 1924 geboren in Dortmund, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet 1942 im deutschen Konzentrations- und Todeslager Auschwitz-Birkenau Tochter: Johanna Bastheim geboren am 11. Januar 1926 geboren in Dortmund, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 1942 im deutschen Konzentrations- und Todeslager Auschwitz-Birkenau Tochter: Marianne Bastheim geboren am 7. März 1927 geboren in Dortmund, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 4. Juni 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Lebensdaten 1877 Geburt in Hofgeismar 1877 Tod des Vaters Simon Bastheim ? Schulbesuch und Ausbildung zum Ingenieur 1910 Umzug nach Dortmund 1910 Gründung einer Kettenfabrik 1919 Auswanderung des Bruders Gustav in die USA 1921 Heirat mit Erna Sachs 1924 Geburt des Sohnes Paul Werner 1926 Geburt der Tochter Johanna 1927 Geburt der Tochter Marianne 1927 Tod der Mutter Sara Bastheim 1928 Umzug nach Dortmund-Hörde 1932 Konkurs der Firma 1932 Umzug nach Herdecke 1934 Flucht in die Niederlande ? Arbeit als Importeur für technische Artikel ? Schulbesuch der Kinder in Den Haag 1938 Flucht des Bruders Gustav in die USA 1941? Ausbildung des Sohnes zum Elektriker 1941 Umzug nach Bussum/Niederlande 1942 Verschleppung der Ehefrau Erna nach Westerbork, zusammen mit Sohn Paul-Werner und Tochter Johanna 1942 Verschleppung ins Ghetto Asterdorp-Amsterdam, zusammen mit Tochter Marianne 1942 Verschleppung und Ermordung der Ehefrau Erna, zusammen mit Tochter Johanna in Auschwitz-Birkenau 1942 Flucht von Sohn Paul-Werner aus Auschwitz 1942 Wiederinhaftierung und Ermordung von Sohn Paul-Werner in Auschwitz 1943 Verschleppung zusammen mit Tochter Marianne nach Westerbork 1943 Verschleppung und Ermordung in der Mordstätte Sobibor nächste Biografie Siegfried Bastheim stammte aus Hofgeismar. Er war das jüngste von fünf Kindern von Sara und Simon Bastheim. Seine Eltern betrieben in Hofgeismar ein Geschäft für landwirtschaftliche Bedarfsgüter. Sein Vater stammte aus dem Dorf Hümme bei Hofgeismar. Dieser war am 4. Juli 1842 geboren worden und verstarb mit 34 Jahren am 4. Juli 1877 in Hofgeismar. Das war ein halbes Jahr nach Siegfrieds Geburt. Seine Mutter, geb. 1840, war eine geborene Heilbrunn. Sie überlebte ihren Ehemann um 50 Jahre. Sie verstarb am 31. Mai 1927 in Hofgeismar. Seine beiden Onkel, Brüder des Vaters, Louis (1869- 1950) und Gustav (1870 - 1943) lebten in den USA. Seine Tante Hedwig, geboren 1873, verstarb 1940, die genauen Umstände sind nicht bekannt. Die Todesursache seiner Tante Johanna Frankel, geborene Bastheim, Jahrgang 1871, ist ebenfalls unbekannt. Nach seiner Schulausbildung besuchte Siegfried Bastheim eine Maschinenbauschule und ließ sich zum Ingenieur ausbilden. 1910 zog er nach Dortmund und gründete dort eine Kettenfabrik in der Münsterstraße 259. 1921 heiratete er Erna Sachs. In den folgenden Jahren wurden ihre drei Kinder Paul Werner, Johanna und Marianne geboren. 1928 zog die Familie nach Dortmund-Hörde. Nach dem Konkurs seiner Firma im Jahr 1932 zog die Familie ins benachbarte Herdecke. Flucht in die Niederlande 1934 floh die Familie Bastheim nach Den Haag in die Niederlande. Siegfried Bastheim arbeitete als Importeur für technische Artikel. Die Kinder besuchten in Den Haag die Schule. Mit der Besatzung der Niederlande durch die Nationalsozialisten im Mai 1940, veränderte sich die Situation der Familie drastisch. 1941 mussten die Kinder die Schule verlassen und die Familie nach Bussum umziehen. Sohn Paul Werner Bastheim machte eine Ausbildung zum Elektriker. Im Sommer 1942 wurde die Familie getrennt. Ehefrau Erna und Sohn Paul Werner und Tochter Johanna wurden im polizeilichen Durchgangslager Westerbork interniert. Er selbst und seine Tochter Marianne wurden in das Ghetto Asterdorp im Norden Amsterdams gebracht. Die Verschleppung der Familienmitglieder Das „Polizeiliche Judendurchgangslager Kamp Westerbork“ diente als Konzentrationslager in Vorbereitung der Deportationen vor allem der jüdischen Flüchtlinge und niederländischen Jüdinnen und Juden in die deutschen Todeslager. Von hier wurden zwischen 1942 und 1944 107.000 Jüdinnen und Juden in den Osten verschleppt – 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel Sobibor. 65 Transporte mit 57.000 Jüdinnen und Juden verließen Westerbork mit dem Ziel Auschwitz-Birkenau. Ehefrau Erna, Sohn Paul Werner und Tochter Johanna Bastheim blieben nur kurze Zeit in Westerbork. Am 10. August 1942 wurden sie in das deutsche Konzentrations- und Todeslager Auschwitz verschleppt. Im Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1940-1945 von Danuta Czech heißt es unter dem 11. August 1942 zu diesem Transport, dass nach der Selektion u.a. 164 Männer, die die Nummern 57944 bis 58074 erhielten als Häftlinge ins Lager eingewiesen, und die übrigen Deportierten in den Gaskammern getötet wurden. Von dem 18-jährigen Paul Werner Bastheim ist bekannt, dass er mit der Häftlingsnummer 57926 ins Lager aufgenommen wurde. Er floh todesmutig vier Tage nach seiner Ankunft aus dem Lager, ohne Hilfe, ohne polnische Sprachkenntnisse, ohne Kontakte in eine ihm fremde Gegend. Nur einen Tag später wurde er wieder aufgegriffen, kam in das Gefängnis in Myslowice, ein Ort etwa 35 Kilometer von Auschwitz entfernt. Von dort aus wurde er zurück ins Lagergefängnis von Auschwitz verbracht und im sogenannten Bunker, in Block 11 eingesperrt. Nach drei Tagen Bunkerhaft wurde er in die Strafkompanie eingewiesen. Die Versetzung in die Strafkompanie bedeutete wegen der eklatant verschärften Lebens- und Arbeitsbedingungen den schnellen Tod. Vater Siegfried und seine Tochter Marianne Bastheim wurden am 25. Mai 1943 in das polizeiliche Durchgangslager Westerbork gebracht. Nach nur fünf Tagen, am 1. Juni, wurden auch sie in Viehwaggons gepfercht. Am 4. Juni erreichte der Zug mit weiteren 3004 Kindern, Frauen und Männern das Mordlager Sobibor. Siegfried Bastheim und seine Tochter Marianne wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. Verwendete Dokumente und Literatur Bundesarchiv Gedenkbuch Joods Monument ITS Archiv Arlosen Heimatverein Herdecke Hans Peter Klein zu Paul Werner Bastheim Danuta Czech, Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939 – 1945, 1989
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- Klein, geborene Klaremeier | Gedenkweg in Sobibor
< zurück vorherige Anna Klein, geborene Klaremeier geboren am 13. Juni 1903 geboren in Bielefeld, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 21. Mai 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Familie Ehemann: Paul-Michael Klein geboren am 30. Mai 1897 in Essen-Bocholt, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 21. Mai 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Sohn: Manfred Klein geboren am 16. Februar 1935 in Essen-Bocholt, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 21. Mai 1943 im deutschen Mordlager Sobibor Vater: Gustav Klaremeier geboren am 9. Oktober 1864 in Horn Bad Meinberg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland gestorben am 23. August 1939 in Bielefeld, Nordrhein-Westfalen, Deutschland Stiefmutter: Berta Klein, geborene Meyerhoff geboren am 10. April 1882 in Hannover, Niedersachsen, Deutschland deportiert 1941 nach Riga, dort verschollen, offizielles Todesdatum: 08. Mai 1945 Lebensdaten 1903 Geburt in Bielefeld 1914 Tod der Mutter Helene Klaremeier 1916 Wiederverheiratung des Vaters mit Berta Meyerhoff 1934 Hochzeit mit Paul Michael Klein 1935 Geburt des Sohnes Manfred 1937 Verlust der Geschäftsanteile des Ehemannes 1938 Emigration der Familie in die Niederlande 1939 Tod des Vaters Gustav Klaremeier in Bielefeld 1941 Deportation und Tod der Stiefmutter Berta Klaremeier in Riga 1943 Verhaftung und Internierung in Westerbork 1943 Verschleppung und Ermordung in Sobibor nächste Biografie Anna Theresa Klein wurde als Tochter von Gustav und Helena Klaremeier, geb. Sondermeier, 1903 in Bielefeld geboren. Über ihre Schul- oder Berufsausbildung ist nichts bekannt. Ihr Vater Gustav war Oberpostinspektor. Annas Mutter Helene starb, als sie elf Jahre alt war. Zwei Jahre später heiratete ihr Vater erneut. Die Stiefmutter von Anna hieß Bertha, sie war eine geborene Meyerhoff und stammte aus Linden bei Hannover Die Familie wohnte in Bielefeld in der Detmolder Straße 41. Im Mai 1934 heiratete Anna Paul Michael Klein aus Essen. Seine Familie stammte aus Essen. Sein Vater Max Klein war Mitinhaber einer Papierfabrik in Haltern. Im Ersten Weltkrieg hatte Paul-Michael am Ersten Weltkrieg teilgenommen. Nach dem Krieg übernahm er die Leitung der Glassandwerke in Sythen und wurde nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1930 Teilhaber der Papierfabrik. Anna Klein zog zu ihrem Ehemann nach Essen. Ihr gemeinsamer Sohn Manfred kam 1935 in Essen zur Welt. Man muss davon ausgehen, dass die Geschäfte des Vaters nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten immer schwieriger wurden. Ab 1937 waren die Glaswerke dann nicht mehr im Besitz der Familie. Die Flucht in die Niederlande 1938 entschied sich die Familie zur Auswanderung in die Niederlande. Sie zogen nach Utrecht und mieteten dort eine Wohnung. Im August 1939 verstarb Annas Vater Gustav im Krankenhaus Bielefeld. Im Mai 1940 überfielen die Deutschen die Niederlande. Die Familie war nun erneut der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt. Die Schwester ihres Ehemannes Paul-Michael emigrierte 1938 mit ihrem Mann nach Palästina. Sie versuchte bei der britischen Regierung auch für die Familie ihres Bruders Einreisepapiere zu bekommen. Dies gelang ihr tatsächlich, tragischerweise allerdings zu spät. Das Visum für Palästina erreichte ihren Bruder nicht mehr rechtzeitig. Im Frühjahr 1943 wurde die Familie von Anna und Paul Michael Klein verhaftet und in das Polizeiliche Durchgangslager Westerbork verschleppt. Die Deportation Das „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“ diente als Konzentrationslager in Vorbereitung der Deportationen v.a. der jüdischen Flüchtlinge und niederländischen Juden und Jüdinnen in die Vernichtungslager. Von hier wurden zwischen 1942 und 1944 insgesamt 107.000 Jüdinnen und Juden in den Osten verschleppt - 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel Sobibor. 65 Deportationszüge fuhren zwischen 1942 und 1944 in die Mordstätte Auschwitz – Birkenau. Am 18. Mai 1943 mussten sie in Westerbork einen Deportationszug besteigen. Sie verbrachten drei Tage zusammen mit 2508 weiteren Jüdinnen und Juden in engen Viehwaggons. Am 21.Mai 1943 erreichten sie das deutsche Mordlager Sobibor. Anna Therese Klein, ihr Ehemann Paul-Michael und ihr achtjähriger Sohn Manfred wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet. Annas verwitwete Stiefmutter Berta Klaremeier war bereits im Dezember 1941 von Bielefeld nach Riga verschleppt worden, wo sich ihre Spur verlor. Verwendete Dokumente und Literatur Bundesarchiv Gedenkbuch Joods Monument ITS Archiv Arlosen Steinheim Institut Spurensuche Bielefeld
- Hagenaar | Gedenkweg in Sobibor
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- Lelie-Jacobs | Gedenkweg in Sobibor
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- Hoorn van | Gedenkweg in Sobibor
< zurück vorherige Emma `Emmy´van Hoorn geboren am 27. August 1928 in Delft, Südholland, Niederlande ermordet am 26. März 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Familie Mutter: Hilda Hoorn geboren am 15. Januar 1895 in Langenholzhausen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland ermordet am 26. März 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Vater: Maurits van Hoorn geboren am 27. Januar 1891 in t´Zandt, Groningen, Niederlande ermordet am 26. März 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Bruder: Berend `Beertje´van Hoorn geboren am 10. Januar 1931 in Delft, Südholland, Niederlande ermordet am 26. März 1943 in der deutschen Mordstätte Sobibor Lebensdaten 1922 Umzug der Mutter nach Delft 1928 Geburt 1931 Geburt des Bruders Berend 1938 Tod der Tante Emilie-Kroon 1939 Flucht des Onkels Erich-Sally Katz mit Familie in die Niederlande 1940/1941 Vater verliert seine Arbeit an der Universität 1941/1942 Vater wird Lehrer an der jüdischen Schule in Den Haag 1941/1942 Schulverbot und Umschulung in die jüdische Schule in Den Haag 1942 Tod der Tante Estella-Carolina in der Mordstätte Auschwitz-Birkenau, zusammen mit Ehemann und drei Kindern 1943 Ermordung der Tante Henni Irma Kroon in Auschwitz 1943 Verhaftung der Familie 1943 Inhaftierung in Westerbork 1943 Ermordung von Emma van Hoorn, seinen Eltern und seinem Bruder in Sobibor 1943 Ermordung der Tante Grietje Minco in Sobibor 1943 Ermordung des Onkel Erich Sally Katz in Auschwitz nächste Emma steht in der hinteren Reihe, das zweite Mädchen von rechts. Vor ihr Reni Seidels. Links außen in der 2. Reihe ihr Bruder Berend, Vorn in der Mitte mit dem karierten Kleid Karin Selowsky Mutter Hilda Emma und Berend Emmas Eintrag in das Posiealbum ihrer Freundin Reni Jeidels Biografie Emma Van Hoorn wurde 1928 in Delft in den Niederlanden geboren. Ihre Mutter Hilda Katz war bereits Anfang der 1920er Jahre in die Niederlande verzogen. Die Familie wohnte in Delft. Ihr Vater Maurits van Hoorn hatte studiert und arbeitete als Lehrer an der Universität am Rotterdamsche Weg. Zusätzlich unterrichtete er Deutsch an der Handelsabendschule. Nach ihrer Geburt im August 1928 zog die kleine Familie in ein eigenes Häuschen in die Juliana Laan 54. Zwei Jahre später kam ihr Bruder Berend zur Welt. Ihre Mutter nannte ihren Vater ’Mo‘, sie buk gerne Butterkuchen und sorgte liebevoll für ihre Kinder. Ihre Mutter Hilda hatte Schwierigkeiten mit der niederländischen Sprache, so tat sie sich gerne mit deutschsprachigen Nachbarinnen zusammen. Das waren die Familie Anne und Kurt Jeidels aus Berlin und die Familie Eleonora und Oskar Selowsky aus Dresden. Erwachsene und Kinder, so auch Emma, pflegten einen freundschaftlichen Umgang. Emma van Hoorn und Reni Jeidels waren beste Freundinnen. Anne Jeidels beschrieb Emma als ein tapferes sommersprossiges Mädchen mit schwarzen Locken, die es liebte Witze zu erzählen. Die beiden Mädchen besuchten dieselbe Grundschule Nr. 11 in der Van Spreyk Straat, waren aber nicht in einer Klasse. Ihr Bruder Berend wurde Beertje gerufen. Er war ein fröhlicher Junge, er besuchte die Grundschule zusammen mit Karin Selowsky aus der Nachbarschaft. Nach der deutschen Besetzung der Niederlande 1940, als die Deutschen die Niederlande besetzten, gab es etwa 140.000 jüdische Bewohnerinnen und Bewohner in den Niederlanden, davon waren an die 15.000 jüdische Flüchtlinge aus Deutschland. Etwa 75 Prozent der jüdischen niederländischen Bevölkerung fiel dem Holocaust zum Opfer, vor allem in den Mordstätten Sobibor und Auschwitz. Nach der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht wurde Emmas Vater Maurits van Hoorn verboten, weiter an der Hochschule zu unterrichten. Er nahm eine Stelle an der jüdischen Schule in Den Haag an. Auch Emma und Berend durften nicht mehr in der öffentlichen Schule am Unterricht teilnehmen. Sie besuchten ab 1941 ebenfalls die jüdische Schule in Den Haag. Im Januar 1943 mussten Emma und ihre Familie innerhalb von drei Tagen ihr Haus verlassen. Danach wurde es von einem deutschen Offizier bewohnt. Emma und ihre Familie fanden Unterschlupf bei den Selowskys in der Julianalaan 74. Verhaftung und Deportation Wenige Wochen später wurden die beiden Elternpaare van Hoorn und Selowsky von der niederländischen Polizei abgeholt. Emma, Berend, Peter und Karin hatten keinen Platz mehr im Auto, das die Eltern wegholte. Also liefen die Kinder gemeinsam zu Fuß zur Polizeistation zu ihren Eltern. Von der Polizeistation aus wurden die beiden Familien gemeinsam mit der Großmutter Jenny Jeidels in das Polizeiliche Durchgangslager Westerbork gebracht. Emma van Hoorn schrieb am 9. März 1943 an die Familie ihrer Freundin Reni Jeidels noch einen letzten ergreifenden Brief aus Westerbork, in dem es um versteckte Lebensmittel in ihrem zurückgelassenen Hausstand geht (siehe unten). Das „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“ diente als Konzentrationslager in Vorbereitung der Deportationen der niederländischen Juden und Jüdinnen und der jüdischen Flüchtlinge in die deutschen Mordstätten. Von hier wurden zwischen 1942 und 1944 insgesamt 107.000 Jüdinnen und Juden in den Osten verschleppt - 19 Transporte mit über 34.000 Menschen verließen Westerbork mit dem Ziel Sobibor. Am 23. März 1943 mussten Emma, ihr Bruder und die Eltern in Westerbork einen Deportationszug besteigen. Mit weiteren 1246 jüdischen Menschen wurden sie in das deutsche Mordlager Sobibor im heutigen Ostpolen verschleppt. Nach einer dreitägigen Zugfahrt in überfüllten Waggons kamen sie am 26. März 1943 in Sobibor an. Sie und ihre Familie wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft in Sobibor ermordet. Die Familie Selowsky war bereits zwei Wochen vorher mit ihren beiden Kindern und der Großmutter von Reni, Jenny Jeidels, nach Sobibor verschleppt und dort ermordet worden. Ihre Mutter hatte zwei Schwestern und einen Bruder. Eine Schwester, Emmas Tante Emilie, verstarb 1938 in Winschoten, die zweite Schwester der Mutter Henni Irma wurde mit ihrem Ehemann und den beiden Kindern in der Mordstätte Auschwitz ermordet. Der Bruder, Onkel Erich Sally Katz, wurde wie seine Ehefrau in Auschwitz ermordet, einer seiner Söhne starb kur nach der Befreiung in Bergen-Belsen, der zweite Sohn überlebte. Ihr Vater hatte drei Geschwister, ihr Onkel Carel Jacob verstarb bereits mit zehn Jahren, die Tante Grietje wurde 1943 in Sobibor ermordet, die Tante Estella Carolina 1942 in Auschwitz -Birkenau. Nur ein Neffe des Vaters überlebte die Zeit des Krieges. Brief von Emmy an Hoorn aus Westerbork "Westerbork, 9-3-43 Liebe Familie Jeidels … Im Auftrag von Mutter schreibe ich, da sie so müde ist. …. Jetzt sind wir hier. Mutter sitzt hier ohne Stopffaden und ohne Nadeln. Auch keine Butter, weil … sie noch im Keller liegt. Im dunklen Schrank in Mutters Schlafzimmer stehen auch 3 Marmeladengläser. Ein kleiner Käse liegt im Kleiderschrank der Mutter auf dem Dachboden. Gegenüber diesem Schrank steht ein Koffer mit etwas Tee. Wir hätten alles so gerne hier. Im dunklen Schrank im Schlafzimmer der Mutter hängt Mutters Bademantel und darunter ein Kleid, das diese Mutter für die Arbeit haben wollte. Im Keller steht auch eine Dose mit Margarine … in einem grünen Buttertopf. … Und auch Haarnadeln und Sicherheitsnadeln, die in einer Sirupdose auf Mutters Nachttisch liegen. Mutter hat gerade mit deiner Schwiegermutter gesprochen. (Emmy meint meine Großmutter Jenny Jeidels-Stamm …) Sie ist sehr stark, ebenso Frau Feldmann (Jennys Schwester Lina), letztere ist sehr stark. Die Delfter sind alle zusammen in einer Baracke. … Wir dürfen einmal alle 14 Tage schreiben. Jetzt muss ich Schluss machen. Grüßen Sie alle Bekannten. Nun liebe Familie … Grüße von uns allen und einen Kuss von Emmy. P.S. Mach dir keine Sorgen um deine Schwiegermutter und Tante. Sie halten sich sehr gut. Möchten Sie auch Father's Shaver benutzen? Wir besuchen oft Onkel Erich, du kennst Mutters Bruder." Emmys Mutter, Hilda van Hoorn-Katz, schreibt noch einige Zeilen: „Ich bin am Boden, alle Lebensmittel sind zurückgelassen worden. Ich hoffe, dass einige davon nachgeschickt werden können.“ Unter dem Bademantel hängt ein Kleid mit Knöpfen … das hätte mir gefallen. Auf dem Nachttisch oben steht eine Schachtel mit Haarnadeln etc. Mit freundlichen Grüßen H. van Hoorn.“ Auf der Rückseite des Umschlags an der Absenderstelle steht: "M. van Hoorn und Katz, Barak 67, Westerbork (Dr)" … Verwendete Dokumente und Literatur Bundesarchiv Gedenkbuch Joods Monument ITS Archiv Arlosen Niederländisches Zeitungsarchiv Delpher Stolpersteine Delft
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